Ostern liegt hinter uns und in der Nacht zum 1. Mai öffnen sich die Vorhänge zwischen den Welten auf dem Blocksberg.  Ursprünglich ein Mondfest, welches sich an Ostern anschließt, wird Beltane mittlerweile als Walpurgisnacht in der Nacht vom 30.04. auf den 01.05. gefeiert. Um die ganze Geschichte zu sehen, lohnt es sich, dass wir noch einmal einen kurzen Blick zurück werfen.

Der Ursprung des Osterfestes, welches sich auf den Tod und die Auferstehung von Jesus fokussiert, war die Feier des Femininen, ihrer Fruchtbarkeit und wie diese kraftvoll wieder sichtbar wurde, nach ihrer Zeit im Dunkeln, in der anderen Welt, unter der Erde, im der Gebärmutter der Erde….nun ist sie wieder da, voller Energie, vibrierend und kraftvoll!

Von Mädchen zur machtvollen Frau

Auf diesem Bild siehst du mich zum Vollmond am Osterwochenende nach einer wirklich wunderschönen Apache Womanhood Ceremony für eine junge Frau, besprenkelt und gesegnet mit dem weißen Lehm und im Hintergrund die Crown Dancer, welches die Asche des Feuers der Nacht zuvor umrunden… ja, es gibt einen Zusammenhang zwischen dieser Zeremonie und dem deutschen Osterfeuer. In der Womanhood Zeremonie wird das Mädchen zur Frau geformt… das Feuer als Moment der Transformation… ihr heiliger Fluss wird gefeiert. Es ist eine Zeremonie welche überall in Nordamerika existiert. 

Dieses junge Mädchen wird zur Frau und nun, im lunaren Kalender einen Mond später, ist sie die junge Frau, die sich ihren Gefährten auswählt. Im lunaren Kalender wurde Beltane am 5. Vollmond nach der Wintersonnenwende gefeiert. Damit es ist eines der Jahreskreisfeste, welches kein festes Datum hat. Es ist der Moment, in dem die jungen Paare über den Besen springen um ihre „Verlobung“ zu feiern. Gemeinsam verbringen sie ein Jahr minus einen Tag und wenn sie dann immer noch gemeinsam gehen wollen findet anschließend die Hochzeit statt – ein Grund warum im Mai traditionell so viele Hochzeiten gefeiert wurden.

Fruchtbarkeit, Vereinigung und Zeugung

Beltane ist somit ein Fest des Lebens, der Fruchtbarkeit, der Vereinigung, der Zeugung und des Sieges der Sonne und des Sommers über den Winter. Für dich ist es der perfekte Moment, um eigene Idee oder Projekte in die Welt zu bringen, Neues entstehen zu lassen oder Dinge endlich anzupacken. 

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Gleichzeitig ist dies auch die Zeit, in der die weisen Frauen an Kraftplätzen oder heiligen Hainen zusammenkamen und Zeremonien und Rituale gestalteten. Die Kirche machte daraus die Walpurgisnacht, eine Nacht in der die teuflischen Hexen satanistische Rituale beginnen, während sie nackt auf ihren Besen durch die Lüfte flogen. Ein ganz berühmter dieser Orte ist der Blocksberg, der Brocken im Harz. (Und ja, daher hat Bibi Blocksberg ihren Namen)

Dabei ritten die sogenannten Hexen nicht wirklich auf den Besen durch die Lüfte. Der Ursprung des Mythos vom „Ritt auf dem Besen“ sind Zusammenkünfte, wie die auf dem Blocksberg. An denen haben sich Priesterinnen und Druiden getroffen und sich durch eine sogenannte Flugsalbe mit Halluzinogenen mit der Göttin verbunden und in andere Sphären geschaut. Sie sind quasi durch die Dimensionen gereist. Allerdings wurde ab den Hexenprozessen des 16. und 17. Jahrhunderts das Motiv der Teufelsverehrung zu den Ritualen hinzugedichtet. Mit der unerbittlichen Christianisierung wurden diese alten Bräuche als heidnisch verdammt; die ursprüngliche, auf matriarchalische Gesellschaftsstrukturen zurückgehende Bedeutung, ging verloren.

Walburga als Platzhalterin

Der Name der Walpurgisnacht hat übrigens mit einer Äbtissin aus England zu tun, welche im 8 Jahrhundert unserer Zeitrechnung gelebt hat. Sie wurde heiliggesprochen und ihr Gedenktag wurde auf den 1. Mai gelegt – was ein Zufall! Auf einmal gebt es, wie mit Lichtmess zu Imbolc und Weihnachten zur Wintersonnenwende, ein alternatives Ereignis, welches dafür sorgen sollte, dass die alten Bräuche in vergessen gerieten.

Es gibt allerdings einige Stimmen, die sagen, dass die eigentliche Waluburg in Wirklichkeit eine germanische Seherin war. Es gibt Aufzeichnung, die bestätigt, dass es im 2. Jahrhundert eine germanische Seherin aus dem Stamm der Semnonen in Ägypten gab, die diesen Namen trug. Sie war bekannt für ihre außerordentlichen Fähigkeiten. Demnach musste die gute Walburga aus England als „Stand-In“ herhalten, um den Mythos zu brechen.

Woher auch der Name wirklich kommen mag – es ist die Zeit, in der sich die Türen zur Anderswelt öffnen. Die Schleier zwischen den Welten werden dünn und wir können Dinge wahrnehmen oder empfangen, die uns sonst vielleicht verborgen geblieben wären. Daher ist dies auch eine gute Nacht für Empfängnis jeder Art —  auf physischer, geistiger oder emotionaler Ebene. Es lohnt sich also die Eingebungen des Feuers oder deine Träume aufzuschreiben.

Setze eine Intention: Was willst du in die Welt bringen? Was darf sich für dich im Sommer zeigen? Werde dir klar über die eine Sache, der du Priorität beimessen willst. Willst du ein neues Projekt angehen? Möchtest du deine Berufung leben? Hast du Lust etwas ganz Neues in dein Leben zu holen? Wähle den Samen, aus dem etwas sprießen soll. Schreibe dir auf, was es ist und wie es sich zeigen darf.

Entfache das Feuer: Das Feuer steht für die Hitze und die Sonne. Du kannst ein echtes Feuer entzünden oder ein inneres. Dein inneres Feuer kannst du entfachen, indem du die Schwestern Kreativität und Sexualität frei lässt. Plane für das Wochenende Dinge ein, die dir Lust bereiten oder bereite dir selber Lust – mit einem Partner oder alleine. Bist du alleine, arrangiere alles so, als ob du dich selbst verführen würdest. Mit dem entfachen des Feuers setzt du die Energie frei, um Dinge in die Welt zu bringen.

Empfange: Nimm dir Zeit zu empfangen. Nutze den Moment in dem die Hitze des Feuers langsam nachlässt und lausche der Stimme in dir. Meditiere, beobachte ein Feuer oder lausche deinem Herzschlag. Nimm dir Zeit und stell die Frage: Wie kann ich das Wachstum unterstützen? Wie kann ich meinen Wunsch ins Leben bringen? Und dann lausche. Egal welcher Gedanke kommt, schreib ihn auf und wisch ihn nicht weg. Vertraue deiner inneren Weisheit und Göttlichkeit.

Und wenn du tiefer einsteigen willst, dann kannst du dich mit deinen Ahninnen verbinden und ihre Weisheit mit in diese Zeit holen. Dafür gibt es diese Experience, in der wir auch gemeinsam die Hexenwunde heilen.


Wozu du dich auch immer entscheidest – erinnere dich an die Macht, die ursprünglich durch uns Frauen floß. Sie ist immer noch da. Zeit sie wiederzubeleben!

In Sisterhood,

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