Es ist die Zeit der Fülle wir sind kurz vor der Tagundnachtgleiche. Am 23. September sind Tag und Nacht gleich lang, es ist Equinox. Mit diesem Sonnenfest begannen traditionell die Erntedankfeste. Diese fanden zu Ehren der Erdgöttin statt, die uns die Ernte bescherte. Die Feierlichkeiten dauerten bis zum folgenden Vollmond an, dieses Jahr also bis zum 09. Oktober. Man opferte und gab der Göttin die besten Ähren, Früchte, Nüsse, damit sie auch im kommenden Jahr eine gute Ernte beschert.

In dieser Zeit wurde traditionell der Rest der Ernte eingeholt. Es wurde sortiert – was kann man einkochen, pökeln, lagern – und damit ist jetzt die Zeit nochmal genauer hinzuschauen.

Und es ist die Zeit der Dankbarkeit – denn jede von uns kann eine gute, volle Ernte einfahren. Wenn wir uns erlauben uns für die Fülle zu öffnen. Wenn wir uns für die Geschenke der Göttin öffnen. Wenn wir lernen unsere Vorstellungen davon, wie die Ernte auszusehen hat loslassen können und uns auf das einlassen, was das Leben uns diesen Zyklus über beschert hat.

Der Altar als Ort der Präsenz

Das Schöne daran, dass wir unsere Ernte präsent haben ist, dass wir damit unseren Ernte-Dank-Altar auch dementsprechend gestalten können. Ich finde es immer besonders schön, wenn ich auf meinem Altar Dinge habe, die meine Ernte des Jahres symbolisieren. So symbolisieren Äpfel immer für mich meine Verbindung zu der göttlichen femininen Energie, ich werde mein Buch SPIRITUAL FEMINIST, welches dieses Jahr rauskam, ebenfalls drauflegen, es wird sich dort eine Kerze finden, die eine Freundin aus Lissabon mit zum Geburtstag geschenkt hat – sie stellt einen Frauenkörper da und heißt Hera und symbolisiert für mich den Sisterhood, den ich innerhalb dieses Zyklus aufbauen durfte.

Und so darf dein Ernte-Dank Altar ein ganz individuelles Potpourri aus deinen Erfahrungen und deinem Erleben aus dem letzten Zyklus sein. Und durch das Gestalten halte ich es für mich mindestens bis zum nächsten Vollmond, manchmal aber auch den ganzen Oktober über – so lange darf der Altar bei mir bleiben. Denn diese optische Repräsentanz hilft mir auch, mich zu ordnen, immer wieder bewusst zu halten, was alles da ist und damit eben auch die Basis für den Start in den neuen Zyklus klar zu sehen.

Vor den Augen – in dem Sinn

Solange ich keinen Altar hatte – eine Collage oder ein Foto auf dem Laptop oder dem Handy kann auch Wunder wirken – habe ich immer wieder vergessen, wie ergiebig der jeweilige Zyklus wirklich war. Durch das fehlende Bewusstsein über meine Ernte, fehlte mir auch die Klarheit für den Start in den folgenden Zyklus. Denn das ist auch die Kraft eines Altars – durch das Visualisieren hilft er uns, Dinge präsent zu halten. So wie ein Ahnen-Altar unsere Ahnen und ihre Energie präsent hält, so hält eine Ernte-Altar unsere Ernte präsent. Und ja, auch ein Altar darf sich über das Jahr hinweg verändern. Manche Menschen haben einen fixen Teil und einen sich verändernden Teil. Du kannst das machen, wie es für dich passt.

Durch die Bewusstheit können wir den Samen setzen, um in die dunkle Jahreszeit einzutauchen. Und somit ganz bewusst im November in den neuen Zyklus starten.

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