Ich war diese Woche in Frankfurt bei einem Finanz-Workshop von She’s Mercedes und auf dem Innovation Summit der Women Speaker Foundation. Dort habe ich viele erfolgreiche Business-Frauen erlebt und mich gefragt: „Was ist eigentlich feminine Führung? Und was hat das mit mir im Alltag zu tun?“

Bevor ich auf die Antwort eingehe: ich benutze bewusst den Begriff feminine Führung und nicht weibliche Führung. Sowohl Frauen, als auch Männer haben eine feminine Seite und feminine Eigenschaften. So wie wir uns in den Achtzigern aufgemacht haben in das männliche Wertesystem zu gehen, ist es Männer selbstverständlich auch möglich feminin zu agieren. Wobei feminin ist hierbei keineswegs schwach bedeutet.

Führung ist meiner Meinung nicht nur etwas für den Job, sondern Führung heißt auch etwas vorleben, woran ich glaube. Es bedeutet sich so zu verhalten, wie man sich die Welt wünscht und sich damit der eigenen Vision anzunähern und im Optimalfall Andere mitzunehmen. Es bedeutet auch Visionen umzusetzen und in die Welt zu bringen. Wobei feminine Führung dies immer aus dem Herz tut.

Führung ist kein Egoshooting

Was also genau ist feminine Führung? Während maskuline Führung, so wie wir Führung noch oftmals erleben, exklusiv und vom Geist kommt, ist feminine Führung inklusiv und aus dem Herzen. „Führung hilft den Menschen jeden Tag dabei zu helfen das Beste zu geben“, sagt Marianne Dölz von Facebook. Maskuline Führung pusht und fordert, feminine pullt und fördert, denke ich. Denn feminine Führung bedeutet eben auch sich zu kümmern und empathisch zu sein.

Ellenbogen sind out

 „Da sie inklusiv ist, geht es um die Sache und die Gemeinschaft“, sagt Dr. Monique R. von Siegel, CEO mrsthink.com. Es geht dabei nicht um die Einzelne, sondern um das, was wir als Frauen bewirken können. Denn jede Führung ist nur dann gut, wenn ihr auch jemand folgt. Und am einfachsten geht das, wenn man zusammengeht. Und das bedeutet eben zu erkennen, dass Ellenbogen out sind und Händchen halten eben in.  Gemeinsam können wir am Ende mehr erreichen, haben alle was davon und vor allem sind die Ergebnisse nachhaltiger. Das hat sogar die Wissenschaft bestätigt.

Auch du kannst führen

Wenn du jetzt denkst: “was hat das mit mir zu tun?“, möchte ich dich einladen das Prinzip der femininen Führung mal auf dich anzuwenden. Ich habe es getan, denn ich habe ja auch kein Team, welches ich führe. Aber: ich glaube dem Dalai Lama, der gesagt hat:

The western women will change the world.

Und damit hat jede nicht nur die Chance die Welt zu verändern, sondern meiner Meinung auch die Verantwortung es zu tun. Nicht nur für uns, sondern auch für unsere Töchter, Nichten, Patentöchter und alle die noch kommen. Für eine Gesellschaft, mit deutliche mehr Platz für feminine Werte und Weiblichkeit, in der alte Weisheit und Emotionalität wieder genauso wichtig ist wie modernes Wissen und Verstand. Ich habe mir dazu die folgenden Fragen gestellt:

  • Wie kann ich Menschen in meinem Umfeld darin unterstützen, in ihr Leuchten zu kommen?
  • Wen kann ich in meinem Umfeld an die Hand nehmen? Mit wem kann ich kooperieren oder gemeinsame Sache machen?
  • Wo fahre ich noch die Ellenbogen aus? Wie kann ich anstatt dessen die Hand ausstrecken? Wie kann ich meine gefühlt „größte Konkurrenz“ an die Hand nehmen?
  • Was mache ich bisher alleine, was ich auch mit anderen tun könnte?

Ich habe beschlossen meine Freunde auf ihre Talente, Besonderheiten und Außergewöhnlichkeiten aufmerksam zu machen, denn das tue ich bisher noch nicht wirklich oft. Dabei ist es so wichtig, dass wir uns gegenseitig immer wieder unsere Einzigartigkeit vor Augen halten, bis wir sie wirklich umarmen. Das kann sein, dass wir Talente von Kindern sich frei entfalten lassen, auch wenn sie augenscheinlich zu nichts führen, oder Hobbies von Freunden unterstützen auch wenn sie uns nicht begeistern.

Führung inspiriert

Mir ist auch klar geworden, dass ich die Ellenbogen immer dann ausfahre, wenn ich Angst habe. Deswegen werde ich in Zukunft schauen, um was oder vor was ich da eigentlich Angst habe, denn ich möchte in Liebe sein und anstatt jemanden den Ellenbogen in die Brust zu rammen, seine Hand nehmen. Außerdem ist Angst wenig inspirierend.

Kommende Woche werde ich auch direkt wieder damit anfangen mit anderen zu essen. Das habe ich vernachlässigt und viele Mahlzeiten alleine eingenommen. Da nehme ich mir auch ein Beispiel an Regine Mehler, CEO der Women Speaker Foundation, die laut eigener Aussage nie alleine ist. Und sie wirkt damit sehr zufrieden. Mein Ziel ist es durch mein Handeln andere zu inspirieren, denn das ist für mich die wahre Bedeutung von Führung. Und meiner Meinung nach die wahre Stärke femininer Führung.

Alles Liebe und stay fabulos,

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