Was ist eine Völva?

Was ist eine Völva?

Das Wort Völva bedeutet eigentlich ganz einfach Frau mit Stab, bzw. Frau, die den Stab trägt. Die Völva – im nordischen auch Vølve oder Volva, im germanischen auch Wala genannt – ist eine Seherin, Wahrsagerin, Hexe, Zauberin, Prophetin, Priesterin und Schamanin. Sie trägt Anteile von all jenen in sich und wandert zwischen den Welten und den Orten.

Für die Völva repräsentiert der Stab ihr Wissen und ihre Praxis. Er ist ein Symbol der Macht über das Übernatürliche. Heutzutage erkennen wir diese Symbolik noch in dem Königszepter und den Zauberstab. Neben den Holzständen gab es auch metallene geschwungene Stäbe, welches sich sogar bis ins alte Ägypten zurück verfolgen lassen. Selbst die Namen der Völva wiesen auf die Wichtigkeit es Stabes hin. So ist „Ganna“, der Name einer germanischen Völva, ist möglicherweise mit dem altnordischen Gandr verwandt, was Zauberstab bedeutet.

Eine Völva ist eine machtvolle Allrounderin. Heutzutage würde man sie wahrscheinlich als Visionärin, Pionierin, Vermittlerin, Master Coach, Mentorin, Thought Leader und Energy Worker bezeichnen. Eine Völva ist nicht nur magisch aktiv, sie agiert auch als Beraterin für weltliche Entscheidungen. So verbindet sie beide Welten und versteht es die Botschaften aus der „Anderswelt“ in diese Welt zu übersetzen und anzuwenden. Eine Völva ist eine Vermittlerin zwischen den Welten – zu ihr kommen Menschen, die Rat benötigten. In der Vergangenheit wurde sie hoch angesehen und dementsprechend entlohnt. Eine Völva ist eine unabhängige Frau in ihrer Kraft.

Die Völva begibt sich zunächst auf die Reise zu sich selbst, bevor sie reist um anderen zu helfen. Modern ausgedrückt beginnt sie mit ihrer eigenen Familie und Herkunftsgeschichte – ihrem Oorlog und Wyrd.  Wyrd oder auch Wurd ist ein germanischer Begriff, der das allgemeine Geschick oder das Schicksal beschreibt, primär das der Menschen. Ohne Selbsthilfe können wir anderen nicht helfen. Sie reist weit, um ihr Wissen zu testen und breitere Einblicke zu gewinnen.

Die Geschichte der Völvas

Die berühmteste Völva ist Heiði in der apokalyptischen Weissagung Völuspá (wörtlich: „Prophezeiung der Völva“). Es wir dabei vermutet, dass sie dieses Götterlied über sich selbst schreibt.

Im deutschsprachigen Raum war Veleda eine hochgeachtete Völva, welche auch an den Externsteinen wirkte. Noch heute ist der „Sitz der Veleda“ nach ihr benannt. Der Name Veleda leitet sich von dem keltischen Wort veld für sehen ab, sie war Namensgeberin für die Firma Weleda. Sie lebte zurückgezogen in einem Turm unweit der Lippe. Es wird gesagt, dass sie als Seherin nur über Verwandte Anfragen und Antworten kommunizierte. Im Jahre 77 nahmen Römern sie gefangen genommen bzw. sie gewährten ihr eventuell auch Asyl nach einem Aufstand. Selbst noch im 2. Jahrhundert diente die Völva Waluburg – der Name ist wahrscheinlich mit dem altgermanischen Walus verwandt, der Zauberstab oder Stab bedeutet – aus dem germanischen Stamm der Semnonen in Ägypten in einem römischen Heerlager. Die Römer machten sich also durchaus die Dienste der weisen und mächtigen Frauen zu Nutze – manchmal freiwillig, manchmal unter Zwang. Die Völvas waren hoch geachtet und in ganz Europa bekannt. Bei einigen Keltologen werden die Völvas auch als Druidinen bezeichnet, was allerdings ihrem Stand nicht ganz gerecht wird.

Die Völvas wählten bewusst die Abgeschiedenheit und das Sein etwas außerhalb der engen Gemeinschaft, denn es erlaubte ihnen einen klaren Blick auf die Zusammenhänge und Vorgänge. So waren sie voll präsent, wenn sie halfen und ihr Werk verrichteten und eher zurückgezogen in ihrem Sein. Durch ihren klaren Blick konnte die Völva Dinge erkennen die anderen verborgen blieben und hatte somit auch die Fähigkeit die Häuptlinge und Stammesvorsteher frei von persönlichen Interessen zu beraten.

Mit der gezielten Christianisierung in Europa im 4. Jahrhundert begann die gezielte Förderung der Religion. Spätestens mit den missionierenden Sachsenkriegen Karl des Großen verschwanden die letzen Völvas offiziell von der Bildfläche. Die sich ausdehnende Missionierung und Bekehrungen zum Christentum verdrängten systematisch die ursprüngliche indigene Spiritualität und ersetzten sie durch Religion. Unterstützt wurde dies auch durch kirchliche und zivile Gesetze, die gegen die Völvas erlassen wurden, wie in diesem angelsächsischen Kirchenrecht:

Wenn irgendein Wicca (Hexe), Wiglaer (Zauberer), falscher Schwur, Morthwyrtha (Anbeter der Toten) oder irgendein verschmutztes, offensichtliches Horcwenan (Hure) irgendwo im Land ist, wird der Mensch sie vertreiben. Wir lehren, dass jeder Priester das Heidentum auslöschen und Wilweorthunga (Brunnenverehrung), Licwiglunga (Beschwörungen der Toten), Hwata (Omen), Galdra (Magie), Menschenverehrung und die Gräuel, die die Menschen in verschiedenen Arten von Hexerei ausüben, und in Frithspottum (Friedenseinfriedungen) mit Ulmen und anderen Bäumen, mit Steinen und mit vielen Phantomen verbieten soll.

1. kanonisches Gesetz, das unter König Edgar im 10. Jahrhundert erlassen wurde.

Die Völvas wurden im Zuge der Christianisierung verfolgt und getötet, was auch zu einer extremen Polarisierung der Rolle der Frauen in der germanischen Gesellschaft führte.

Völva in der heutigen Zeit

Eine Völva verbindet die Welten – ob die spirituelle mit der materiellen, die moderne mit der traditionellen oder die systemische mit der individuellen. Sie kann zwischen den Welten wandeln und Zusammenhänge und Dinge sehen, die anderen verborgen sind. Eine Völva hat eine tiefe Kenntnis von zwischenmenschlichen Beziehungen und einen klaren Blick zum Durchschauen von Systemen, Heutzutage fungiert sie als Mentorin und als spirituelle Ratgeberin. Sie kann Kontakt mit den Ahnen herstellen und Botschaften übermitteln. Sie erkennt das Potential derjenigen die zur ihr kommen und kann eine klare Vision für die kommenden Schritte entwerfen – ob Businessplan oder persönliche Entwicklung. Eine moderne Völva vermittelt zwischen den Welten, sie kann mit Spirits verhandeln und bei Gehaltsverhandlungen unterstützen. Sie ist Mentoring und Krisenhelferin zugleich. Sie ist Ansprechpartnerin für all die nicht greifbaren Themen und Expertin für all die Symptome, deren Ursache nicht gefunden wird. Sie schüttelt den Status Quo, ist auf den Punkt und absolut präsent.

Mein Weg als Völva

Schon früh habe ich begonnen mich auf Reisen zu begeben, um zu Lernen noch bevor ich je von einer Völva gehört habe. Ich reiste mit 15 nach Köln um mehr über Rückführungen zu lernen und danach unter anderem nach Kanada, Holland, New Mexiko, La Gomera, Arizona und Ägypten – immer um zu lernen oder mein Wissen und meine Fähigkeiten zu testen. Die Völva ist im Gegensatz zu der Priesterin nicht an einen Tempel gebunden, sie wandert umher. Für mich war es eine Erleichterung dies zu lernen, denn mit fiel es schon immer schwer nur einen einzigen Tempel zu haben. Ich bin diejenige, die umherzieht. Selbst mein Diné (Navajo) Name weist darauf hin. Meinen Weg in der Tradition der Völvas zu gehen bedeutet für mich, mich wieder aktiv mit unserem spirituellen Erbe zu verbinden. In meiner Arbeit überbrücke ich die heutzutage gedachten Trennungen zwischen dein einzelnen „spirituellen Professionen“, sondern verbinde sie wieder – so wie die Völvas es taten.

Ich verbinde diese uralte Weisheit mit moderndem Wissen, denn ich glaube auch, dass es nicht darum geht alles exakt so zu machen wie es damals war, sondern es den heutigen Gegebenheiten anzupassen. Spiritualität ist eben keine in Stein gemeißelte Religion, sondern eine pulsierende Wahrheit, die durch unser aller Adern läuft. Sie besteht nicht auf fixierte Abläufe, sondern passt sich den Gegebenheiten an.

Und so trage ich heutzutage auch keine Lederschlappen mehr und lebe in einer Holzhütte, sondern lackiere mir meine Nägel und freue mich über meine beheizte Altbauwohnung in Hamburg. Ich wandele zwischen den Welten und fahre gleichzeitig mit meinem Fahrrad durch den Großstadtdschungel. Ich kommuniziere mit Ahnen und Verstorbenen und schicke ebenfalls Emails auf die andere Seite des atlantischen Ozeans. All dies ist kein Widerspruch, wenn wir erkennen, dass es nicht diese und jede Welt gibt – sondern eben nur eine Welt. Diese in ihrem vollen Umfang zu erkennen befreit uns. Von der Illusion des Mangels, des Abgeschnitten sein, der Einsamkeit und dem Gefühl wir müssten noch etwas tun.

Eine moderne Völva verbindet uralte Weisheit mit modernem Wissen. Sie öffnet den Weg in eine neue Welt. In meinem Fall die Welt der souveränen Frauen.

Warum ich eine spirituelle Feministin bin

Warum ich eine spirituelle Feministin bin

Ich glaube daran, dass es immer – durch all die Zeiten – eine feminine kraftvolle Energie gab, welche die meiste Zeit daran gehindert wurde sich zu zeigen, sich zu bewegen und sich Gehör zu verschaffen. Durch diese Unterdrückung und die gesellschaftliche Ächtung femininer Prinzipien und damit auch von Frauen ist unsere Gesellschaft in ein toxisches Ungleichgewicht geraten, welches am Ende niemanden wirklich glücklich macht. Die Frauen offensichtlich nicht und die Männer gleichzeitig ebenso wenig.

Als Spiritual Feminist habe ich nicht nur die vermeintlichen Fakten, die die Benachteiligung von Frauen und anderen sogenannten Minderheiten – denn Frauen sind ja faktisch keine Minderheit – im Blick, sondern beziehe neben der Benennung der Symptome auch die nächste Ebene der Ursprungsidentifizierung mit ein.

Spiritueller Feminismus ist ein essenzieller Teil des Wiedererkennens der wahren Weiblichkeit. Durch den männlich geprägten christlichen Gott gab es für Frauen keine Option ebenfalls göttlich zu sein. Die Schöpfungsmythen von Eva, die aus der Rippe Adams geschnitten wurde, sind nur selektiv erzählte Geschichten einer viel größeren Erzählung.

Uns daran zu erinnern, dass das Christentum als eine strategische Entscheidung aufgrund einer Vision erschaffen wurde und sein Zweck von Anfang an die Eroberung und Vereinnahmung Anderer war, hilft zu verstehen, wie die dahinterstehende Institution immer wieder aktiv Unterdrückung, Mord und Bedrohung im Namen der Nächstenliebe ausüben konnte.

Über 300 Jahre wurde im Namen der Inquisition Frauen, die das ursprüngliche Wissen von weiblichem Körper und heilenden Kräutern besaßen systematisch hingerichtet und ermordet, die inoffiziellen Zahlen reichen bis 9 Millionen. Es gab Dörfer und Landkreise in denen am Ende keine Frauen mehr lebten, denn sie wurden alle gefoltert und verbrannt oder ertränkt.

Denn wenn ich Sätze höre wie „Frauen müssten einfach nur…“ oder „Wenn Frauen sich endlich so oder so verhalten würden, dann….“, habe ich gelernt, dass es oftmals nicht an den Frauen selber liegt, dass sie nicht lauter werden, mehr Raum einnehmen oder selbstsicherer ihre Anliegen darlegen. So oft liegt unter diesen unsichtbaren Barrieren und diesen unbewussten Ängsten eine traumatische epigenetische Vorerfahrung, welche sich durch unsere DNA auf uns übertragen hat.

Seit Generationen werden Frauen systematisch benachteiligt, diffamiert, schikaniert, als Wirtschaftsgut gehandelt, als Befriedigungsobjekt betrachtet, als Nachfolge-Produzentin eingesetzt. Ohne auf ihre persönlichen Bedürfnisse oder Belange Rücksicht zu nehmen. Erst seit gut 100 Jahren ist Bewegung in das Thema Gleichberechtigung gekommen, wir dürfen nun wählen, können seit 1958 auch endlich ohne die Erlaubnis unseres Ehemannes arbeiten und unser eigenes Konto haben. Erst seit 1996 ist Vergewaltigung in der Ehe ein Tatbestand und seit 1994 die wirkliche Gleichberechtigung im Grundgesetz verankert.

Sehen wir das aktuelle Bild, so wollen wir glauben, die Welt sei in Ordnung, gefühlt haben wir doch alle Freiheiten. Doch die Realität besteht eben immer noch aus sich tarnenden gläsernen Decken und ganz offensichtlichen Betondecken, wenn es um das Thema Karriere geht. Noch immer werden Frauen in Lebensentwürfe gezwungen, die sie sich nicht frei auswählen – durch fehlende Kinderbetreuung, geringere Bezahlung oder das fehlende Verständnis, dass Frauen auch einfach mal ihr Ding machen wollen.

Solange wir versuchen die besseren Spielerinnen in einem Spiel zu sein, das nie für uns gemacht wurde, werden wir immer wieder verlieren. Solange wir versuchen mit den gleichen Spielzügen die anderen zu schlagen, werden wir immer wieder verlieren. Erst dann, wenn wir uns darauf fokussieren ein neues Spiel zu kreieren, bei dem wirklich ALLE mitspielen dürfen und welches Regeln hat, die auch für alle gelten – und nicht nur für einige – erst dann werden wir wirklich etwas ändern.

Dazu sind wir aufgefordert tiefer zu blicken, als nur aufs Geschlecht, denn in Wirklichkeit geht es nicht um Frau oder Mann, sondern um die Energie, mit der der oder diejenige in die Welt geht und führt. Aktuell sehen wir an vielen Stellen eine toxisch maskuline Energie, welche von patriarchalen System befeuert wird. Dazu einen bewussten Ausgleich zu schaffen, die feminine Energie wieder wertzuschätzen und aktiv in unser Leben zu integrieren ist der entscheidende Schritt, um die Dynamiken zu verändern.

Nur wenn wir als Frauen beginnen uns wieder mit unserer femininen Seite zu verbinden und aufhören die besseren maskulinen Spieler zu sein, dann werden wir wirklich etwas in dieser Welt verändern können: Für uns, für alle anderen Frauen und für die Mädchen, die uns folgen werden.

Es ist an der Zeit von höher schneller weiter wieder zu tiefer, bewusster und näher zu gehen. Intuition vor Intellekt walten zu lassen. Zu erkennen, wo unseren wahren Wurzeln liegen, uns mit ihnen zu verbinden und dann kraftvoll zu wachsen.


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Die Magie der Zeremonie

Die Magie der Zeremonie

Seit Urzeiten kommen wir als Menschen zusammen um besondere Anlässe oder Momente im Leben zu zelebrieren. Dabei ist nicht immer entscheidend für wen die Zeremonie ist, sondern dass wir zusammen kommen um die Zeremonie und den Anlass als solches zu ehren. Und es gibt einige dieser Anlässe, die weltweit besondere Bedeutung haben – andere sind speziell in der jeweiligen Kultur verankern.

Noch heute können wir die Spuren unserer Vorfahren in den Zeremonien, die wir feiern erkennen: Von schwedischen Mädchen, die am Mittsommerabend um den Maibaum tanzen, über den Geburtstagskuchen, bis hin zum Osterfeuer. Zeremonien helfen uns im Fluss zu sein und zu bleiben.

Es gibt grob gesagt drei Arten von Zeremonien – die ersten orientieren sich am Jahreskreis und sind Feierlichkeiten zu Ehren des Lebens und des ewig währenden Zyklus. Die zweiten markieren Übergänge und wichtige Ereignisse in unserem Leben, sie erlauben uns Freude und Trauer auszudrücken und was vielleicht am wichtigsten ist: sie helfen uns unsere Identität zu schaffen und zu erhalten. Und die dritten sind diejenigen, die für besondere Anlässe wie Schutz, Klärung oder Heilung gedacht sind.

Zeremonien in modernen Zeiten

Jeder von uns hat schon an modernen Zeremonien teilgenommen, welche oft ihren Ursprung in uralten Traditionen haben. Das Anschneiden des Geburtstagskuchen, zu dem alle zusammen kommen und vor dem wir alle Kerzen auspusten, um uns einen Wunsch zu erfüllen. Den ersten belegten Ursprung hat dieser Brauch im alten Griechenland und zwar wurde er zu Ehren der Göttin Artemis, welche ein Powerhouse ist, abgehalten. Artemis ist eine der vielschichtigsten Göttinen, welche oft nur auf die Jagd, Jungfräulichkeit, Mond und Geburt reduziert wurde. In Wahrheit stand Artemis jedoch für alle Aspekte des Weiblichen.

Am Tag der Artemis wurde im alten Griechenland ein runder Honigkuchen gebacken, auf dem sich Kerzen befanden. Diese sollten mit der Kraft der Göttin Wünsche in Erfüllung gehen lassen. Die Griechen stellten diese Kuchen auf ihren Altar. In Deutschland ist der Geburtstagskuchen als solcher erst seit dem 19. Jahrhundert fester Bestandteil der Kindergeburtstage. Und wenn man sich noch einmal darauf einlässt woher er kommt – und dass die Griechen den Brauch sicherlich nicht erfunden haben – dann ist es ursprünglich ein Kuchen zu Ehren der großen Göttin, der Mutter – also quasi ein Mutterkuchen. Und damit fühlt sich dieser Brauch schon viel mehr wie eine tiefe Zeremonie an, die uns mittlerweile jedes Mal zum Tag unserer Geburt daran erinnert, woher wir kommen.

Überall in Deutschland brennen am Osterwochenende die Feuer. Was mittlerweile zu Festivitäten der freiwilligen Feuerwehren bundesweit und unter reger Beteiligung von Schützenvereinen stattfindet hat seinen Ursprung in einer tiefen und wichtigen Zeremonie – der Wiederentfachung des Feuers im Frühjahr. So wurden traditionell bei unseren Vorfahren alle Feuer gelöscht und dann mit dem Beginn des Frühlings neu entfacht. Dazu nutzte man ursprünglich die Feuersteine, später Stein und Metall. Dieses neu entfachte Feuer wurde dann genutzt, um alle Herd- und Hausfeuer neu zu entfachen. Paare sprangen über den frischen Funken und gaben sich ihr Versprechen für ein Jahr miteinander zu sein.

An diesen Beispielen wird deutlich wie sehr uralte Zeremonien weiterhin in unserem Leben verankert sind, auch wenn wir manchmal die ursprüngliche Bedeutung gar nicht mehr kennen. Doch unsere Seele erinnert sich und schöpft Kraft aus diesen Zusammenkünften und gemeinsamen Momenten. Diese uralte Erinnerung, die durch unsere DNA fließt, ist der Grund, warum wir an Traditionen festhalten, auch wenn wir manchmal gar nicht so genau wissen warum. Zeremonien helfen unserer Seele sich zu verorten. Sie geben uns ein Zuhause in uns selbst.

Zeremonie oder Ritual?

Was eine Zeremonie zu einer Zeremonie macht ist die Intention, mit der ich sie begehe. Denn durch die Intention erwecke ich das was ich tue zum Leben. Ich hauche ihm Glauben, Magie und Medizin ein.

Wenn die Moral verloren geht, herrscht das Ritual.

Das Ritual ist die bloße Hülle des wahren Glaubens.

Es ist der Beginn des Wirrwarrs.

Daher beschäftigt sich der Meister

mit der Tiefe und nicht mit der Oberfläche.

Mit der Frucht und nicht mit der Blüte.

LaoTse, Tao Te King

Das bedeutet für uns in der modernen Welt. uns den Moment zu nehmen etwas tiefer zu blicken als das, was sich an der Oberfläche befindet. Zu fragen, wo der Ursprung liegt und welche Bedeutung hinter den Dingen steckt. Oder ihnen im Zweifel unsere eigene Bedeutung zu geben. Solange wir einfach wiederholen, was uns beigebracht wurde, „Weil man das eben so macht“, solange gestalten wir ein Ritual. Eine festgelegte Abfolge von zeremoniellen Elementen, die im Zweifel schön anzusehen sind, jedoch eben nur eine Hülle. Dies ist der Moment, in dem der Wirrwarr entsteht – nicht notwendigerweise im Außen, jedoch im Innen. Denn das was wir uns erhoffen bleibt aus, die Verbindung, nach der sich unsere Seele sehnt, wird nicht hergestellt. Es ist fast wie eine offene Schlinge, in der wir feststecken.

Sobald wir jedoch Liebe, Intention und Fokus als Zutaten hinzugeben, kann daraus die Magie und Medizin entstehen, die wir suchen. Dann ist es nicht mehr entscheidend, wie das Aragement aussieht, sondern wie wir zusammenkommen. Dann ist es nicht mehr relevant, ob die Situation instagramable ist oder wir besonders hübsch sind, sondern dass wir präsent im Hier und Jetzt sind. Das ist der Moment, in dem die Zusammenkunft ihre Wirkung entfaltet.

Und so können wir selber entscheiden, wie wir jede einzelne Handlung begehen. Wieviel Energie und Fokus wir in den Geburtstagskuchen geben, mit welcher Intention wir das Osterfeuer entzünden, mit welcher Tiefe wir uns in die nächste Feierlichkeit begeben.

Zeremonien sind heilige Momente, die uns seit Urzeiten zusammenbringen. Und es ist an uns diese heiligen Momente wieder ins Hier und Jetzt zu bringen. Beginnen können wir dabei im Kleinen. Indem wir jede unserer Handlungen mit Intention durchführen. Indem wir bewusst in wichtigen Momenten präsent sind. Indem wir es uns wieder erlauben uns mit dem Ruf unserer Seele zu verbinden.

Denn unsere Seele ist im Hier und Jetzt zuhause. Sie war es schon immer. In der Vergangenheit lebt der Verstand, in der Zukunft der Mindfuck mit seinen ewigen was-wäre-wenn-Gedankenketten. Und so zelebrieren Zeremonien genau das: was hier und jetzt präsent ist.

Zeremonien: ein Überblick

Zeremonien: ein Überblick

Zeremonien markieren seit jeher Übergänge und wichtige Ereignisse in unserem Leben, sie erlauben uns Freude und Trauer auszudrücken und was vielleicht am wichtigsten ist: sie helfen uns unsere Identität zu schaffen und zu erhalten. Schon seit Urzeiten kommen Menschen in Zeremonien zusammen – dabei ist nicht immer entscheidend für wen die Zeremonie ist, sondern dass wir zusammen kommen um die Zeremonie und den Anlass als solches zu ehren. 

Noch heute können wir die Spuren unserer Vorfahren in den Zeremonien die wir feiern erkennen: Von schwedischen Mädchen, die am Mittsommerabend um den Maibaum tanzen, über den Geburtstagskuchen, bis hin zum Osterfeuer, welches an die uralten Feierlichkeiten zum Frühlingsbeginn erinnern. Zeremonien helfen uns im Fluß zu sein und zu bleiben. Sie helfen unserer Seele sich zu verorten. Sie geben uns ein Zuhause in uns selbst.

Jahreskreis

Die Zeremonien und Festlichkeiten im Jahreskreis zelebrieren den Wechsel der Jahreszeiten und den ewigen immer wiederkehrenden Zyklus des Lebens. So wird zur Sommersonnenwende das Licht gefeiert, während im gleichen Moment damit auch der Tod des Lichtgottes eingeleitet wird. Dieser wird zur Wintersonnenwende aus der tiefen Dunkelheit wiedergeboren.

Wintersonnenwende – Geburts des Lichts

Imbolc – Wiedererwaches der Natur

Equinox – Frühlingsbeginn

Beltane -Fruchtbarkeit der Natur

Sommersonnenwende – Tod des Lichtgottes

Schnitterinnenfest – Entscheidungen treffen

Equinox – Herbstbeginn / Erntedank

Samhain – Beginn des neuen Zyklus

Lebenslauf

Geburt: Mit der Geburt betreten wir offiziell diese Erde und werden Teil dieses Lebens. Neben der jährlichen Geburtstagsfeier gibt es viele traditionelle Zeremonien, die die Übergänge in unserem Leben markieren und ehren. So wurde traditionell der Mutterkuchen, die Plazenta, nach der Geburt in einer Zeremonie in die Erde gegeben, zurück zur Großen Mutter.um damit auch die Verbindung des Kindes zur Erde zu festigen.

Baby Blessing: Unser erster Geburtstag ist der Tag unser Empfängnis, der zweite ist der, an dem wir das Licht das Welt erblicken und der dritte ist der, an dem wir unser Blessing empfangen. Was wir mittlerweile als Taufe als Willkommen in der Kirche kennen, war ursprünglich eine Zeremonie, um das neue Leben in der Gemeinschaft willkommen zu heißen. Noch heute feiern die Navajo die „First Laugh“-Zeremonie, das erste Lachen markiert den Geburtstag als soziales Wesen. Ursprünglich wurde bei uns die Plazenta vergraben, um so die Seele des Kindes auf der Erde zu verankern. Gleichzeitig gaben wir das, was unser Kind genährt hat zurück an diejenige, die uns nährt: Mutter Erde.

Menarche: Der Übergang von Kind zu Frau. Was wir als Pubertät kennen, wurde traditionell mit der Menarche – der ersten Blutung bei den jungen Frauen – als Übergang zum FrauSein gefeiert. In vielen Traditionen wird sie immer noch als das zentrale Ereignis der weiblichen Pubertät angesehen, da sie die Möglichkeit der Fruchtbarkeit signalisiert. Auch in Europa fanden die Feierlichkeiten zur Menarche statt, bevor die katholische Kirche diese eliminierte.

Volljährigkeit / Mündigkeit: Dieser Moment bezeichnete den Moment, in dem ein junger Mensch voll und ganz in die Gemeinschaft der Erwachsenen eintritt. Mit allen Rechten und gleichzeitig auch Pflichten und Verantwortungen.

Ehe / Vermählung: Die Heilige Vereinigung ist der Moment in dem wir uns zueinander bekennen – in unserer ganz individuellen Expression. Dabei geht es im Kern um die Verbindung der beiden Menschen, die sich in Liebe begleiten.  Die ursprünglichen Zeremonien sind an keine Konfessionen oder religiösen Vorstellungen gebunden. Sie haben ihren Ursprung im Anbinden an die Natur, die vorchristlichen Mythen, die Bräuche unser Ahnen und das Nutzen von alten Symbolen und Ritualen.

Mutterschaft / Vaterschaft: Ein klassischer Moment für eine Rite of Passage, eine Übergangszeremonie, die stattfindet, wenn ein Individuum eine Gruppe verlässt, um in eine andere einzutreten. Es bedeutet eine signifikante Veränderung des Status in der Gesellschaft. Übergangsriten haben traditionellerweise drei Phasen: Abschied, Übergang, Eintritt. Sie sind vielfältig und kommen in vielen Kulturen auf der ganzen Welt vor. Diese finden sich auch in den Zeremonien wieder.

Menopause: Der Übergang von der gebenden Frau zu der, die ihre Energie wieder bei sich behält. Oft markierte dies auch den Übergang zur weisen Alten bzw. Großmutter.

Übergang in die andere Welt: Früher war der Tod weniger mystifiziert und angstbehaftet als er es heute ist. Die Menschen ließen sich in Embryo-Haltung begraben, denn es bedeutete die Rückkehr in den Schoß der Großen Mutter. Mit diesem bewussten Übergang waren auch Zeremonien verbunden, um ihn zu erleichtern.

Mehr Informationen findest du hier.

Besondere Anlässe

Immer wieder stehen wir im Leben vor Herausforderungen. Zeremonien können uns dabei unterstützen diese zu überkommen. So gibt es Zeremonien, die uns von Fremdenergie befreien oder auch welche, die schützend wirken, wenn wir uns auf Reisen begeben.

Space-Clearing: Wenn du das Gefühl hast dich in deinen eigenen Wänden nicht 100%ig wohlzufühlen oder auch nicht wirklich alleine zu sein, dann kann ein Space-Clearing wie ich es durchführe auch Fremdenergien lösen. Diese können von Vormietern kommen oder durch Ereignisse in und um das Haus entstanden sein.

Soul-Clearing: Ein Soul-Clearing beinhaltet die Entfernung der destruktiven oder negativen Energie. Wenn du das Gefühl hast ein Thema bearbeitet zu haben, aber dennoch immer wieder in den gleichen Situationen zu landen, kann es genau diese Energie – in Form von beispielsweise Gedanken, Mustern, Überzeugungen und Verhaltensweisen sein, dich dich davon abhält deinen Weg zu gehen.

Heilung: In unserer oftmals hektischen und herausfordernden Welt passiert es vielen Menschen, dass sie sich überfordert fühlen oder viele Dinge einfach gar nicht mehr fühlen wollen, weil es uns überwältigt. Auch als Kinder gibt es Momente, die für uns so schwer zu ertragen waren, dass wir beschlossen haben die Erlebnisse emotional abzuspalten. Was passiert ist, dass der Verstand sich dem Herzen über verschliesst. Wir können den mentalen Zugang zu unseren Emotionen abschalten. Das Herz bleibt dabei aber weiterhin offen und fühlt weiterhin und nimmt wahr was um uns passiert – bewusst oder unbewusst. So kann es passieren, dass unserer Emotionalkörper irgendwann überlastet ist bzw. unter Stress steht. Im Schamanismus beschreibt man die entstehenden Symptome als „Soul Illness“, als Krankheit der Seele. Wir werden also soulsick (seelenkrank). Um diesen Zustand zu lindern und schlussendlich zu heilen gilt es in einer Zeremonie die festgefahrenen, steckengebliebenen oder blockierenden Energien im Emotionalkörper zu bewegen.

Schutz: Gehen wir auf Reisen oder stehen uns große Prüfungen bzw. Herausforderungen bevor, kann eine Schutz-Zeremonie helfen uns gut durch die kommende Zeit zu bringen. Schutzzeremonien werden auch bei Operationen eingesetzt oder wenn man sich „in die Höhle des Löwen“ begibt – wie auch immer die für einen persönlich aussehen mag.

Falls dir weitere Zeremonien einfallen, teile sie gerne mit mir.

Hast du Fragen, lass es mich gerne wissen.

(Dieser Überblick erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wird immer wieder ergänzt.)

Was ist Soul Sickness?

In unserer oftmals hektischen und herausfordernden Welt passiert es vielen Menschen, dass sie sich überfordert fühlen oder viele Dinge einfach gar nicht mehr fühlen wollen, weil es uns überwältigt. Auch als Kinder gibt es Momente, die für uns so schwer zu ertragen waren, dass wir beschlossen haben die Erlebnisse emotional abzuspalten. Was passiert ist, dass der Verstand sich dem Herzen über verschliesst. Wir können den mentalen Zugang zu unseren Emotionen abschalten. Das Herz bleibt dabei aber weiterhin offen und fühlt weiterhin und nimmt wahr was um uns passiert – bewusst oder unbewusst. So kann es passieren, dass unserer Emotionalkörper irgendwann überlastet ist bzw. unter Stress steht.

Krankheit der Seele

Im Schamanismus beschreibt man die entstehenden Symptome als „Soul Sickness“, als Krankheit der Seele. Wir werden also soulsick (seelenkrank). Manchmal zeigt sich dieses auch in Körpersymptomen, die zwar diagnostiziert werden, aber deren Ursache nicht wirklich klar ist. 

„Nein, wir brauchen nicht mehr Schlaf. Es sind unsere Seelen, die müde sind, nicht unsere Körper. Wir brauchen die Natur. Wir brauchen Magie. Wir brauchen Abenteuer. Wir brauchen Freiheit. Wir brauchen die Wahrheit. Wir brauchen Stille. Wir brauchen nicht mehr Schlaf, wir müssen aufwachen und leben.“

Brooke Hampton

Viele medizinische und spirituelle Traditionen indizieren, dass Geist und Körper verbunden sind. Der Emotionalkörper (das PNI-Netzwerk) hilft uns zwischen beiden eine Brücke zu schlagen. Dieser Emotionalkörper( bestehend aus dem limbischen System, dem vegetativen Nervensystem, dem psychoneuroimmunologischen Netzwerk, dem endokrinen System und dem Immunsystem )hat seinen eigenen Energiekörper, den der sich mit Spirit verbindet. Der Emotionalkörper ist quasi ein Portal zu den energetischen Ebenen und verbindet dabei Körper und Geist mit Spirit. Dieses Portal funktioniert in beide Richtungen. Wir können den Emotionalkörper von der spirituellen Ebene her angehen und damit den Körper durch mystische Techniken heilen. In die andere Richtung hilft uns der Emotionalkörper den spirituellen zu erschließen und ein gesunderer Emotionalkörper ermöglicht eine Zugang zu einem mystischen Bewusstsein.

Ungesunde Energien im Emotionalkörper

Ungelöste emotionale Belange bleiben im Emotionalkörper als ungesunde Energien hängen. Auf der physischen Ebene kann man diese unter dem Mikroskop als stressbedingte Schäden im Stressreaktions-System und im PNI-Netzwerk wahrnehmen. Diese Veränderungen im Emotionalkörper können psychosomatische Symptome wie neurogene Entzündungen auslösen. Diese stressbedingten Schäden kann man auch als allostatische Last bezeichnen.

Als allostatische Last wird von wissenschaftlichen Forschern die Last von angesammeltem Stress bezeichnet. Diese Last kann durch immer wiederkehrenden Stress, nicht abgebauten Stress oder traumatische Erlebnisse entstehen. So kann es passieren, dass unserer Emotionalkörper irgendwann überlastet ist bzw. unter Stress steht. Dauerhafter Stress kann zu einem chronisch gestresstem Zustand führen. Wenn dieser Stress nicht gelöst wird kann es zur Überlastung des Systems führen. Welches sich in emotionaler Imbalance, körperlichen Symptomen oder Erschöpfung äußern kann.

Um den Arzt Dr. Joe Tafur zu zitieren: „Um gesund zu sein müssen Menschen sich mit ihrer Umgebung verbinden und gleichzeitig in Frieden mit dieser, ihrer Community, sich selbst und den Gefühlen in ihren Herzen sein. Denn durch das Herz können wir diesen subjektiven Fakt der ozeanischen Grenzenlosigkeit erfahren. Durch das Herz können wir Spirit kennen lernen. Wir fühlen es, auch wenn unser Verstand es nicht greifen kann. Spirit ist Erinnerungen und Spirit ist Möglichkeiten. Spirit berührt den Körper und ist so echt wie eine Herzattacke und Glückseligkeit. Spirituelle Krankheit bzw. Stress macht uns krank und spirituelle Heilung hilft uns, dass es uns gut geht.“

SoulFlow ist das Gegenteil von soulsick

SoulFlow ist der freie fließende ursprüngliche Zustand, nach dem wir uns alle sehnen. In den SoulFlow Sessions berühren wir alle Aspekte deines Lebens – von Beziehung bis Business und darüber hinaus, immer dabei den Ursprung deines Themas zu finden.

Wir kehren an die Quelle des Themas zurück und können damit gleichzeitig alle daraus folgenden Symptome und Situationen lösen. So bewegen wir die im Emotionalkörper festgefahrenen, steckengebliebenen oder blockierenden Energien. Wir öffnen das Herz, wir heilen die Seele. Wir erfahren Freiheit.

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