Den Anstoß zu dieser Episode hat ein Austausch mit einer Medizinfrau gegeben – über die Geschichten, die uns erzählt werden und die Verbote, die uns auferlegt werden. Und die Frage: was steckt eigentlich dahinter. Es gibt zwei Arten von Verboten: Die einen sollen uns schützen, die anderen sollen diejenigen schützen, die sie erlassen. Also Grund genug mal genauer hinzuschauen!
Wenn jemand sagt: Das ist Tradition, dann lohnt es sich nachzufragen: seit wann und sagt wer? Ob in der Tradition der Navajo, im Umgang mit Ayahuasca oder in unserer europäischen Spiritualität – überall lohnt es sich immer ein wenig weiter in die Vergangenheit zu schauen. Je rigider jemand etwas negiert, desto interessanter ist es zu erforschen, was er davon hat. Also, lass uns auf die Suche gehen!
Diese Episode beginnt mit einer Reise in die „Neue Welt“. Ich verrate dir, was Columbus mit meiner Ahnenlinie zu tun hat und warum es essentiell für das Bestehen der Menschheit ist, dass wir den „Columbus-Komplex“ vom ewigen „ICH“ endlich aus unseren Systemen fegen. Noch viel zu oft leugnen wir unsere Wurzeln und kappen sie, aus verschiedensten Gründen. Doch solange wir unsere Wurzeln kappen verhindern wir wahres Wachstum. Denn durch das selektive Erinnern hindern wir alte Weisheit und Spiritualität durch uns zu fließen und damit wirklich zu wachsen. Wir verhindern wieder ins „WIR“ zu kommen. Wobei das „WIR“ uns zu wahrem Wachstum einlädt.
Es ist essenziell, dass wir uns daran erinnern, wer wir wirklich sind. Es ist Zeit tiefer zu graben und zu den tief verästelten Wurzeln vorzudringen, die, die uns mit der Weisheit der vergangenen Zeiten nähren.
P.S. Diesmal sind auch Tränen geflossen. Denn das Thema berührt einen Ort tief in uns allen. Auch in mir.
P.P.S. Wenn du dich von einigen der Themen oder Aussagen getriggert fühlst – nimm es als Einladung dich mit deiner Ahnenlinie auseinander zu setzen. Denn es ist Zeit, all dies zu klären, damit wir als Menschheit wieder Frieden finden können.
P.P.P.S. Hier kannst du deine Reise beginnen
Feminine Spiritualität, was ist das eigentlich? Und was ist sie nicht? Wir machen eine Reise durch die Zeit und in die Entstehungsgeschichte von Religion und Mythologie – auf der Suche nach der Femininität in der Spiritualität. Und selbstverständlich finden wir sie – vielleicht aber woanders, als du gedacht hast.
All die monotheistischen Religionen fokussieren sich auf maskuline Spiritualität – deutlich sichtbar auch in der Tatsache, dass es Priester, Mullahs und Mönche gibt, die wichtige Positionen einnehmen, aber Frauen nur Nonnen, Diakonissinnen oder andere helfenden Positionen einnehmen können und dürfen.
Religiosität und Spiritualismus geben beide definitiv keinen Platz für echte feminine Spiritualität. Wo aber können wir sie dann finden? Denn nur weil wir über Weiblichkeit sprechen bedeutet das nicht, dass es dort auch wirklich Platz für feminine Spiritualität gibt. Insbesondere, wenn Spiritualität und Kapitalismus sich zu Spiritualismus vermischen…
Spirituelle Positivität ist die Schwester von „spirituellem Bypassing“ – beide haben gerne eine gute Zeit und lieben Licht und Leichtigkeit. Was sie jedoch nicht mögen, sind die Momente, in denen es manchmal dreckig wird und wo wir hüfttief im emotionalen Schlamm stecken. Was die Konsequenz von spiritueller Positivität ist und warum sie eine tief patriarchale Struktur füttert und warum es so wichtig ist auch mal negativ zu sein.
Wenn wir immer nur Licht und Liebe wollen und Angst und Wut die Tür vor der Nase zuknallen, dann haben wir ein Problem. Denn Angst und Wut gehen nicht weg, im Zweifel bringen die auch noch ihre Freunde mit und campen einfach vor unserer Tür. Spirituelle Positivität führt dazu, dass diese ungeliebten Gefühle und Emotionen zur Seite gedrängt werden und wir uns nicht die Zeit nehmen ihnen zuzuhören. Dabei haben sie oft die spannenderen Geschichten zu erzählen.
Heutzutage fällt es uns leicht, die ursprünglichen Rhythmen der Natur zu ignorieren. Wir machen das Licht an, lassen den Fernseher laufen und tun so, als ob all die Technik uns „stärker“ als die natürlichen Zyklen macht. Doch unsere Körper und Rhythmen sind viel tiefer mit Kosmos und Erde verbunden, als es uns manchmal bewusst ist.
In unser aktuellen gesellschaftlichen Struktur ist die Idee des „hin zur Ziellinie rennen“ tief verankert – wir laufen entlang der Linie und hoffen irgendwann anzukommen. Die tiefen ursprünglichen Vorgänge in der Welt und der Natur bewegen sich hingegen nicht strikt nach Linie, sondern im Kreis, in immer wiederkehrenden Zyklen. Wenn wir uns mit diesen wieder verbinden, können wir auch unsere ursprüngliche Kraft und Magie wiederfinden. Du kannst damit sofort beginnen – mit einem Atemzug.
Mit Mitte 30 werden wir als Frauen merkwürdig angeschaut, wenn wir uns dazu entscheiden alleinstehend zu sein, spätestens mit 40 hat die Gesellschaft Mitleid mit uns. Denn es kann ja nicht angehen, dass Frauen in ihrer vollen Kraft und im besten Alter im wahrsten Sinne des Wortes „alleine stehen“ können und einfach ihr Ding machen. Sie stellen gesellschaftliche Konformität infrage und erschüttern patriarchale Strukturen. Von persönlichen Erfahrungen und tiefen Wahrheiten.
Ich habe mich mit 30 getrennt und fühle mich komplett. Ich habe heute mehr Liebe und Erfüllung in meinem Leben, als ich es zu meiner „Paarzeit“ jemals hatte. Diese Episode ist kein Plädoyer gegen Beziehungen oder Lebensmodelle, sondern eine Einladung dazu dir dein eigenes Leben zu gönnen. Auf allen Ebenen. Und wir werfen einen Blick auf all die Mechanismen, die uns auch heute noch davon abhalten wollen, das zu tun. Denn die alleinstehende, ökonomisch unabhängige Frau in ihrer vollen Kraft ist eine Gefahr für unser aktuelles gesellschaftliches Modell.