Was wäre, wenn die Scham, die du spürst, im Ursprung nicht deine ist? Was wäre, wenn die Wut die du fühlst, im Ursprung nicht deine ist? Die meisten von uns wachsen auf und denken, dass die Themen, die wir mit uns tragen bzw. die Emotionen, die uns immer wieder begegnen, spezifisch unsere sind. Dass es nur uns so geht. Doch was wäre, wenn wir kein Einzelfall sind? Was wäre, wenn die Scham – oder andere Emotion – die du spürst, eine kollektive ist? Dann verändert sich unser Spielraum immens. Und was das bedeutet, darum geht es in dieser Episode.
Wenn ich teile, kann mir klar werden,
dass mein Thema nicht nur meines ist.
Auf einmal entsteht ein neuer Raum.
Kaja Andrea
Wenn wir uns einbilden,
dass es immer nur um uns gehen würde,
dann verlieren wir das große Ganze aus den Augen.
Kaja Andrea
In dem Moment, wo ich erkenne, dass mein Thema ein gesellschaftliches ist, dass es nicht nur mir so geht, sondern auch anderen, kann ich zum allerersten Mal auch die Schuld gehen lassen. Oder dieses Gefühl von „Ich habe das verbockt“. Es gibt natürlich in unserer Gesellschaft diese Tendenz zum totalen Individualismus, zu dieser Idee davon, dass die Welt sich um mich dreht. Dass ich nur gucken muss, dass es mir gut geht. Und dass es mein persönlicher Heilungsweg ist, und ich mich da nur um meine Themen kümmern muss. Doch diese Perspektive, die hält uns alle gefangen. Denn wenn wir uns einbilden, dass es immer nur um uns gehen würde, dann verlieren wir das große Ganze aus den Augen und dann verlieren wir die Tatsache aus den Augen, dass wir uns in einem System befinden, welches systemische Strukturen hat und in dem sich Muster systemisch wiederholen und nicht individuell. Und diese gilt es eben anders anzugehen.
Ich war nie zu unverschämt. Ich war nie zu fordernd.
Ich war für die Gesellschaft zu fordernd.
Ich war für den Raum, der möglich war, zu fordernd.
Was aber nicht an mir liegt,
sondern an dem Raum, der zu klein ist.
Kaja Andrea
Je mehr wir da hingucken, desto mehr werden wir merken, wie wenig Themen im Ursprung unsere sind. Wir können anfangen zu sein. Wir können endlich aufhören, uns durch all diese Coachings und Selbstoptimierungsgeschichten zu pushen, ohne das Gefühl zu haben, dass sich wirklich was verändert. Denn solange wir denken, dass unsere Themen nur unsere Themen sind, gucken wir beim falschen Ursprung. Bei mir hatte das Thema Scham seinen Ursprung auf allen drei Ebenen. Es ist nicht nur meines gewesen, sondern es ist eben auch kollektiv und epigenetisch, also ahnengeprägt gewesen. Wenn jetzt noch mal was hochkommt, dann gucke ich auch immer gleich direkt bei drei Ebenen – direkt dahin, wo es wirklich herkommt. Und damit löst sich ganz viel.
Direkt zum Buch Spiritual Feminist:
Lesung Thema Scham
Ich freue mich zu erfahren, wie dir die Folge gefallen hat und was dein Aha-Moment war. Teile es gerne hier unter dem Beitrag deinen Kommentar mit mir oder kommentiere bei Instagram oder YouTube.
In Sisterhood.
Hier findest du das komplette Transkript
[00:00:07.810]
Spoken Medicine. Mit Kaja. Andrea.
[00:00:26.460]
Hallo und herzlich willkommen zum Spoken Medicine Podcast. Mein Name ist. Kaja Andrea. Ich bin dein Podcasthost Storytellerin, leidenschaftliche Storylistenerin, Generation-Befreierin und Spirituelle Mentorin. Und ich begleite Frauen dabei nicht nur zum kühnsten Traum ihrer Ahnen zu werden, sondern auch dabei, sich ein Leben zu kreieren, welches wirklich stimmig für sie ist. Mit stimmig meine ich nicht spektakulär „bang bang bang!“, sondern genau das, was für dich richtig ist.
[00:01:00.630]
Und in diesem Podcast. Ich habe es ja am Anfang auch schon gesagt Wenn du von Anfang an dabei bist, geht es wie gesagt um Spoken Medicine und vor allem um die Worte, die heilen können. Dinge, die wir teilen, die andere so bewegen, dass sie einen Moment auslösen. Und ich habe da so ein ganz konkretes Beispiel, wo ich noch mal teilen möchte, wie das passieren kann und vor allem. Wo noch mal so deutlich wurde, wie wichtig es ist zu teilen, weil wir dann wirklich erst auch erkennen können, welche Themen unsere sind und welche Themen kollektiv sind und vielleicht sogar auch epigenetisch kollektiv sind. Denn ich bin fest davon überzeugt, dass wir alle hier sitzen und damit aufwachsen, dass wir denken, das geht nur mir so.. Und vielleicht kannst du jetzt innerlich auch schon die Hand heben und sagen Ja, so eine Situation kenne ich. Das geht nur mir so, da bin nur ich davon betroffen. Da bin ich ein Einzelfall. Das kann niemand anders verstehen. Wieso geht es mir so? Und ich möchte dich heute einladen, den Gedanken noch mal zu öffnen. Also was wäre, wenn der Satz nicht heißt Das geht nur mir so. Sondern was wäre, wenn der Satz heißt Das geht uns so als Frauen? Was wäre, wenn der Satz wäre: Dass es mir so geht bestätigt ein kollektives Erfahren. Was wäre, wenn der Satz wäre: ich erkenne an, dass es nicht nur mir so geht und dass dieses Thema damit nicht seinen Ursprung in mir hat. Und in dem Moment fällt ganz viel Last von uns ab. Und in dem Moment wird ganz deutlich, dass vieles von dem, was wir uns vor allem als Frauen schultern, als uns geschultert wird. Also sind wir so kompliziert oder so, äh, unnötig anstrengend, dass das nicht unbedingt unsere Themen sind, sondern dass es kollektive Themen sind, dass es Themen sind, die die Gesellschaft auf uns drauf gibt, dass es Themen sind, allen Frauen so gehen und dass es nichts ist, was ich als Individuum vielleicht sofort lösen kann. Und ich möchte dir ein Beispiel geben.
[00:03:21.310]
Und zwar ist es so, dass ich vor gar nicht allzu langer Zeit eine Lesung auf Instagram gemacht habe. Das gibt es auch noch als Video. Ich verlinke das auch gerne noch mal, und zwar zum Thema Scham. Und ich habe aus meinem Buch Spiritual Feminist gelesen, habe mir ein Teil des Kapitels Scham sozusagen rausgesucht und habe da auch in diesem Teil einige meiner Erlebnisse geteilt. Es geht darum, wie die Gesellschaft uns zügelt, wie sie uns ja die Scham auflegt, sozusagen auch wie aus dem Venushügel das Schambein wird und wie wir irgendwann anfangen, uns automatisch selber zu zügeln. Du kannst dir das Ganze in Ruhe angucken. Ich will da gar nicht zu tief darauf reingehen. Und ein Beispiel möchte ich hier doch nennen.
[00:04:14.870]
Und es war das Beispiel, wo ich so erzählt habe, dass es mir sehr hängengeblieben in meiner Erinnerung, wie ich im Kindergarten bin. Und dann haben wir dieses Spiel gespielt dass nicht, ob, du das noch kennst. Wo der Löwe irgendwie durch die Sahara geht und dann geht er durch das Gras und dann manchmal so bewegt sich die Arme und macht die Geräusche dazu. Oder dann muss er über die Savanne stapfen und dann macht so eine, poltert man so auf den Boden und stellt sich vor, wie er über den Boden trampelt. Oder dann muss er durch das Wasser, damit man ein anderes Geräusch hat. Also es ist so ein körperlich aktives Spiel für Kinder sozusagen. Und danach gab es Musik und ich war an dem Tag super drauf und hatte mein Lieblingskleid an, was mich sowieso immer gefreut hatte. Ich hätte es am liebsten jeden Tag getragen, aber es musste zwischendurch einmal gewaschen werden. Es war so ein rosa Kleid, das ging natürlich über die Knie damals. Ich habe es geliebt, das mit einer roten Strumpfhose zu tragen, aber das ist ein anderes Thema. Styling mäßig. Und das hatte so kleine blaue Blümchen und so einen neckischen Kragen. So. Es kommt halt auch alles wieder und. Ich stand auf und habe getanzt und habe mich gedreht und habe genossen, wie dieses Kleid schwingt mit der Bewegung und war so voll mir, bis irgendwann mich jemand am Arm packt und sagt Jetzt gut, jetzt reicht’s!
[00:05:36.820]
Und das hat sich so eingeprägt bei mir Thema Zügel anlegen, dass ich gemerkt habe, wenn ich so in meinem Flow bin, dann bin ich zu viel. Wenn ich einfach nur für mich hin und her fließe, dann bin ich zu viel. Das darf nicht sein. Was passiert, ist, dass die anderen Kinder sich durchaus inspiriert fühlten von meinem „Oh my God, das ist so toll! Und auch auferstanden und quasi so eine kleine Dance Revolution stattfand im Kindergarten. Und die Kindergärtnerin, die ich da damals hatte, die fand das halt sehr geil und hat mich sozusagen gemaßregelt. Diese Erinnerung ist mir so präsent immer noch. Das heißt ganz oft übrigens auch als kurzer Exkurs, dass was uns emotional, also was uns präsent ist aus unserer Kindheit. Das sind oftmals dann Momente, die uns emotional geprägt haben. Ja, es gibt auch die traumatischen Momente, an die wir uns dann gar nicht mehr erinnern können, weil es einfach zu krass ist. Nur dass ich mich daran immer noch erinnere, zeigt, wie einschneidend dieses Erlebnis auch für mich war.
[00:06:36.070]
Und es hat dazu geführt, dass ich so nach und nach angefangen habe, mich auch selber zu zügeln und selber zurückzuhalten, damit ich nicht beschämt werde im wahrsten Sinne des Wortes, sondern mit jemandem, mich nicht mit mit Scham beschmeißt sozusagen. Und ich habe dieses Kapitel vorgelesen mit diesem Ereignis und anderen Ereignissen. Und dann kam die Rückmeldung. Danke, Kaja, dass du genau diesen Teil vorgelesen hast, denn in deiner Erzählung habe ich mich wiedererkannt und in dem Moment ist mir klar geworden, dass das Thema gar nicht nur mein Thema ist. Oder so was wie Danke, dass du diesen Teil vorgelesen hast. Ich habe dir zugehört und habe in dem Moment bemerkt, dass deine Situation ganz ähnlich sind zu meinen Situationen. Und ich habe mich auf einmal nicht mehr alleine gefühlt. Oder Wow, durch das Zuhören des Kapitels ist mir klar geworden, dass das Thema gar nicht mein Thema ist, sondern dass es ein Thema ist in unserer Gesellschaft. Und das war der Anlass, wo ich gedacht habe: So, jetzt mache ich da auch noch mal diese Podcast Episode zu, denn ich glaube, das ist so ein ganz wichtiger zentraler Teil.
[00:07:45.670]
Zum einen Ihr könnt euch natürlich alle das Buch kaufen, da gibt es ganz viele Themen, in denen du sich wiedererkennen wirst. Zum anderen zeigt es, wie wichtig es ist, dass wir teilen und das Teilen wirklich heilen des Themas Spoken Medicine. Da kommen wir natürlich zu dem Punkt. Auch da Teilen ist gesprochene Medizin, denn es bewegt was in den anderen. Und damit war das Kapitel Vorlesen auch eines Book of Medicine. Und das, was wirklich relevant ist, ist zu merken. In dem Moment, wo wir erkennen, dass ein Thema, von dem ich dachte, dass ich es alleine für mich trage, dass es ein Phänomen ist, was mich betrifft. In dem Moment, wo mir klar wird, dass es etwas ist, was uns betrifft, was Menschen betrifft, die so sind wie ich, was zeigt, dass es Menschen gibt, die genau solche Erfahrung haben wie ich. Wenn mir das klar wird, dann verändert sich mein Raum. Vielleicht passiert das jetzt auch gerade bei dir im Zusammenhang mit einem anderen Thema oder auch mit dem Thema Scham und sich zurückhalten und zügeln und so.. Für mich war das damals so, als ich anerkannt habe, als ich gemerkt habe Oh krass, das ist ein strukturelles Ding, das hat nichts mit mir zu tun. Ich war nie falsch, ich war nie zu laut, ich war nie zu unverschämt. Ich war nie zu fordern, sondern ich war für die Gesellschaft zu fordernd. Ich war für den Raum, der möglich war, zu fordernd. Was aber nicht an mir liegt, sondern an dem Raum, der zu klein ist.
[00:09:32.970]
Als mir klar geworden ist, dass es als Frau in dieser Gesellschaft keinen Raum gibt, der mir eingestanden wird dafür, dass ich einfach so bin, wie ich bin, sondern ich mir den kreieren muss. Und dass das nichts mit mir zu tun hat, das also nicht im Kern meine Schuld ist, da ist so viel von mir abgefallen, dass ich mittlerweile eigentlich keine Scham mehr habe. Und da ist mir nochmal klar geworden, wie wichtig es ist, dass wir erkennen, dass viele der Themen, die wir einfach wahrnehmen, als Frauen nicht unsere individuelle Schuld sind. Viele Situationen, in die wir kommen, als Frauen nicht unsere individuelle Schuld sind, sondern ein kollektives Erfahren, eine kollektive Wahrnehmung und eben auch eine kollektive Wiederholung von Dingen, die schon seit Generationen so sind. Und jetzt wird es interessant. In dem Moment, wo ich merke, das Thema, was mir immer wieder begegnet, was ich natürlich mein Thema ist, weil ich es erfahre, weil es mir begegnet, weil ich in dem Moment eingebunden bin, weil ich in dem Moment diejenige bin, die angesprochen wird.
[00:10:48.550]
In dem Moment, wo ich allerdings erkenne, auf der Ebene darüber, dass das ein Meta Problem ist in unserer Gesellschaft, dass das ein Thema ist, wo es nicht nur mir so geht, sondern auch anderen, kann ich zum allerersten Mal auch die Schuld gehen lassen. Oder dieses Gefühl von Ich habe das verbockt. Es gibt natürlich in unserer Gesellschaft und jetzt wird es interessant, diese Tendenz zum totalen Individualismus, zu dieser Idee davon, dass die Welt sich um mich dreht, dass ich nur gucken muss, dass es mir gut geht, dass es mein persönlicher Heilungsweg ist, das ist es auch, den will ich auch niemandem absprechen. Aber dass ich mich da nur um meine Themen kümmern muss. Und diese Perspektive, die hält uns alle gefangen. Denn wenn wir uns einbilden, dass es immer nur um uns gehen würde, dann verlieren wir das große Ganze aus den Augen und dann verlieren wir die Tatsache aus den Augen, dass wir uns in einem System befinden, das systemische Strukturen hat. Wo sich Muster systemisch wiederholen und nicht individuell.
[00:11:54.370]
Das heißt, diese Frau, diese Kindergärtnerin, die mich damals gezügelt hat., hat nichts mit mir zu tun. Ich kann mich im Kreis drehen, wie ich will. Hat das mit Ihrer Erfahrung zu tun und es hat was mit der gesellschaftlich kollektiven Idee davon zu tun, wie kleine Mädchen zu sein haben, nämlich lieb und süß und nett. Und nicht laut und tanzend und verbunden und ekstatisch und voll bei sich und in ihrer Kraft usw. und so fort. Und das zu erkennen, macht einen riesigen, riesigen Shift. Vielleicht sitzt du da jetzt gerade, während du diesen Podcast hörst und dir kommt irgendwelche Erinnerungen hoch, die kommen, irgendwelche Ideen und die kommen irgendwelche Bilder hoch. Behalte die, wenn du willst, dann drück auch jetzt auf Stopp und notiere das gerade auf dem Handy, auf einem Blatt Papier oder sonst was. Und merke dein System, also all das, was da so hochkommt, das ackert jetzt schon, Weil natürlich diese Worte, diese Spoken Medicinea nicht ungehört verhallen, sondern weil ich weiß mit hundertProzentiger Sicherheit, dass jede von uns mindestens eins dieser Themen mit sich trägt, also wir uns da auch wirklich verbinden können.
[00:13:04.710]
Und das ist total wichtig da auch erkennen müssen. Das bedeutet nicht, dass ich irgendjemandem seine persönliche Erfahrung oder ihre persönliche Erfahrung abspreche. Denn ich weiß aus eigener Erfahrung, wie es sich anfühlt. Dieses diese Emotion, dieses Erfahren will ich mir auch nicht absprechen. Nur ich kann es in eine andere Box packen. Ich kann es woanders hin packen und das hat mir einen riesigen Spielraum eröffnet an wie ich sein kann. Ohne dass ich noch irgendwie denken muss. Oh mein Gott. Was ist, wenn jetzt jemand kommt und mir sagt Ich bin doch. Denn in dem Moment, wo mir klar geworden ist, dass dieses sich zügeln Thema oder ich sage mal dieses Scham Thema, dass das etwas ist, was kollektiv auf uns geworfen wird. Habe ich gemerkt Es ist egal, was ich tue. Es wird mir sowieso vorgeworfen, es ist egal, was ich tue, es wird mir sowieso auf mich geschmissen sozusagen. Es wird mir eh angehängt. Weil ich einfach eine Frau bin. Weil ich mein Ding tue. Weil ich nicht der klassischen Idee der braven Frau entspreche. Und das hat für mich wie gesagt, sehr viel gestiftet. Und vielleicht ist dieser Gedanke auch einer, der bei dir einiges stiften kann bei diesen ganzen klassischen Themen. Vor allem, wenn es darum geht, uns unseren Selbstausdruck zu erlauben und zu merken Du warst nie falsch, sondern es ist ein Muster, was sich kollektiv wiederholt. Ich möchte da eine kurze Atempause noch mal einen Schritt weitergehen.
[00:14:53.420]
Der Grund weil sich das immer wiederholt, ist natürlich, weil wir uns weiterhin in diesem konkreten Beispiel in einem System befinden, wo Frauen immer noch nicht so sein dürfen, wie sie sind und Frauen immer noch nicht ihre komplette Facettenreichheit an Frausein leben dürfen, weil es in gewisse Erwartungen nicht reinpasst oder weil es gewisse Ideen davon, wie Frauen zu sein haben, nicht reinpasst. Und wir uns immer noch am Patriarchat befinden, was Frau als nicht so cool denkt. Daran hat sich bisher auch nichts geändert. Da ändert sich gerade aktiv ganz viel dran. Doch das default System ist an vielen Stellen eben noch so Du bist als Frau vollkommen akzeptiert und du kannst als Frau das tun, was du möchtest, solange du das tust, was irgendwie okay ist, solange du nicht über diese imaginäre Linie trittst. Solange du nicht deinen Tanzbereich verlässt, kannst du doch machen, was du willst. Ist doch super.
[00:15:52.170]
Doch was ist, wenn mein Tanzbereich mir zu klein ist? Was ist, wenn ich einen anderen Rhythmus tanzen möchte? Und dann sehen wir das immer noch häufig genug im Hier und Jetzt. Auch, dass Frauen dort eben eingeschränkt werden. Und diese nächste Ebene ist, dass das ja nicht nur uns so ging, sondern unseren Müttern, unseren Großmüttern, unseren Urgroßmütter, unseren Urgroßmutter. Und ich könnte noch weiter zurückgehen. Und je weiter wir zurückgehen, desto enger wird gefühlt das Korsett an Optionen für weiblichen Selbstausdruck.
[00:16:24.110]
Sprich, wenn ich jetzt schon das Gefühl habe, dass ich mich einschränken muss, dann zieht sich bei mir innerlich wirklich ganz viel zusammen, Wenn ich daran denke, wie es meiner Großmutter gegangen ist. Also von der weiß ich einfach auch noch Lebensentscheidungen, die sie getroffen hat, wo ich mir denke, meine Güte, sie hat echt keinen anderen Ausweg gesehen, um irgendwie so ein bisschen was von sich selber leben zu können. Sie ist als 14tes Kind geboren worden. Die wollte auch keiner mehr. Das war so ein bisschen so Gott, da kommt noch eine. Ähm, der Lehrer wollte sie unbedingt aufs Gymnasium schicken. Meine Urgroßeltern, er war so Landarbeiter, Straßenarbeiter, meine Großmutter war hauptsächlich Gebärende und hat also den Haushalt geschmissen und das Land beackert, sie haben beide gesagt, es ist vollkommen unvorstellbar, es kann sie sich nicht leisten. Und dann auch noch das jüngste Mädchen. Und dann ist meine Oma zum Bund Deutscher Mädel gegangen, weil das für sie der einzige Weg war, von zu Hause wegzukommen. Und sie hat das überhaupt nicht hinterfragt, weil das hat sie alles nicht interessiert, weil für sie war das Wichtige, dass sie endlich rauskommen kann, dass sie endlich so sein kann, wie sie ist. Ihre Intelligenz zeigen, strebsam, also all diese Attribute, die ja auch bei den Nazis irgendwie so ein bisschen gefördert wurden. Und dann hat sie einfach nicht hinter die Maschinerie geguckt. Ich will diesen Weg meiner Großmutter gar nicht bewerten jetzt, und will auch gar nicht das Thema reingehen. Da kann man noch mal eine andere Podcastfolge zu machen. Aber worum es mir geht, ist zu sehen, wie wenig Optionen sie überhaupt gehabt hat. Obwohl Menschen da waren, die gesagt haben tut das mit dem Kind, das ist möglich, das solltet ihr machen. War das einfach nicht denkbar. Das macht man mit Mädchen nicht. Und wenn ich dann noch weiter zurückdenke. Ich weiß nicht, wie es dir da jetzt so geht, wenn du da so rein spürst. Dann die Urgroßmutter, die Urgroßmutter und dann noch mal so vielleicht fünf, sechs Generationen weiter. Dann merk ich so richtig, wie sich bei mir innerlich was zusammenzieht, wenn ich daran denke, wie sehr die sich zügeln mussten, wie sehr die sich beschämen haben lassen müssen, wenn man das so sagen kann. Aber wie oft sie auch so schamhaft sein mussten, dieses ganze Thema mit Anstand und so ist ja auch noch so ein anderes Ding. Und wie wenig Spielraum da war, einfach so zu sein, wie sie war. Mit all dem, was sie sein wollten.
[00:19:10.350]
Und dann merke ich, dass dieses kollektive Thema eben auch gleichzeitig ein epigenetisch ist. Thema ist, dass es etwas ist, was uns eben auch in den Knochen hängt, dass da ganz viele Frauen vor mir sind, die irgendwann aufgegeben haben, die sich angepasst haben, die stiller geworden sind, die leiser geworden sind, die gefälliger geworden sind. Die. Ja einfach geguckt haben, dass sie gut durchkommen. Und da hat bei den allermeisten eben nicht dazugehört, laut zu sein und widerspenstig zu sein und barfuß durch die Mondscheinnacht zu tanzen, sondern Zähne zusammenbeißen und durch. Und so merke ich auch, wenn ich in so Themen reingehe, jetzt spüre ich das in mir. Das ist jetzt gar nicht mehr so, dass mir das so klar wird im Außen wie mit dem, das ist ein kollektives Thema, das ist etwas, das wird mir klar im Außen, sondern ich spüre in mir wirklich, wenn ich da rein spüre, eine Emotion und eine Energie, von der ich denke alter Falter.
[00:20:16.780]
Und ich weiß, es gibt in meinem Leben für diese Intensität von Energie und diese spezifische Emotion keinen Ursprung. Auch wenn ich diese Erfahrung im Kindergarten hatte, das kenne ich nicht. Und das ist dann ganz auf der Hinweis darauf, dass es ein Thema ist, welches wir uns auch angucken dürfen. Denn solange das aktiv ist, hält uns das auch. Natürlich, weil es immer wieder auch in unserer Epigenetik sozusagen getriggert wird. Und ich habe für mich gelernt, immer wieder auf diese beiden Ebenen zu gucken. Immer als erstes zu schauen, ist das Individualthema? Oder ist es vielleicht wirklich ein kollektives Thema? Je nachdem, was für eine Art von Thema das ist. Also wenn. Wenn es solche Sachen sind, in denen mir gesagt wird Du darfst nicht, du kannst nicht. Also etwas, was mir von außen sozusagen gespiegelt ist, dann gucke ich beim kollektiven. Etwas, was ich von innen erfahre, dann gucke ich natürlich bei den anderen. Und immer beides zu kombinieren. Und ja, das vielleicht noch mal zum Abschluss zu merken.
[00:21:24.560]
Je mehr wir da hingucken, desto mehr werden wir merken, wie wenig Themen im Ursprung unsere sind, Desto einfacher können wir anfangen zu sein und können endlich aufhören, uns durch all diese Coachings und Selbstoptimierungsgeschichten zu pushen, ohne das Gefühl zu haben, dass sich wirklich was verändert. Ohne das Gefühl zu haben, dass hier innen so ein tiefes Durchatmen sind, so ein Trauma Release sozusagen so eine Trauma Erlösung stattfindet. Denn solange wir denken, dass unsere Themen nur unsere Themen sind, gucken wir beim falschen Ursprung. Und dazu gesagt das Thema Scham oder mich selber zügeln. Das kann eines sein, was meines ist, was Kollektives und was nur ein Thema ist. Also es geht genauso, dass es auf allen dreien eben das war. Bei mir waren es alle drei Ebenen. Und wenn jetzt noch mal was hochkommt, dann gucke ich auch immer gleich direkt bei drei Ebenen. Nur was es eben ist. Es ist nicht nur meines gewesen, sondern es ist eben auch kollektiv und epigenetisch, aslo ahnengeprägt gewesen. Und damit löst sich ganz viel.
[00:22:42.370]
Und das ist das, was ich dir heute gerne mitgeben möchte, wenn du so auf dem Weg bist, wenn du dir Dinge überlegst, du du gerne machen möchtest, wenn es etwas gibt, was ja, was raus möchte an Freude, an Kreativität, an Ausdruck oder sonstigem und du spürst, irgendwas in dir hält dich zurück. Dann lohnt es sich zu gucken, nicht nur bei dir und zu denken Ja, da schäme ich mich für ich kriegt das nicht hin. Ich trau mich einfach nicht, mir meinen Raum zu nehmen. Oder muss ich noch krasser werden? Da muss ich noch pushiger werden oder sonstiges. Also nicht direkt wieder bei dir zu gucken. Thema Schuld. Was mache ich falsch? Weswegen ich diesen Selbstausdruck nicht in die Welt bringen kann, sondern direkt mal zu schauen okay, was würde sich in meinem Denken und Handeln in diesem Moment ändern, wenn ich diesen anerkennen würde, dass es ein kollektives Thema ist, da die Verbindung suchen? Was würde sich in meinem Denken und Handeln ändern, wenn ich anerkenne, dass es epigenetisch das Thema ist, dass es zu meinen Ahnen gehört, nicht im Ursprung meines? Wie fühlt es sich dann an? Und ich kann dir versprechen, dort entsteht sofort ein Raum. Ja. Ich kann es für mich. Ich nehme ihn für mich immer so wahr, in dem ich direkt tiefer durchatmen kann und wo ich direkt immer das Gefühl habe, das weißt du, wie so ein Neoprenanzug, der eigentlich so ganz eng bei mir ist, dass der auch einmal aufgeblasen wird. Wo ich auch ein erfahrbaren Raum, um mir mich wahrnehme, wie so eine Glaskugel dann, ich denke ja. Okay. Klack gemacht.
[00:24:18.750]
Und das ist so dieser, dieser Impuls, dass dieses Blog in dieser Episode was wäre. Beziehungsweise was ist. Weil es ist ja so, aber das mitzunehmen, was wäre, wenn die Themen, die du wahrnimmst und die du vielleicht nicht so richtig lösen kannst, für dich gar nicht im Ursprung deine Themen sind? Wie würdest du dann mit ihm umgehen und was würde das an Last auch, von Verantwortung – ist glaube ich nicht das richtige Wort – Schuld Schuldgefühle von dir nehmen, denn wir haben keine Schuld. Wir haben die Verantwortung, wenn uns etwas klar ist, die Dinge zu verändern. Und es ist nicht unsere Schuld, dass wir ein kollektives Thema in uns tragen. Es ist nicht unsere Schuld, dass wir das erfahren. Es ist nicht unsere Schuld, dass wir epigenetische Themen in uns tragen. Doch wenn wir das erkennen, dann ist es unsere Verantwortung, das zu lösen, um diesen Raum zu öffnen. Nicht nur für uns, sondern eben auch für all die anderen.
[00:25:14.330]
Und damit sind wir eben genau wieder beim nächsten Punkt. Es geht nicht immer um uns, sondern es geht auch um alle anderen. Für alle gesorgt. Es ist auch für mich gesorgt. Wenn ich für alle sorge, sage ich automatisch auch für mich. Ich hoffe, dass diese Episode dich so ein bisschen inspirieren konnte. Und vielleicht wuseln dir so die einen oder anderen Ideen oder Gedanken oder Bilder durch den Kopf. Ich lade dich da nochmal ein, wenn du das spürst, immer wieder zu gucken, ist es etwas, was von außen kommt. In der Erfahrung, also in meiner Kindergartenerfahrung, ganz deutlich. Da kommt eine Person von außen sehr offensichtlich nicht meins. Mainstream von außen. Oder wurde etwas gesagt wird, wo etwas geschrieben wird, also etwas von außen kommt in dieser Situation, dann weißt du, es ist ein kollektives Thema. Wenn du das Gefühl hast, dass es von innen kommt, dann spür da hinein, spür in diese Emotion hinein, die du dazu wahrnehmen kannst. Wenn es etwas ist, wo du sagst, da habe ich überhaupt keinen Impuls in diesem Leben, ich wüsste gar nicht, woher das jetzt kommt. Herzlich Willkommen Ahnenthema. Wenn du merkst, es ist etwas, wo du sagst Ja, klar, dass das kenne ich, da weiß ich sogar, wann das wo das her, dann weißt du, das ist der Teil, der zu dir gehört. Und wenn es ein Ahnenthema ist, dann kannst du wirklich innerlich diese Emotionen nehmen. Dir einfach vorstellen, wie du sie vor dich legst und sagst Ich erkenne euch an, ich erkenne euren Schmerz, eure Emotion an und hier und heute lasse ich sie gehen. Und zu gucken, was dann passiert. Also kurz zusammengefasst.
[00:26:59.940]
Ich bin sehr neugierig auf deine Kommentare zu dieser Episode. Lasse mir gerne da. Auf dem Blog oder auf YouTube. Ich freue mich natürlich wie immer über fünf Sterne beim Apple Podcast, weil diese fünf Sterne sind wirklich so ein bisschen das Gold, äh des Podcast, der Podcast Sichtbarkeit. Denn je mehr Sternchen so ein Podcast kriegt, desto mehr sagt Apple Oh, den zeige ich aber noch mehr anderen Leuten und damit kommt diese Spoken Medicine in die Welt. Die Sterne kann man auch anonym abgeben, also passiert gar nichts. Natürlich freue ich mich auch tierisch über Bewertungen. Ich lese die immer sehr gerne, wenn sie kommen. Und wenn du einen Themenwunsch hast, dann kannst du einfach auf den Blog gehen und dort ein Thema hinterlassen.
[00:27:54.220]
Und wenn du tiefer in dieses Thema einsteigen willst, von kollektiven Traumata an Traumata, deinen Trauma bzw.. Themen, dann lade dich ein. Das Buch „Du bist die Antwort auf deine Fragen“ zu lesen, denn dort geht es genau darum Was haben wir von unseren Ahnen mitgenommen? Wie können wir damit arbeiten oder auch gerne dir das Ahnen-Bundle anzuschauen auf der Website. Da gibt es gleich drei richtig kraftvolle Acestral Healings und Clearings. Also wirklich, wir arbeiten mit drei großen Themen und da kannst du sozusagen direkt aktiv einsteigen.
[00:28:39.250]
Ich freue mich erst mal sehr, dass du bis hierhin dieser Spoken Medicine gelauscht hast. Und verabschiede mich. In Sisterhood ist ganz bald.