Es ist Mittsommer, der Rhododendron blüht, die Luft riecht nach Sommer, die Nächte sind so lang wie sonst nie. Mittsommer ist eines meiner liebsten Feste im Jahreskreis, da es wirklich einfach Lebensfreude und Gemeinschaft feiert. Die Nacht der Sommersonnenwende war traditionell eine, in der die Menschen zusammen kamen, feierten, Feuer entzündeten und gemeinsam speisten. Es wurden Blumen gepflückt und Liebschaften gebildet. Zum Fest zieht man sich fein an, die Mädchen und Frauen haben meist weiße oder blumige Kleider an; viele tragen zu dieser besonderen Gelegenheit auch ihre Trachten. Einige binden Kränze aus Blumen oder Birkenzweigen und setzen sie sich auf. Es ist ein ungezwungenes Miteinander füralle Generationen. 

Vielerorts ist es auch so, dass die Feierlichkeiten auf das Wochenende gelegt werden, denn die Nächte sind immer noch sehr lang und es bietet sich einfach an. In Skandinavien wird teilweise auch tagelang durchgefeiert. Ganz traditionell waren es 12 Nächte, die gefeiert wurde, dann passt auch wunderbar, denn 12 ist die Zahl für das Maskulin vollendete. Der König legt bei Dornröschen 12 Teller, 12 goldene Teller, die die Sonne repräsentierten aus. Und die Fee, die das feminine repräsentierte, war die Nummer 13 und ist deswegen ein wenig durchgedreht.

Mittsommern heißt ausgiebig das Leben feiern!

Die Kelten feierten die Sommersonnwende ganz ausgiebig. Es war ein Dankesfest für die Sommerzeit, mit all ihrer Fülle und dem Überfluss. Es war die sorgloseste Zeit des Jahres. Und selbstverständlich gab es auch eine ganze Menge Bräuche, von denen wir einige heute gut übernehmen können.

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Und so können auch wir Mittsommer im Kreis der Familie gestalten und so einfach Zeremonie und Gemeinschaft zusammen bringen. Wir können gemeinsam die Blumenorakel befragen (er liebt mich, er liebt mich nicht oder auch andere Themen…) oder auch übers Feuer springen – je höher der Sprung, desto höher wächst das Korn – desto größer ist unsere persönliche Ernte. So können wir ganz einfach die Erinnerung an unsere Ahnen aufrechterhalten.

Es geht um Gemeinschaft und Visionen verwirklichen

Außerdem kann man gemeinsam zurück schauen: Wie war die erste Hälfte des Jahres? Welche Wünsche sind in Erfüllung gegangen, welche Visionen haben sich verwirklicht? Was fehlt noch, wo ist die Ernte noch nicht eingeholt? Noch kann ich daran mitwirken, denn nicht umsonst heißt es am Anfang war das Wort und das Wort ist machtvoll und wenn wir mit einer klaren Intention unsere Vision teilen und sie dann auch mit anderen, teilen wir uns klar darüber sind, dann bekommen sie immer noch mal so eine andere.

Und wir können gemeinsam Kräuter sammeln, insbesondere das Johanniskraut, welche wir trocknen und mit denen wir unsere Heime schmücken und im Winter räuchern. Aus neun Kräutern wurde ein Strauß geflochten, welchen an die Tür gehängt wird. Wenn du ein Feuer machst, kannst du ihn noch kurz ans Feuer halten, um den Strauß aufzuladen und um Schutz und Heilkräfte bitten. 

Auch hier gilt: nutze die Tage und hänge nicht an einem Datum. Genieße die Zeit!

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