Von Konkurrenz zu Kooperation – warum wir uns mit Stutenbissigkeit selbst ein Bein stellen

Von Konkurrenz zu Kooperation – warum wir uns mit Stutenbissigkeit selbst ein Bein stellen

Vor einiger Zeit habe ich einen Beitrag zu Thema Sisterhood geschrieben. In dem ging es unter anderem darum, dass ich an Kollaboration glaube und nicht mehr das Konkurrenz-Klischee füttern will, welches immer wieder durch die Legende von der Stutenbissigkeit genährt wird. Danach erreichten mich viele positive Rückmeldungen, aber auch solche, in denen der Tenor was: Ich versuche das ja, aber es gibt so viele Frauen, die Sisterhood definitiv nicht leben! Ich bin mir durchaus darüber im Klaren, dass wir nicht im „Airy-Fairy-Happy-Land“ leben und dass auch Frauen ihre Ellenbogen ausfahren können. Ich weiß auch, dass wir nicht alle hüftschwingend und singend Hand in Hand über Blumenwiesen schweben. Auch wenn ich das durchaus manchmal für sehr angebracht halten würde. Worum es mir geht, dass es an der Zeit ist zu verstehen, dass jedes Mal wenn eine Frau einer anderen ein Bein stellt oder ihr einen Dolchstoß versetzt, sie sich eigentlich selbst und auch allen anderen unbeteiligten Frauen die Wunde zufügt.

So sieht es aus…

Wir leben im Jahr 2016, im Zeitalter von Wahlfreiheit und Patchwork-Lebensentwürfen. In einer Zeit, in der Frauen selbst entscheiden können wie sie ihr Leben leben wollen, frei wählen können. Sollte man denken. Allerdings gibt es zwei Phänomene die dafür sorgen, dass die fiesesten Stöcke uns von augenscheinlichen Teamkameradinnen zwischen die Beine geschmissen werden. Dafür gibt es zwei Gründe: Angst, dass es nicht genug gibt und die Unsicherheit über den eigenen Weg.

Als Mädchen sind wir mit den Bildern der Prinzessin die ausgewählt werden muss aufgewachsen. Mit Spielnachmittagen voller Barbies und mit nur einem Ken. Mit der Idee davon, dass es nicht genug für alle gibt. Und gleichzeitig wurde uns durch die Frauenpresse eingebläut, dass wir nicht schlank genug, schön genug, smart genug sind. Irgendwann haben viele von uns angefangen das zu glauben. Das ist der Moment in dem aus Kooperation Konkurrenz wird. Wir spielen nicht mehr miteinander, sondern um etwas. Dann wird die Frage gestellt: „Was hat die, was ich nicht habe?“, anstatt uns auf unsere Stärken zu konzentrieren.  Die Konsequenz ist, dass wir mit diesen Gedanken unheimlich viel Energie und Zeit verschwenden, die wir anders einsetzen könnten. Und es führt dazu, dass ich mich noch schlechter fühle, denn wenn ich mich ständig mit den Stärken einer vermeintlichen Konkurrentin beschäftige, fokussiere ich mich in Wirklichkeit auf meine eigenen Schwächen. Der Wettlauf um das imaginative „erwählt werden“ ist im vollen Gange und es passiert, was gemeinhin als Stutenbissigkeit bezeichnet wird.

Und damit bleiben wir an der Frage hängen, anstatt uns auf das zu konzentrieren, was wir schon haben und was wir richtig gut können und daraus mein eigenes Profil zu entwickeln.

Be yourself. Everyone else is already taken.

Oscar Wilde

Erst wenn wir unser eigenes klares und authentische Profil entwickeln, bekommen wir auch Zugang zu den Jobs und Optionen, die zu uns passen, uns wachsen lassen und unsere Brillanz zum Vorschein bringen. Sisterhood ist nicht anderen Frauen den Ellenbogen in den Unterleib zu rammen, da ihre Stärken mich auf meine Schwächen aufmerksam machen. Sisterhood ist nicht andere Frauen bloßzustellen um für den Moment selber besser darzustehen. Sisterhood ist nicht, andere Frauen zu Fall zu bringen, weil man sich selber nicht zutraut die Schwelle zu nehmen. Sisterhood bedeutet für mich, die Stärken anderer Frauen zu schätzen, sie anzuerkennen und als Inspiration zu sehen. Und mir gleichzeitig klar über das zu sein, was mich ausmacht, um dieses im richtigen Moment einsetzen zu können. Es bedeutet aufzuhören den alten Geschichten von „nicht genug“ zu glauben und aus der Angst zu gehen. Sisterhood ist immer ein Vertrauensvorschuss – in meinem Fall habe ich ihn nie bereut. Nur dann ist Sisterhood auch wirklich möglich und einfach großartig. Dann bilden sich Connections und Verbindungen, Kooperationen und Community. Und dann profitieren viele anstatt nur eine.

Diese Idee von Sisterhood bedeutet auch, andere so sein zu lassen wie sie sind. Mit ihren Stärken und Schwächen und ihren Lebensmodellen. Sisterhood beinhaltet Respekt vor den Entscheidungen anderer Frauen zu haben, auch wenn meine eigenen anders ausfallen würden. Dazu gehört, dass wir uns nicht gegenseitig dissen, ob „Vollzeitmutter“, „Vollverdienerin“ oder „Vollweib“. Ich sage immer:

Jede Frau spiegelt eine andere Facette von Weiblichkeit wieder.

Und wer bin ich es darüber zu urteilen. Ich kann für mich entscheiden, dass ich denke, dass es für Kinder vollkommen okay ist, wenn ihre Mutter arbeitet und dennoch absolut respektieren, wenn eine andere Frau für sich entschieden hat, dass es das Beste für ihr Kind ist, wenn sie mit ihm zu hause bleibt. Ich kann für mich entscheiden, dass ich mich mit Kleidergröße 36 am wohlsten fühle und dennoch die Vielfalt weiblicher Körper schätzen. Indem ich erkenne, dass es für mein Leben keinen Unterschied macht, ob eine Frau ein kurzes Kleid oder hohe Schuhe trägt, mit ihrem Kind zu hause bleibt oder Vollzeit arbeitet, schaffe ich die Grundvoraussetzung für wahre Sisterhood. Wenn ich anfange mich auf mich zu konzentrieren, anstatt meine Energie mit anderen zu vertun kann Magie passieren.

There is a special place in hell for women who don’t help other women.

Madeleine Albright

Sisterhood ist Kooperation – zu erinnern, wie kraftvoll wir sind, wenn wir zusammenstehen und zu begreifen, dass eben am Ende keine von uns ihren Weg alleine geht. Sisterhood ist der Schlüssel zur Freiheit, denn die Welt wird sich nur ändern, wenn wir gemeinsam gehen und für die Freiheit von jeder Frau einstehen.

Gesellschaft erschafft nicht die Menschen. Die Menschen erschaffen die Gesellschaft.

Gemeinsam können wir eine neue Gesellschaft schaffen, eine die Gesellschaft die Freiheit für jede Frau bedeuten kann. Und Sisterhood ist ein entscheidender Schlüssel. Ein Schlüssel, der uns dahin bringt, dass wir nicht mehr als Prinzessinen ausgewählt werden, sondern als Königinnen unser gemeinsames Reich erschaffen können. Bei all den miesen Momenten und krassen Kommentaren gegen Frauen, die gerade in den letzten Wochen wieder im Netz kursierten, ist es an der Zeit, dass wir endlich anfangen uns selbst zu ermächtigen, für unsere Würde einzutreten und gemeinsam für eine Gesellschaft gehen in der Kooperation wichtiger ist als Konkurrenz und Stutenbissigkeit Sisterhood weicht.

In Sisterhood,

signature

P.S. Dieser Beitrag wurde nicht nur von den Rückmeldungen sondern auch von der DMW-Blogparade inspiriert.

Visionen kann man nicht mit einem Lasso fangen

Visionen kann man nicht mit einem Lasso fangen

Diese Woche war für mich ein wunderbares Lehrstück dafür, wie ich mich selbst ausbremse und eine herrliche Erinnerung daran, dass man Visionen nicht mit einem Lasso fangen kann. Denn Visionen sind wie Wolken. Nachdem ich neu inspiriert zurück nach Hamburg kam, hatte ich mir zunächst etwas Zeit genommen, um die Ideen und Erkenntnisse sacken zu lassen. Und dann ging es los…

Willkommen im Mindfuck

Am Tag nach meiner geplanten „Adaptation“ wache ich auf, setze mich an den Rechner und will nun all die wunderbaren Ideen und die großartige Vision in ein Konzept packen, welches ich direkt konkretisieren könnte, um es dann in Workshops zu verwandeln und am besten noch diesen Monat den ersten zu geben… und ich finde mich vor einem leeren Dokument wieder, welches schnell durch Facebook ersetzt wird – denn da gibt es mit Sicherheit die richtige Inspiration. Dem folgt ein Seitenblick auf Instagram – Heimat von motivierenden Zitaten, schönem Essen und dehnbaren Menschen in atemberaubender Natur. Blick zurück auf das leere Blatt. Google wird schon helfen – und so lasse ich die Bibliothekarin der Weltinformationen ordentlich zwischen den virtuellen Regalen hin und her laufen, um am Ende doch nicht zufrieden mit ihrer Auswahl zu sein.

Ich gucke auf die Uhr – es ist Mittag, Zeit zu essen. Irgendetwas in mir sagt: „Mach eine Pause. Geh raus in die Natur. Gönn dir einen Tee in der Sonne.“ Doch da dröhnt es: „Du machst das jetzt erst fertig. Es kann nicht sein, dass du nichts produzierst.“ Also setze ich mich bei wunderbarem Sonnenschein wieder an den Rechner. Vorher atme ich tief durch und bitte um eine Inspiration, ein Zeichen. Nach einer halben Stunde fange ich in meiner Verzweiflung an meine Webseite zu aktualisieren – Hauptsache beschäftigt sein und produktiv… und dann bekomme ich mein Zeichen. Auf einem Foto prangt mir mein eigenes Zitat entgegen:

Der Verstand ist ein großartiger Diener.

Aber ein grauenhafter Meister.

Das war ein „BAM! In your face!“ – und ich musste über mich selber lachen. Ich war volle Kanne in die Mindfuck-Falle getappt. Ich, die allen immer wieder vom Mindfuck erzählt, habe mich voll davon in Beschlag nehmen lassen. Was bedeutet, dass ich in so einem Moment nicht wirklich voraus schauen kann.

Verstand und Vergangenheit gehen Hand in Hand

Es gibt ein wunderbares Bild, wie Körper, Geist und Seele mit den Qualitäten von Zeit zusammen gehen. Dabei ist der Verstand mit der Vergangenheit verbunden. Denn er kann nur auf der Basis von erfahrenem funktionieren. Er ist quasi reagierend und zieht Schlussfolgerungen aus dem, was schon einmal passiert ist. Der Körper befindet sich in der Gegenwart. Er ist unser Gradmesser für das Hier und Jetzt und zeigt klar an, was im Moment ansteht. Wenn wir mit unserem Körper verbunden sind, sind wir präsent und klar. Die Seele ist die Visionärin – sie sieht die Zukunft, aber auf ihre Art und Weise. Und diese ist eben nicht immer so konkret und greifbar, wie es der Verstand braucht.

 Die Seele sagt „WAS“.

Der Verstand fragt „WIE“.

Oftmals versuchen wir das WAS direkt in ein WIE zu zwängen. Das ist aber so, wie wenn man Wolken mit einem Lasso fangen wollen würde. Es ist ein zweckloses Unterfangen.

Visionen sind wie Wolken

Durch verschiedene Eindrücke verdichten sich Aha-Momente zu einer Idee – so wie aus kleinen Wasserpartikeln eine Wolke werden kann. Diese kann größer und dichter werden – es bildet sich eine Vision. Das Problem ist: man kann die Vision sehen, aber man kann sie noch nicht greifen. Und dass ist der Moment, in dem Hingabe an den Moment und Geduld gefragt ist. Denn es braucht Zeit, bis die einzelnen Tropfen in der Wolke groß und schwer genug sind, um als Regen auf die Erde zu fallen. Und erst das ist der Moment, in dem wir sie auffangen können.

Manchmal passiert es, wie in meinem Fall,  dass es sich so anfühlt, als ob die Wolke schon bereit wäre ihre Tropfen loszulassen. Wir glauben die Idee oder die Vision schon so klar zu sehen, dass es doch jetzt soweit sein muss. Und dann setzt der Mindfuck ein, der Verstand übernimmt das Lasso und meint die Wolke mit der Vision fangen und das WAS zu einem WIE machen zu können. Er will den Prozess kontrollieren.

Aber wir können die Tropfenbildung nicht beeinflussen. Wir können nur den Moment genießen und auf den Regen warten, um ihn dann aufzufangen. Bis eine Wolke zu regnen beginnt dauert es, Sonne, Wind, Gebirge und Temperaturen beeinflussen diesen Prozess. Sie alle wirken zusammen. Bei einer Vision kann dies noch der nächste Hinweis sein, eine inspirierende Unterhaltung, ein Artikel den wir lesen oder eine Begegnung, die uns eine neue Perspektive eröffnet. Wenn wir unsere Visionen zu schnell in die Welt bringen wollen, nehmen wir ihnen die Chance zu ihrer vollen Größe zu wachsen und wir nehmen uns die Chance in unser volles Potenzial zu gehen.

Lass uns im Regen tanzen

Ich habe mich nach meinem Zeichen zurück gelehnt, das Lasso hingelegt, die Kontrolle abgegeben und den Mindfuck auf stumm gestellt. Ich habe mich daran erinnert, wie ich als Kind stundenlang durch das Dachfenster die Wolken beobachten konnte – und zugesehen habe, wie sie sich veränderten. Sie bildeten immer neue Bilder und Formen während sie vorbei zogen.  Damals habe ich es einfach nur genossen mich von ihnen inspirieren zu lassen. Und wenn die ersten Tropfen auf das Fenster fielen, bin ich in den Garten und habe im Regen getanzt.

In den letzten Tagen habe ich anstatt zwanghaft vor einem leeren Blatt zu sitzen viele andere Dinge von meinen magischen Meilensteinen erledigt. Der Mindfuck kann keine Visionen formen, denn sein Chef der Verstand ist mit der Vergangenheit verbunden. Die Zukunft gehört der deiner Seele und deinem Herzen. Ich blicke immer wieder auf meine Vision und beobachte, wie sie sich verändert. Ich genieße es zu sehen, wie sie neue Formen annimmt. Und wenn es soweit ist, dann werde ich raus gehen und tanzen, wie damals. Und wahrscheinlich auch trommeln, damit du dazukommen kannst und wir gemeinsam tanzen.

Ich freue mich drauf. Bis dahin,

stay fabulous, feel feminine and live fulfilled

signature

 

Sisterhood – was es ist und bedeutet

Sisterhood – was es ist und bedeutet

Sisterhood is my instinct. Wer mich kennt und weiblich ist hat diesen Satz mit hoher Wahrscheinlichkeit schon einmal gehört. Denn Sisterhood ist für mich ein Konzept, welches ich atme und an welches ich aus meinem tiefsten Herzen glaube. Je älter und vielleicht auch weiser ich werde, desto präsenter ist Sisterhood in meinem Leben geworden. Und ich habe auch einige Zeit gebraucht zu verstehen und vor allem zu fühlen, dass jede Frau meine Schwester ist. Denn das ist es, was Sisterhood in seiner letzten Konsequenz für mich bedeutet.

There is a special place in hell for women who don’t help other women.
Madeleine Albright

Der Begriff Sisterhood, so wie ich ihn verwende, bezeichnet die Verbindung von Frauen, die nicht biologisch verwandt, aber in Solidarität verbunden sind. Sisterhood kann sich auf feministische, politische oder gesellschaftliche Themen beziehen, aber auch die Unterstützung von anderen Frauen oder die Anerkennung der femininen Qualitäten, die Frauen zueigen sind bedeuten. Wenn ich mich auf Sisterhood beziehe geht es dabei auch immer um eine Verbundenheit unter Frauen, die sich von der mit Männern unterscheidet. Dabei ist es mir aber wichtig deutlich zu machen, dass es nie gegen Männer geht, sondern darum sich gegenseitig als Frauen zu unterstützen. Das kann auch durch die Zusammenwirkung mit Männern sein, denn feminine Energie ist inklusiv und nicht exklusiv.

Sisterhood was never about everybody agreeing ….
Jennifer Baumgardner

Sisterhood ist Gemeinschaft und in der darf durchaus diskutiert werden, denn gegenseitiger Respekt und Akzeptanz sind wichtige Grundlagen. Und bei Sisterhood geht es nicht um rosarote Wölkchen, sondern tiefe Verbindung. Sisterhood bedeutet nich immer etwas zu tun, sondern auch manchmal einfach nur zu sein. Da zu sein, präsent zu sein, in gemeinschaft zu sein. Dabei ist es essentiell vor allem den Raum zu halten für die Frauen und die feminine Energie in und mit der wir uns bewegen. Auch wenn ich nicht alles genauso machen, sagen oder umsetzen würde, so ist es für mich aber selbstverständlich – vor allem in meinem Sisterhood Circle – die Einzelne auf ihrem Weg zu unterstützen, ihr den nötigen Raum zu geben oder meine Ressourcen mit ihr zu teilen. Sisterhood ist die Erkenntnis, dass wir durch unser Frau sein verbunden sind. Auch wenn es noch einige Frauen gibt, die sich dagegen sträuben.

Women instinctually know how to nourish each other, and just being with each other is restorative.
Tanja Taaljard

Schon seit Urzeiten kommen Frauen zu besonderen Zeiten zusammen, um Weiblichkeit zu zelebrieren. Ob in Moon Lodges oder Roten Zelten – den Ursprung fanden diese Zusammenkünfte in der Menstruation der Frau. Zu Neumond kamen die Frauen einen Stammes, einer Gruppe zusammen und menstruierten gemeinsam. Diese Zeit wurde auch genutzt, um sich auszutauschen, Sorgen, Nöte, Erkenntnisse miteinander zu teilen und einen Raum zu schaffen in dem genau das möglich ist. Es war auch die Zeit der Visionen und des Erschaffens von Ideen, welche sich im Anschluss manifestieren sollten. So hat ein Circle nicht nur die Frau, sondern auch ihre Ideen und Visionen getragen. Dabei ging es immer darum in Gemeinschaft zu sein und unsere Vorfahrinnen wussten noch, wie stärkend diese sein konnten. Diese Idee von Frauen die zusammenkommen wird seit vielen Jahrhunderten „verteufelt“, es ist an der Zeit und wieder an sie zu erinnern.

Because there’s one thing stronger than magic: sisterhood.
Robin Benway

Die moderne Version von Sisterhood baut für mich genau auf diesen mystischen Momenten auf und sie fundiert auf der Tatsache, dass wir als Frauen zyklische Wesen sind und dass sich unsere Magie in Gemeinschaft potenziert. Das bedeutet nicht, dass wir jetzt alle wieder anfangen müssen gemeinsam zu menstruieren, sondern dass wir erkennen, dass durch das Zusammenkommen eine besondere Power entfacht wird. Ich beobachte immer wieder, dass in Sisterhood Circles eine besondere Verbundenheit existiert, die auf Intuition und emotionaler Verbundenheit basiert, wie ich sie bisher nur unter Frauen kennen gelernt habe, ob virtuell oder im echten Leben, ob in großen Netzwerken oder kleinen Gruppen. In einem meiner Circles sind meine Sisters in Arizona, Kalifornien und New Mexico und dennoch sind wir tief miteinander verbunden. Im genau richtigen Moment erreicht mich die passende Whatsapp-Nachricht, trotz Zeitverschiebung und unterschiedlicher Lebenswelten. Denn wir haben gelernt unserer femininen Kraft in diesem Circle zu vertrauen, zweifeln die Aussagen oder Eingaben von niemanden nicht an und haben damit einen Rahmen erschaffen in dem wir unseren Visionen Raum geben.

Any woman who chooses to behave like a full human being should be warned that the armies of the status quo will treat her as something of a dirty joke . . . She will need her sisterhood.
Gloria Steinem

Auch im Jahr 2016 gibt es immer wieder Situationen, in denen ich dankbar für die Unterstützung meiner Schwestern bin. Momente in denen ich an mir selbst zweifele, Momente in denen die Gesellschaft mir spiegelt, dass was ich tue sei nicht ernst zu nehmen, Momente in denen ich mich nicht traue zu springen, obwohl ich weiß, dass es absolut richtig ist.  Zu wissen, ich kann mich verletzlich zeigen ohne verletzt zu werden ist für mich Gold wert. Wie die meisten Frauen bin ich mit der Idee der „besten Freundin“ aufgewachsen und habe es auch geglaubt. Bis ich begriffen habe, dass diese Idee mich nur limitiert. Das war der Moment, in dem ich begonnen habe mich innerlich zu öffnen, und zwar icht nur gegenüber Frauen, sondern der Idee, dass andere Frauen keine Konkurrenz sind – wie es ja auch immer wieder erzählt wird, sondern meinesgleichen. Ich habe mich von Konzepten wie „Stutenbissigkeit“ und „Lästerschwester“ verabschiedet und mich für ein Miteinander geöffnet.

Innerhalb von kürzester Zeit hatte ich mehr Frauen als zuvor in meinem Leben, Verbindungen, von denen ich nicht wußte dass es sie gab und mir wurde bewusst wie kraftvoll diese sind. Damals habe ich verstanden, was Sisterhood wirklich bedeutet und das erste Mal erfahren, dass es ein Teil von mir ist. Heute bin ich der Überzeugung, dass jede Frau von Sisterhood profitiert. Ich habe verschiede Sisterhood-Circles, manche sind ganz eng, andere sind lockerer, manche fokussieren sich auf professionelle Themen, andere sind privat orientiert. Sisterhood bedeutet für mich aber auch, jedes Mal einer Frau zu Seite zu stehen, wenn ihr Unrecht widerfährt oder sie beispielsweise belästigt wird. Sisterhood ist für mich mehr als der Circle in dem ich sitze, es ist eine Grundhaltung.

It’s because our friendships – female friendships are just a hop to our sisterhood, and sisterhood can be a very powerful force, to give the world … the things that humans desperately need
Tanja Taaljard

Die Herausforderung besteht darin, die eigene Perspektive zu wechseln. Denn aktuell befinden wir uns noch in einer Gesellschaft, die andere Werte propagiert. Sisterhood bedeutet Kollaboration anstatt Konkurrenz, inklusiv anstatt exklusiv, Hand in Hand anstatt Ellenbogen ausfahren. Es bedeutet zu verstehen, dass wir gemeinsam mehr erreichen können als alleine, dass es nicht nur um uns, sondern auch um das Ganze geht, dass langfristige Kooperation wichtiger ist als kurzfristiger Erfolg. Sisterhood ist die Verkörperung femininer Energie, sie ist  unterstützend, nähernd, verbindend – und zwar nicht nur für die Einzelne, sonder für alle im Circle und schlussendlich auch für die Welt.

Women are going to form a chain, a greater sisterhood than the world has ever known.
Nellie L. McClung

Es ist an der Zeit uns als Frauen zusammenzufinden. Und zwar nicht, weil wir gegen etwas sind, sondern für etwas stehen. Es ist an der Zeit, dass wir uns erinnern, wie kraftvoll wir sind und beginnen wieder auf unsere Weise zusammen zu kommen, Business zu machen, Entscheidungen zu treffen und zu begreifen, dass eben am Ende keine von uns ihren Weg alleine geht. Es ist an der Zeit zu begreifen, dass Sisterhood der Schlüssel zur Freiheit ist, denn keine von uns wird die Welt durch guten Willen verändern. Die Welt wird sich ändern, wenn wir gemeinsam gehen und für die Freiheit von jeder Frau einstehen. Es ist an der Zeit anzuerkennen, dass Sisterhood ein Teil von jeder Frau ist und dass dort die feminine Kraft liegt. Sisterhood ist vielleicht nicht die Lösung für alle Herausforderungen in dieser Welt, aber definitiv eine uralte Wahrheit mit Zukunft. Denn Gesellschaft erschafft nicht die Menschen. Die Menschen erschaffen die Geschallschaft. Gemeinsam können wir eine neue Gesellschaft schaffen. Und Sisterhood ist ein entscheidender Schlüssel.

Sisterhood ist mein Instinkt. Und jede Frau ist meine Schwester.

stay fabulous, feel feminines & live fulfilled,

signature

 

 

 

 

Dieser Artikel kommt aus vollem Herzen und ist gleichzeitig ein Beitrag zur Blogparade der DMW

Vom Umgang mit Frauen und warum es Zeit für neue Spielregeln ist

Vom Umgang mit Frauen und warum es Zeit für neue Spielregeln ist

Im Jahr 2016 macht Deutschland mich immer noch sprachlos. Oder besser: fassungslos. Und zwar nicht wegen des großartigen Tors, welches Bastian Schweinsteiger geschossen hat. Sondern wegen all der Fouls, die weiter gegen Frauen ausgeübt werden, ohne dass jemand die rote Karte zieht. Denn während beim Fußball die Spielregeln anscheinend ziemlich klar definiert sind, sind sie es beim Umgang mit Frauen anscheinend nicht wirklich.

Nicht gepfiffene Fouls

Wenn ich zurückblicke erinnere ich mich an den Typen, der mir in der U-Bahn schräg gegenüber saß und sich einen runterholte während er mich anstarrte. Ich war 12. Oder an den Mann, der mir auf der Rolltreppe von hinten an die Brüste fasste. Ich schrie, er kackte mich an, ich solle mich nicht so anstellen, keiner tat etwas im vollen Kaufhaus. Ich war 13. Ich erinnere mich an die älteren Männer, die mir hinterher pfiffen und dabei dreckig lachten. Ich war unsicher, denn ich war gerade dabei eine Frau zu werden. Ich war 14.

Der alltägliche Sexismus in all seinen Facetten ist völlig inakzeptabel. Letzlich ist es ein Ausdruck mangelnder Wertschätzung und damit fehlender Gleichberechtigung der Frau.

Manuela Schwesig

Mein Sportlehrer hat mir und anderen Mitschülerinnen mit größerer Oberweite oft eine Extra-Behandlung zukommen lassen, die ihn sichtbar erfreute. Als ich es meiner Mutter erzählte und die zur Schulleitung ging wurde es banalisiert. Er wurde zwar vom Sport „befreit“, aber ich musste ihm weiterhin jeden Tag begegnen und wurde als die Hysterische dargestellt. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass er wegen eines ähnlichen Vorfalls schon von einer anderen Schule verwiesen worden war. Meiner Schule war das egal. Anstatt der roten Karte gab es eben nur die gelbe. Ich war 15. Ich erinnere mich an die Jungs, die die volle Tanzfläche nutzen, um Frauen an die Brüste oder unter den Rock zu greifen und dabei auch gerne fester zupackten. Es war nicht viel Raum, um sich zu wehren, laut werden hat bei den Bässen nicht geholfen. Sie lachten. Ich war 16. Ich könnte noch weitermachen, aber es soll nicht um mich gehen. Sondern um den Fakt, dass die angeblichen Spielregeln nicht eingehalten werden und es keinen Schiedsrichter gibt, der die gelbe Karte zeigt. Es geht darum, dass Mädchen und Frauen oftmals noch nicht einmal gefragt werden, sondern einfach benutzt. Und dann kommt beim Alltagssexismus das #neinheisstnein oftmals auch zu spät.

Der misslungene Anpfiff

Jetzt könnte man sagen, dass all diese Ereignisse ja schon einige Zeit zurück liegen. Aber auch der Anpfiff in das Jahr 2016 war mit den unfassbaren Ereignissen in Köln nicht wirklich gelungen. Was mich wirklich entsetzte war nicht die Tat als solches, so schlimm und inakzeptabel sie auch ist. Was mich entsetzte war der fehlende #Aufschrei. In dem Bestreben den Tätern gegenüber „politisch korrekt“ zu sein, ging meines Erachtens der Blick auf die Betroffenen verloren. Denn politisch korrekt wäre gewesen zu sagen: Hände weg! Hände weg von Frauen, die nicht nach euren Händen gefragt haben. Es wäre richtig gewesen ein klares Statement darüber zu treffen, dass Frauen in diesem Land Rechte haben, die Freiheit zu tragen was sie wollen und vor allem niemandem zur Verfügung stehen. Egal ob Mann oder Frau, deutsch oder geflüchtet, Christ, Buddhist oder Moslem. Ich habe mit offenem Mund zugeschaut, wie vorsichtig um das Thema „Wie benennen und behandeln wir die Täter?“ herumgetrippelt wurde anstatt mit der Hand auf den Tisch zu hauen und ein klares Statement für die Frauen in diesem Land anzugeben. Schon wieder wurden die Spielregeln nicht eingehalten.

Trikot-Wahl

Als Krönung stolperte ich dann vor einiger Zeit über ein Facebook-Posting, in dem Frauen darauf hingewiesen wurden besser keinen Pferdeschwanz zu tragen, da dieser es potenziellen Vergewaltigern einfacher mache, sie an den Haaren zu packen und statistisch Frauen mit Pferdeschwanz häufiger vergewaltigt werden würden. Bedeutet das, dass ich mir eine Kurzhaarfrisur zulegen soll, damit Männer mich weniger wahrscheinlich vergewaltigen? Dazu kamen Empfehlungen keine Kleidung zu tragen, die leicht zu entfernen oder mit einer Schere „aufzuschneiden“ ist. Soll ich jetzt ernsthaft mit Mütze, gepolstertem Jumpsuit und schweren Stiefeln durch die Gegend laufen?

Wenn das Recht einer jungen Frau auf Unversehrtheit wirklich ernst genommen würde, gäbe es Selbstverteidigung für Frauen als Schulfach. Statt dessen lernen wir nach wie vor Anpassung.
Luisa Francia

Schon wieder geht die Aufforderung in die falsche Richtung. Denn wie verquer ist die Welt bitteschön, dass ich als Frau Rücksicht auf die möglichen Reaktionen von Männern nehmen muss, die sich und ihren Trieb leider nicht unterdrücken können? Warum wird Männern, die es immer noch nicht verstehen nicht einfach deutlich klargemacht, dass sie ihre dreckigen Futtfinger gefälligst bei sich behalten sollen, denn sonst gibt es die rote Karte. Egal in welchem Trikot die Frau das nicht immer selbst gewählte Spielfeld betritt.

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von players.brightcove.net zu laden.

Inhalt laden

Das Team

Ich kenne so gut wie keine Frau, die nicht schon einmal belästigt, begrapscht, bepöbelt, Opfer von Übergriffen oder vergewaltigt wurde. Und das ist das eigentliche Thema. Dass es offensichtlich keine Null-Toleranzgrenze gibt, sondern eine „Stell- Dich-nicht-so-an“- Kultur. Das wir in einer Gesellschaft aufwachsen, in der uns nicht klar ist, dass das Fehlverhalten einiger Männer genau das ist: ein Fehlverhalten ist, welches geahndet werden müsste – allerdings gibt es keinen Schiedsrichter, der sich dessen annimmt. Aktuell auch am Beispiel Gina-Lisa Lohfink zu beobachten, welcher auf Shehadistan.com auf den Punkt gebracht zusammengefasst wird. In dem Fall wird das Opfer zum Täter, auf Basis eines absurden Strafrechts, welches uralt ist und offensichtlich am Thema vorbei gestaltet wurde. Die Tatsache, dass das Video einer Vergewaltigung, bis zu seiner Entfernung, auf einem Porno-Portal gut bewertet wird, zeigt wie dramatisch die Lage ist.

Frauen werden nicht frei sein, solange ihre Unterwerfung als sexy gilt.
Sheila Jeffreys

Um beim Fußball zu bleiben: da bekommt diejenige, die mit einer Blutgrätsche gefoult wurde quasi die Karte dafür gezeigt, dass sie angeblich eine Schwalbe verübt hätte. Wieder bin ich sprachlos ob fehlender konkreter Handlungen und klarer Aussagen seitens der Menschen, die wirklich etwas ändern können. Ich habe mich während passend zur EM dem #TeamGinaLisa angeschlossen. Und dort ist jeder herzlich willkommen, der für das Einhalten klarer Spielregeln und Fair Play im Spiel zwischen Frau und Mann ist – auch Männer.

Ich kann die Stelle in der Bibel einfach nicht finden, in der Gott der Frau die Gleichberechtigung abspricht.

Sarah Moore Grimké

Ich bin nicht nur Mitglied im TeamGinaLisa, sondern auch im Team Claudia Nauman. Claudia Naumann, die als erste Frau ein EM-Spiel kommentiert hat und damit einen sexistischen Shitstorm ohnegleichen ausgelöst hat.

Erneuerung der Spielregeln

Ich glaube, dass es an der Zeit ist, dass wir die Spielregeln neu bestimmen und klar und deutlich formulieren. Dazu gehören Respekt und Fair Play und das Ziehen der roten Karte, sobald sich jemand nicht daran hält. Es kann nicht sein, dass der beherzte Griff von Jogi Löw in seinen eigenen Schritt mehr mediale Aufmerksamkeit bekommt, als ein unerlaubter Griff an die Brüste oder in die Hosen von Frauen. Sexismus fängt nicht erst dann an, wenn Frauen von Männern belästigt werden, sondern schon viel früher. Und dazu gehört auch, wenn ein Vergewaltigungsopfer gedisst wird oder eine Frau die ihren Job macht aufgrund ihres Geschlechts bepöbelt wird.

Es ist Zeit, dass wir nicht nur als Frauen, sondern als Gesellschaft wacher werden, mehr zusammenstehen und noch lauter werden um dafür zu sorgen, dass niemand aus unserem Team einfach ungeahndet gefoult werden kann. Und das bedeutet auch, jungen Männern rechtzeitig einen respektvollen Umgang mit Frauen zu vermitteln, welcher Beschimpfungen, Beschmutzungen und Belästigungen kategorisch ausschließt. Es ist an uns, unsere Stimme zu heben und zu verstehen, dass mit jeder Frau, der Unrecht widerfährt auch uns selbst Unrecht widerfährt, wenn es keine rote Karte gibt. Denn das ist Sisterhood.

In diesem Sinne,

signature

 

 

 

 

Dieser Beitrag kommt nicht nur von Herzen, sondern ist auch Teil der DMW-Blogparade

Entschuldigung: Sorry – not sorry

Entschuldigung: Sorry – not sorry

Entschuldigung – ich weiß nicht, wie oft ich dieses Wort in den letzten Wochen gehört habe. Und ich will es nicht mehr hören. Vor allem nicht mehr von Frauen. In der letzten Zeit war ich viel in der Republik unterwegs und habe mich unter anderem auf verschiedenen Konferenzen mit vielen Frauen ausgetauscht. Und ein Wort, dass immer wieder zwischen diesen Unterhaltungen und in vielen Situationen gefallen ist und mir zu oft von Frauen entgegengebracht wurde, ist „Entschuldigung“. Und ich kann und will es nicht mehr hören. Denn wir Frauen entschuldigen uns viel zu oft für Dinge, die keiner Entschuldigung benötigen.

Was hinter der Entschuldigung steckt…

Es gibt drei Motivationen hinter Entschuldigungen:

  1. Man hat wirklich etwas so richtig verbockt
  2. Man erreicht die eigenen Maßstäbe nicht
  3. Man drückt sich durch die Entschuldigung um die Verantwortung

Der meiner Meinung nach einzige legitime Grund für eine Entschuldigung ist der erste. Denn: ich kann mich wortwörtlich wirklich nur von etwas „entschuldigen“, wenn ich in Schuld war bzw. Schuld auf mich geladen habe. Schuld steht dabei dafür, dass jemand für einen Verstoß gegen eine gesetzte Norm verantwortlich ist. Als ich von einem betrunkenen Autofahrer auf dem Fahrradweg angefahren wurde, war für mich die Schuldfrage ziemlich klar. Abgesehen davon, dass dieser sich nie dafür entschuldigt hat.

Meine Beobachtung allerdings ist, dass wir als Frauen dazu tendieren uns für Dinge zu entschuldigen, die weder in unserer Verantwortung liegen, noch gegen irgendeine gesetzte Norm verstoßen. Und damit entschuldigen wir uns nicht, sondern beladen und quasi mit Schuld. Oftmals total unnötig.

Was passiert, wenn wir uns ohne wirklichen Grund entschuldigen, ist, dass wir uns unbewusst in einen Zustand begeben, der dafür sorgt, dass wir anfangen zu schlingern.

Wer mit Schuld beladen ist, geht gewundene Wege.

Wenn wir Schuld auf uns laden, nehmen wir eine Last auf uns und diese macht uns oftmals unbeweglich und lässt uns teilweise erstarren. Welchen Grund gibt es also, sich für Dinge zu entschuldigen, die nicht wirklich dramatisch sind oder eindeutig gegen eine Norm verstoßen? Oftmals passiert es, dass wir uns an unserem inneren Bild von der perfekten Frau messen. Und sobald wir dieses nicht einhalten können – was übrigens so gut wie unmöglich ist, fangen wir an uns zu entschuldigen. Das Bild der perfekten Frau an der wir uns messen, treibt auch den Perfektionsdrang, der dazu führt, dass sich das Gefühl von nicht gut genug sein entwickelt. Und das ist der Punkt an dem viele Frauen beginnen sich zu entschuldigen.

In der Beziehung zu Anderen machen wir uns durch unnötige Entschuldigungen unnötig klein und begeben uns in eine überflüssige Abhängigkeit. Denn bei einer Entschuldigung sind wir immer auch davon abhängig, dass der oder die Anderen sie annehmen. Denn nur dann sind wir wieder frei von Schuld. Hört sich irgendwie gruselig an finde ich.

Sich ent-schuldigen

Als mir all das klar wurde, habe ich mich begonnen zu beobachten und gemerkt, wie oft auch ich mich unnötig entschuldige. Und dann habe ich als erstes tief durch geatmet und mich als erstes bei mir selbst dafür entschuldigt, dass ich mich jahrelang immer wieder in diese Situationen gebracht habe. Und dann habe ich beschlossen, mich nur noch dann zu entschuldigen, wenn es wirklich angebracht ist. Ich habe aufgehört, mich an einem unerreichbaren Ideal zu messen und ich will mich nicht mehr klein machen. Ich werde mich nicht dafür entschuldigen, dass ich laut, bunt, klar, präsent, blitzschnell, brillant oder dem anderen zu unbequem bin. Denn:

Baby, I was born this way!

Lady Gaga

Ich glaube, dass es an der Zeit ist, unsere Häupter zu erheben und die Schultern aufzurichten und das geht oftmals nicht, wenn wir unnötige Schuld auf unseren Schultern tragen.

Ich wünsche dir aufrechte und aufrichtige Momente und viel Freude beim Leben deiner Größe.

Stay fabulous, feel feminine and live fulfilled,

signature

Der Inhalt dieser Seite kann nicht kopiert werden.