Rückläufiger Merkur – verdrehte Tatsachen am Himmel und Zeit für Self-Care

Rückläufiger Merkur – verdrehte Tatsachen am Himmel und Zeit für Self-Care

Auch wenn ich spirituell offen bin, so habe ich doch meistens beide Füße auf dem Boden. Ich bin so gut ich kann im Hier und Jetzt und mir sehr klar darüber bewusst, dass das Leben auf der Erde und nicht im Himmel stattfindet. Über die Jahre habe ich bemerkt, dass je mehr ich mich meiner femininen Energie und Kraft geöffnet habe ich sensitiver für die Rhythmen und Zyklen von Himmel und Erde geworden bin. Was ich zunächst verfluchte, denn ich wollte ja weiterhin stark und unabhängig sein, nehme ich mittlerweile als Einladung oder Inspiration zum Fließen und mich drauf einlassen. Ich sehe es als den femininen Flow und die Verbindung zu dem was ist.

Drei- bis viermal im Jahr heißt es „Oh nein! Merkur ist rückläufig!“. Was in Insiderkreisen als „Mercury Retrograde“ bezeichnet wird, bedeutet nichts weiter, als dass der Planet Merkur rückwärts läuft. Dabei verändert der Planet nicht seine Richtung, sondern die Erde „fährt“ in einem schnelleren Tempo an Merkur vorbei, sodass von der Erde aus der Eindruck entsteht, als ob der langsamere Planet sich rückwärts bewegt.

Wenn der Götterbote rückwärts läuft

Was bedeutet es nun für uns auf der Erde, wenn der Merkur rückläufig ist? Merkur, der kleinste Planet ist nach dem Götterboten benannt worden. Er ist der Schutzgott des Verkehrs, der Reisenden, der Kaufleute und der Hirten, steht für Kommunikation und Logik. All dieser Dinge werden mit Aktionen im Außen verbunden, der Reisende bricht in eine neue Welt auf, Kommunikation ist eine Botschaft nach Außen und auch im Verkehr bewegen wir uns nach vorne. Ist der Merkur nun rückläufig so kann dies als Einladung dazu gesehen werden mal nicht nach Außen, sondern nach Innen zu schauen. Das Motto für Mercury Retrograde ist positiv formuliert: Tempo rauszunehmen. Es gilt Entscheidungen gut abzuwägen, durchzuatmen und bevor man impulsiv reagiert noch einmal innezuhalten.

Oder aber auch, um Ordnung zu schaffen. Die Rückläufigkeit ist nämlich auch ein Zeitraum, in dem man überfällige Aufgaben bewältigen kann. Oft schieben wir Dinge vor uns her – während der Rückläufigkeit wird es dann Zeit, diese Dinge in Ordnung zu bringen. Es ist der perfekte Moment, die liegen gebliebene Buchhaltung zu machen, offene Rechnungen zu begleichen oder alte Verträge aufzulösen.

Die Zeit ist wunderbar dafür geeignet, Aussprachen zu treffen. Alles, was bisher im Raum hängt, kann jetzt geklärt werden. Missverständnisse können bereinigt werden, Dinge verstanden und alte Verpflichtungen gelöst werden. Mercury Retrograde bietet sich hervorragend dazu an Bilanz zu ziehen, Themen tiefer zu beleuchten und eventuelle Korrekturen vorzunehmen. Es ist die Zeit des Überdenkens und des sich in Ruhe eine Meinung zu bilden.

Innere Ernte

Ich werde die kommenden drei Wochen „Mercury Retrograde“ dazu nutzen, nach Innen zu schauen und in meine Bedürfnisse einzutauchen. Denn je mehr ich bei mir bin, desto besser kann ich mein Herz und meine Seele hören. Und die Früchte dessen ernten, was in ihnen erwachsen ist und erblüht. Dazu gehören für mich Self-Care, Self-Love und Self-Worth. Gerade, wenn es Zeit ist nach Innen zu schauen, nutze ich gerne den Moment mich wieder daran zu erinnern, was mir wirklich guttut und hinzuspüren, was vielleicht gar nicht mehr so gut ist, wie gedacht. Vielleicht, weil es eine unbewusste Routine geworden ist, die erneuert oder verändert werden darf. Das gilt für mich privat als auch fürs Business. Dort schaue ich beispielsweise auf meine Systeme, Strukturen und Botschaften. Passen die noch zu meiner Herzstimme? Sind sie weiterhin effektiv und entlasten mich? Gibt es etwas, was ich lassen kann und somit den Fokus erhöhen? Ich habe für mich jedes Mal andere Punkte, die zu den einzelnen Bereichen gehören – für dieses Mal stehen bisher die folgenden auf der Liste:

Selbst-Fürsorge

Konsequent 1 Stunde vorm Schlafengehen Off-Screen gehen. Ins Bett gehen, wenn ich die ersten Anzeichen von Müdigkeit spüre. Zeit für mich im Kalender einplanen. Wöchentliche Treatments einplanen. Gutes, leckeres Essen. Zeit für Essen. Mehr Zeit in der Natur.

Selbst-Liebe

Singen. Tanzen. Meditieren. Emotionen fließen lassen. Zeremonien machen. Sisterhood-Circle schaffen. Mehr Blumen kaufen. Bäume umarmen. Zeit in Stille.

Selbst-Wert

Meine Wünsche formulieren. Klarheit schaffen. Ausmisten und das loslassen, was mir nicht mehr guttut. Mein Business betrachten und erneuern. Neue Designs testen. Fotos machen. Mich ausschließlich mit positiven Menschen umgeben. Nur meinem Herzen folgen. Mehr Zeit für Soul-Sparkle.

Für die Zeit vom rückläufigen Merkur liegt mein Fokus ganz bei mir – auf das was in meinem Inneren ist. Ich werde viel Zeit mit mir verbringen und nicht von Event zu Event hasten. Ich werde bewusst meine Kontakte wählen und altes erledigen oder lösen. Passenderweise bleibt der rückläufige Merkur drei Wochen – genau die Zeit, die es braucht, Verhaltensweisen zu Gewohnheiten werden zu lassen.  Wie im Innen, so im Außen heißt es. Ich merke immer wieder, dass wenn ich bewusst in mich kehre, ich klarer werde in dem, was ich will und deutliche Impulse für meine nächsten Schritte erhalte. Ich freue mich darauf zu erfahren, was auf deiner Liste steht. Und wünsche dir viel Spaß bei der Einkehr zu dir.

Alles Liebe!

 

Die kommenden Phasen für den Rückläufigen Merkur sind:

21.04.2023-15.05.2023 / 23.08.2023-15.09.2023 / 13.12.2023-02.01.2024 / 01.04.-25.04.2024 / 05.08.2024-28.08.2024 / 26.11.2024-15.12.2024

Der Schmetterlingseffekt und wie du die Welt verändern kannst

Der Schmetterlingseffekt und wie du die Welt verändern kannst

Der Juli war bewegt, Anschläge – ob Terror, Amok oder beziehungsmotiviert – haben viele Menschen bewegt und unsicher gemacht. Oft habe ich nicht nur die Wut und die Trauer, sondern auch die Ohnmacht gespürt, die mit solchen Momenten verbunden war. Mich haben verschiedene E-Mails zu dem Thema erreicht; im Kern immer mit der gleichen Frage: „Wie kann ich mit diesem Wahnsinn umgehen und was kann ich tun?“ Im Zusammenhang damit poppten auch die Zweifel auf, ob es wirklich reicht, Liebe in die Welt zu schicken?

Meine Antwort darauf ist JEIN… denn: ich glaube, dass wenn wir nicht in Liebe sind, es nicht hilft Liebe zu schicken. Es gilt also zunächst in Liebe zu gehen, bevor wir irgendetwas in die Welt schicken. Denn wie heißt es immer so schön: Dein Äußeres spiegelt dein Inneres. Und ebenso glaube ich, dass Intention auch immer Hand in Hand mit Aktion gehen sollte. Das kannst du dir wie das Yin-Yang vorstellen, zwei Teile, die ein Ganzes bilden. Das feminine Sein und das maskuline Tun, welche sich perfekt ergänzen. Quasi wie die zwei Flügel, die es zum Schmetterlingseffekt braucht.Hört sich abstrakt an? Ist es gar nicht und das Schöne ist, jede von uns kann es anwenden und umsetzen.

Sein und Tun

Mein Sein bestimmt mein Tun. Und deswegen ist es auch so wichtig einen Blick auf mein Sein zu werfen, bevor ich etwas tue. Bevor ich also in Aktion gehe, ist es an mir den Blick auf mein Sein, oder mein Inneres zu werfen, um zu schauen, wie es dort aussieht. Die meisten Menschen die ich kenne tragen in irgendeiner Art und Weise Groll, Wut, Frust oder Trauer mit sich. Und auch wenn diese Emotionen als solches nicht negativ sind, so werden sie es doch, wenn wir sie unterdrücken oder unbewusst mitschleppen. Denn dann bilden sie einen kontaminierten Boden für unser Handeln und damit auch für das, was sich im Außen zeigt. Auch ich finde immer wieder Situationen, mit denen ich noch nicht im Reinen bin. Wie aber kann man diesen Emotionen am besten bekommen? Eine Möglichkeit ist Vergebung – oder auf neudeutsch Forgiveness.

Vergebung ist quasi der Kärcher unter den inneren Reinigungsmethoden. Wichtig dabei: Vergebung bedeutet nicht, dass Geschehene ungeschehen zu machen oder zu relativieren. Vergebung bedeutet in deine Kraft zu kommen und dem Andere bzw. der Situation keine Macht mehr über dich zu geben. Denn solange wir Groll gegen jemanden hegen hat er Macht über uns. Wie Vergebung im einzelnen funktioniert habe ich Hier für dich zusammen gefasst. Durch Vergebung wirst du quasi „unfuckwithable“.

Von Innen nach Außen

In dem Moment, wo ich mit und in mir aufgeräumt habe, kann ich mich dem Außen zuwenden. Denn das Sein kann einen Unterschied erzeugen, wird aber erst komplett mit dem Tun – Yin und Yang eben. In dem Moment, wo ich mehr und mehr unfuckwithable werde, wird mein Stand festern, meine Stimme klarer und mein Schritt gezielter. Ich kann in Position gehen und zwar ohen Angst und Unsicherheit. Und da ist für mich das Entscheidende; das wir in Position gehen. In Position gehen heißt dabei auch mit gutem Beispiel voran gehen – den unser Tun wird das der Anderen beeinflussen. Schon Ghandi sagte:

Be the change you want to see in the world.

Ich bin der festen Überzeugung, dass jede von uns Leaderin sein kann. Allerdings gilt es, das angestaubte Konzept von Leadership zu überdenken. Was wir oftmals als Leadership bezeichnen ist im Grunde eine Autorität, die an der Spitze eines Systems sitzt und dieses beherrscht, was am Ende der Pyramide oft zu Unsicherheit und Angst führt und damit zu Handlungseinschränkungen. Leadership bedeutet aber im Kern zu erkennen, dass wir alle Teil der Gemeinschaft sind und diese nur wirklich dann funktionieren kann, wenn wir eine Atmosphäre von Vertrauen und Liebe schaffen.

Eine Entscheidung, keine Position

Für mich ist Leadership im Alltag eine Entscheidung und keine Position. Sicherlich können wir nicht in einem Schritt das Thema IS auflösen oder die Entwicklung in der Türkei stoppen. Was wir aber können, ist im Alltag in Position zu gehen. Ob ich einer alten Dame die Tüte trage, anstatt genervt zu sein dass sie vor mir her schlurft;  jemanden die Tür aufhalte, anstatt mich durchzuquetschen; jeden Menschen der mir entgegen kommt anlächele; anstatt den Blicken auszuweichen;  der Freundin einfach nur zuhöre und ihr den Raum halte, anstatt direkt einen Rat parat zu haben; der Obdachlosen ein Brötchen kaufe, anstatt abfällig auf das Gesocks zu gucken, der Kassiererin einen ernstgemeinten schönen Tag wünsche, anstatt blick und wortlos mein Rückgeld zu nehmen und zu verschwinden, in einer unklaren Situation zu fragen ob alles ok ist, anstatt wegzuschauen… es gibt unzählige Möglichkeiten. Schon die Pfadfinder wußten:

Jeden Tag eine gute Tat.

Und auch wenn es dir erstmal klein und banal erscheint, was du tust. Wenn wir alle gemeinsam einen kleinen Schritt tun können das ziemlich viele Schritte auf einmal sein. Mit jeder deiner Handlungen inspirierst du andere, mindestens die Person, der du sie entgegen gebracht hast. In den meisten Fällen wird diese sie weitergeben und so kann aus einer Handlung eine Welle entstehen. Wie aus dem Schmetterlingsflügelschlag, der einen Tsunami auslöst, denn schon kleine Abweichungen können langfristig ein ganzes System vollständig und unvorhersagbar verändern.

Wie also wäre es, wenn wir es gemeinsam versuchen. Gemeinsam für etwas gehen, anstatt gegen etwas zu kämpfen. Die Zeiten von „es kann nur einen geben“ sind vorbei. Es ist soweit, dass wir erkennen, dass wir gemeinsam stärker sind und so auch mit kleinen Dingen einen großen Effekt auslösen können. Es gibt den schönen Satz: wenn etwas nicht funktioniert, dann tu etwas anderes. Ich glaube es ist an der Zeit genau das zu tun, denn die herkömmlichen Wege haben zu nichts geführt.

Ich werde jetzt mal rausgehen und schauen, wie und wo ich Liebe und Vertrauen verteilen kann. Vielleicht treffen wir uns ja.

Alles Liebe,

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Vergebung – das Supertool der Selbstwirksamkeit

Vergebung – das Supertool der Selbstwirksamkeit

Vergebung ist heutzutage in aller Munde, die Magie von Vergebung, die Kraft und die Einfachheit machen sie quasi zum Superfood der Selbstwirksamkeits-Techniken. Vergebung beeinflusst nachgewiesener Maßen die seelische Gesundheit und die Lebenszufriedenheit positiv und nachhaltig. Für mich damals genug Grund, um mir Vergebung genauer anzuschauen. Einer meiner ersten Lehrer war Colin Tipping, der die Radikale Vergebung lehrt. Danach bin ich auf Hoʻoponopono gestoßen und habe weitere Methoden zur Vergebung wie „Forgive into Love“ kennengelernt. Ich praktiziere mittlerweile einen eigenen Mix, denn jeder Mensch funktioniert anders und deswegen ist es wichtig, dass wir unseren eigenen Weg finden.

Was genau ist Vergebung denn nun? Vergebung ist die Umwandlung von negativen Gefühlen wie Groll, Wut und Hass, die durch Verletzungen ausgelöst wurden, in positive Emotionen wie selbstlose Liebe, Empathie, Mitgefühl und sogar in  romantische Liebe. Vergebung ist die bewusste Entscheidung nicht weiter unter dem Vorfall leiden zu wollen und der anderen Person wieder mit Offenheit zu begegnen. Für mich bedeutet Vergebung auch Freiheit, denn ich befreie mich aus den Fängen von Vergangenem und hole mir die Macht und Verantwortung für mein Leben zurück.

Ziemlich gut, oder? Und das Tolle ist, dass Vergebung relativ einfach funktioniert. Allerdings ist die Grundvoraussetzung absolute Ehrlichkeit dir selbst gegenüber. Ich habe mittlerweile zwei Arten von Vergebungs-Ritualen: eines für sofort und eines für zurückliegende Ereignisse. Und am Ende teile ich mit dir, was passiert ist, seitdem ich nicht nur anderen, sondern auch mir selber vergebe.

Gehegt und gepflegt

Bei Ereignissen, die schon länger zurückliegen nehme ich mir mehr Zeit und tauche tiefer in die Situation ein. Zum Start bietet es sich an, eine Liste zu machen mit all den Momenten und Personen, gegen die du Groll, Wut, Ärger oder Trauer hegst. Trauer ist oftmals die Vorhut von Wut und tritt dann auf, wenn wir uns nicht erlauben wütend zu sein. Denn Mädchen dürfen weinen aber nicht schreien – und so haben viele von uns gelernt traurig zu sein anstatt wütend.

Wenn du deine Liste komplett hast, schau sie dir an und vielleicht erkennst du ja Muster oder Zusammenhänge. Eventuell gibt es Situationen, in denen immer wieder die gleichen Personen auftauchen. Nimm dir ein neues Blatt und ordne die Situationen für dich. Dann entscheide wo du starten willst. Ich gehe gerne immer zuerst dahin, wo der Schmerz am tiefsten sitzt, da ich weiß, dass die Erleichterung am größten sein wird.

Wenn du deinen Startpunkt gefunden hast, sorge dafür, dass du ungestört bist. Lies dir zunächst in Ruhe alle Schritte durch. Stelle deinen Alarm auf dem Handy so, dass er nach jeweils 2 Minuten klingelt. Das ist das Zeichen zum nächsten Schritt zu gehen. Finde eine bequeme Sitzposition und schließe deine Augen. Atme ein paarmal tief ein und aus.

Schritt 1: Zeitsprung

Geh zurück in den Moment und bring all die Wut, den Frust und den Schmerz wieder hoch, den du damals gefühlt hast, als dir jemand Unrecht getan hat. Dazu kannst du zurück in die Szene gehen und wahrnehmen, was du hörst, siehst, fühlst und vielleicht sogar schmeckst oder riechst. Gehe so tief wie möglich in die Situation. Wenn der Moment zu schmerzhaft ist, dann stell dir vor, wie du die Szene beobachtest.

Beispiel: ich erinnere mich an den Moment, in dem ich beim Sport ungerecht benotet wurde. Ich stelle mir vor, wie ich in der Sporthalle bin, schaue an mir runter und kann meine Sportklamotten sehen, fühle das Quietschen des Bodens unter den Füßen, höre das Dribbeln der Bälle,   rieche den Schweiß und sehe meinen Sportlehrer vor mir, wie er mir bewusst eine schlechtere Note gibt, als Rache dafür, dass ich ihn wegen sexueller Belästigung gemeldet habe. Ich spüre, wie er diesen Moment innerlich genießt.

Schritt 2: Gefühlsprung

 Wenn du den Moment klar vor dir hast, lass deinen Emotionen freien Lauf, springe quasi in deine Gefühle. Lass die Wut, den Frust, die Trauer hochkommen, nimm wahr, wo im Körper du sie spüren kannst. Und lass sie weiter kommen. Wenn Tränen fließen oder du merkst wie dein Körper reagiert – lass es geschehen.

Beispiel: Ich spüre wie die Wut in mir hochsteigt. Es fühlt sich an, wie ein heißer Lavastrom, der aus meinem Unterbauch langsam ansteigt, bis er an meinem Hals angekommen ist. Ich merke, wie ich die Fäuste balle.

Wenn wir zürnen, hat unser Gegner seinen Zweck erreicht, wir sind in seiner Gewalt.
Ernst Freiherr von Feuchtersleben

Schritt 3: Liebessprung

Verändere deine Perspektive und sieh die gleiche Person vor dir aber diesmal mit Mitgefühl. Frage dich, was du aus dieser Situation gelernt hast? Wie hat dieser Moment dein Leben besser gemacht? Robert Betz bezeichnet solche Menschen als „Arschengel“ – Engel, die uns gesandt wurden, um an ihnen zu wachsen. Und in seiner wunderbaren Geschichte über die kleine Seele und Vergebung sagt Neale Donald Walsh: „Ich (Gott) habe dir nichts als Engel geschickt“. Jeder, der jemals in unser Leben getreten ist, auch diejenigen, die uns verletzt haben, sind niemand anderes, als jemand, der uns eine wichtige Lernaufgabe vermittelt. Was nicht bedeutet, dass das was passiert ist richtig oder fair war. Nehme also deine Situation und überlege dir, was kannst du aus der Situation für dich mitnehmen, so schmerzhaft sie auch gewesen sein mag. Wie hat sie dir geholfen zu wachsen?

Als nächstes richte deinen Fokus auf die andere Person. Welchen Schmerz oder welche Ängste hat sie erlebt, dass sie dazu gebracht hat, das zu tun? Es gibt den schönen Satz:

Verletzte Menschen verletzen Menschen.

Das beinhaltet, dass diejenigen, die andere verletzen dies tun, weil ihnen an irgendeiner Stelle auf irgendeiner Ebene auch Verletzung widerfahren ist. Schau dir die Person vor dir an und denk darüber nach, wie sie in ihrer Kindheit oder in den vergangenen Jahren verletzt worden sein könnte.

Beispiel: Ich habe meinen Sportlehrer gesehen und ihn mir als kleinen Jungen vorgestellt. Vielleicht hatte er einen Vater, der gewalttätig war, vielleicht hat er Missbrauch erfahren, vielleicht wurde er als Kind immer ungerecht behandelt. Der einzige Weg, wie er sich sicher fühlen konnte, war Schwächere spüren zu lassen, dass sie schwächer waren.

Und das ist der Moment, in dem du die FREE-FORMEL anwenden kannst:

Ich vergebe dir. / Es tut mir leid. / Danke. / Ich liebe dich.

Der Inhalt der Formel ist so zu verstehen: Ich vergebe dir, was du getan hast. / Es tut mir leid, dass ich dich verwechselt habe, dich in eine falsche Rolle gedrängt habe… / Ich danke dir für die Chance , das Wachsen, die Einsichten / Ich schicke dir Liebe. Und genau das ist es, was du zum Abschluss tust: Schicke der Person Liebe, schicke dir Liebe und schicke allen Beteiligten Liebe. Das kannst du als Lichtstrahl aus deinem Herzen machen, als Leuchten, als Herz-Konfetti-Regen – was auch immer für dich passend ist. Und spüre in dich hinein, wo du diese Liebe spürst und wie du dich mit den anderen verbindest.

Wenn wir Menschen entlassen bedeutet das nicht, dass was auch immer passiert sein mag okay ist. Es bedeutet nicht, dass die ganze Welt jetzt in Ordnung ist, es wird immer wieder Arschengel in deinem Leben geben. Was es bedeutet ist, dass die Person und die Situation keine Macht mehr über und haben und dass der Schmerz über das, was passiert ist uns nicht mehr auffrisst.

Du musst dabei nicht den Anderen bitten dir zu vergeben, es reicht vollkommen aus, dass du vergibst. Das ist absolut in deiner Macht. Und wenn du damit beginnst, ermächtigst du dich selber und wirst innerlich stärker, präsenter und “unfuckwithable”. Sinngemäß bedeutet „unfuckwithable“: Wenn du wirklich in Frieden bist und in Kontakt zu dir selbst bist und wenn nichts, was jemand sagt oder tut, dich ärgert und wenn keine Negativität dich berühren kann. Dann bist du unfuckwithable!

unfuckwithable - vergebung

Einfach und schnell

Für aktuelle Situationen wende ich direkt einfach nur die FREE-Formel an. Denn ich habe die Situation meistens noch präsent und gehe unmittelbar in Vergebung. Dazu suche ich mir einen ruhigen Ort und spreche die Formel. Smoit kann ich ebenfalls kurzfristig erkennen, was ich lernen kann und Liebe schicken. Dieser Vergebungs-Quickie hat schon Situationen komplett gedreht. Besipielsweise war ich in einem Meeting und habe gemerkt, dass eine Person permanent gegen mich agiert und mich schräg behandelt. Ich bin also aufs Klo – nicht umsonst heisst es das Stille Örtchen – und habe die FREE-Formel gesprochen. In dem Moment wurde mir klar, was ich lernen kann, ich habe das Muster erkannt und konnte loslassen. So bin ich mit wierdererlangter Macht und kraftvoll ins Meeting zurück und habe es erfolgreich zu Ende bringen können. Ein Teilnehmer hat mich später gefragt, was ich draußen genmacht hätte, danach wäre ich wie ausgewechselt gewesen.

Durch Vergebung zur Freiheit

Ich habe über die Jahre gemerkt, wie mich jede Vergebung freier gemacht hat. Ich konnte spürbar meinen Handlungsspielraum erweitern und die neu gewonnene Kraft für mich einsetzen. Und bin versöhnlicher geworden, kann mich schneller und besser abgrenzen und Ruhe mehr in mir. Irgendwann habe ich auch begonnen mir selber zu vergeben, für all die Momente, in denen ich nicht bei mir war, über meine Grenzen gegangen bin, nicht authentisch gehandelt habe. Oder auch unschöne Dinge über andere gesagt habe, fies zu Menschen gewesen bin oder gemeine Gedanken gehabt habe. Damit konnte ich mich noch mehr selbt umarmen und Frieden mit mir schließen. Und werde so Schritt für Schritt mehr unfuckwithable.

Und wenn es darum geht VErgebung auf die aktuellen Ereignisse anzuwenden: Von Collin Tipping gibt es  ein wunderbares Arbeitsblatt, welches die Prinzipen der Radikalen Vergebung in Bezug auf Ereignisse in der Welt anwendet.

Ich wünsche dir befreiende Momente.

Alles Liebe,

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Bildquelle unfuckwithable: Fractal Enlightment

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