Immer wieder sehe ich auf Facebook Challenges aufpoppen – 5 Tage /  7 Tage / 21 Tage für mehr Sichtbarkeit, eine schlankere Taille, mehr Stil in meinem Leben.  Und bevor du fragst: Ja, ich habe in der Vergangenheit auch schon einige dieser Challenges mitgemacht. Ehrlicherweise waren die meisten nicht wirklich erfolgreich – denn entweder ich habe sie nicht bis zum Ende durchgehalten, fand sie anstrengend oder sie haben irgendwie nicht für mich funktioniert. Und als ich mich umschaute merkte ich, dass es vielen meiner virtuellen Freunden genauso ging.

Kampfansage an die Komfortzone

Eine Challenge ist immer eine Herausforderung – logisch. Gleichzeitig ist sie aber auch ein Wettstreit oder gar eine Kampfansage. Was mir beim Beobachten diverser Challenges deutlich geworden ist, ist, dass Challenges zumeist ein Symptom bekämpfen, sich aber nicht mit der Ursache auseinandersetzen. Da pushen sich Menschen 21 Tage über ihre Komfortgrenze – was grundsätzlich ja nicht schlecht ist, um am Ende aber trotzdem wieder hineinzufallen. Challenges sind oft auf den kurzfristigen Durchbruch angelegt und tragen damit eben auch das Risiko einen Einbruchs mit sich. Nach der Challenge bricht der Teilnehmer wieder ein und ehe man sich versieht ist alles wieder wie vorher. Denn das Symptom ist eben nicht die Ursache des Problems, sondern nur der sichtbare Auswuchs.

Hingabe an den Ursprung

Eine alternative Herangehensweise, also quasi die sanfte Schwester der Challenge, ist das Commitment. Commitment beinhaltet einen grundlegenden Unterschied. Während die Challenge gegen das Offensichtliche kämpft, bekennt sich das Commitment zu dem tieferlegenden Kern. Es ist die Hingabe an den Ursprung.

Als konkretes Beispiel kann hier mein aktuelles Commitment #33yinspirations herhalten.  Das offensichtliche Thema war: ich nutze keine Live-Videos, keine Instagram-Stories & Co. Jetzt kann ich das Thema auf 2 Arten angehen. Als Challenge könnte ich mich verpflichten jeden Tag ein Video zu posten und damit gegen den Status Quo anzukämpfen. Ich würde mich aus meiner Komfortzone raus schubsen. Ich würde versuchen es richtig und perfekt zu machen. Am Ende der 33 Tage wäre ich persönlich vom kämpfen und pushen erschöpft.

Als Commitment schaue ich, woran es liegt, dass ich dem Wunsch nach mehr Video nicht nachkomme. Wenn ich mich dann ehrlich betrachte bemerke ich, dass meine Perfektion meine Inspiration jedes Mal feste zur Seite schubst, wenn der Gedanke an ein Live-Video aufkommt. In dem Moment kann ich mich für meine Inspiration entscheiden und dazu ihr 33 Tage lang einen Raum zu geben und die Vorfahrt zu gewähren. Damit öffne ich etwas Neues, anstatt gegen etwas Bestehendes anzukämpfen.  Für mich persönlich fühlt es sich leicht und stimmig an und ich spüre, wie meine Inspiration jedes Mal jubelt, wenn ich mich für sie entscheide. Als Belohnung schenkt sie mir weitere Ideen. Ich bin im femininen Flow.

Schweinehund vs Einhorn

Ich habe mich entschieden bei jeder Challenge und Herausforderung Zeit für einen zweiten Blick zu nehmen, um dann das Commitment für mich zu formulieren. Ich kann gegen den Schweinehund kämpfen oder für das Einhorn im mir einstehen. Ich kann gegen die Perfektion kämpfen oder für die Inspiration Raum schaffen. Ich kann meine Pfunde bekriegen oder für meinen Körper sorgen. Oder auf das Foto bezogen: gegen die Wand oder für den Ausblick. Das heißt nicht, dass ich keine Herausforderungen mehr annehme. Ich betrachte sie einfach nur anders. Ein Grundsatz übrigens, den ich auch in meinem Coaching anwende. Welches seitdem noch schneller und effektiver ist. Und zu einfach, schnell undfließend sage ich nicht nein.

Ich habe für mich gelernt, dass es auch einen Weg ohne Kampf, Hustle und Pushen gibt, der mich an mein Ziel kommen lässt. Obwohl ich eigentlich sagen müsste, in meinen Wunsch-Zustand ankommen lässt. Denn für mich ist das Leben eben kein Rennen mehr, sondern ein Tanz.

An welchen Stellen kannst du die Challenge gegen ein Commitment tauschen?

In Sisterhood,

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