Warum schenken wir uns eigentlich Weihnachten Dinge?
Wenn wir über den Ursprung des Schenkens reden, landen wir wieder bei der Wintersonnenwende. Zur Sonnenwende kamen die Menschen zusammen und es war der magische Moment des Übergangs – der Moment der Empfängnis, der gefeiert wurde. Auch in unseren Breitengraden wurde die Völva, die Walla, die Weleda, die Seherinnen geholt, um zu hören und zu sehen, was der nächste Zyklus bringt. Und von ihren Reisen brachten die Frauen Gaben mit. Heute sitzen wir vor unseren physischen Geschenken – warum hat sich dies verändert?
Der Wandel zum Konsum
Wir sind vom der immateriellen zur materiellen Gabe gewachsen, denn unsere Gesellschaft lernte im Wandel der Zeit das Materielle höher schätzen, als das energetische. So ist das »Fest der Liebe« heute wohl eher das »Fest der Geschenke«. Dabei ist interessant, dass das beschenken zu Weihnachten noch immer »bescheren« heißt, die Bescherung. Und hier ist der Wort-Ursprung »von Gott oder dem Göttlichen zugeteilt« »von oben für dich bestimmt«. Wir empfangen etwas, wir bekommen es zugeteilt und gehen damit weiter. In einer Zeit, in der das Bescheren, das Beschenken noch eine immaterielle Gabe bedeutete, war das Geschenk auch mal eine Botschaft. Und dieses Geschenk, die Gabe wurde beim Zusammenkommen von der Völva (Seherin, Schamanin) überbracht.
Heute, da das Materielle wichtiger geworden ist, liegen Geschenke unterm Weihnachtsbaum und die Botschaften, die wir eigentlich in den magischen Raunächten empfangen können, bleiben größtenteils ungehört.




