Wie die Zeit stillstand und warum ich nicht mehr snooze

Wie die Zeit stillstand und warum ich nicht mehr snooze

Heute wird es etwas persönlicher. Der 13. Januar ist ein besonderer Tag für mich. Denn er hat dazu geführt, dass ich gestern meinen dritten Geburtstag gefeiert habe und dass ich nicht mehr snooze.

Am 13. Januar 2013 habe ich mich nachmittags auf meinem Fahrrad auf den Weg zu einem Kaffee mit einer Freundin gemacht. Und am 14. Januar bin ich in den frühen Morgenstunden in der Notaufnahme des Universitätskrankenhauses Eppendorf aufgewacht. Und auf einmal bekam einer meiner Leitsätze eine ganz andere Bedeutung:

Lebe, wie du, wenn du stirbst, wünschen wirst, gelebt zu haben.

Christian Gellert

DIE ZEIT STEHT STILL

In den Stunden dazwischen wurde ich von einem angetrunkenen Autofahrer, der gegen die Einbahnstraße fuhr, auf dem Fahrradweg angefahren, bin mit meinem Kopf auf den Boden geschlagen und hatte mehrere Brüche an der linken Gesichtshälfte.

Ich bin im wahrsten Sinne des Wortes mit einem blauen Auge davon gekommen, denn diese Situation hätte durchaus ins Auge und ganz anders ausgehen können. Ich bin meinen Schutzengeln dankbar dafür, dass sie so gut über mich gewacht haben.

DIE ZEIT VERGEHT

Am 13. Januar 1979 ist mein bester Freund geboren worden. Dieser starb mit noch nicht einmal 30 Jahren in einem Autounfall, der er nicht verschuldet hatte. Und auch nach all den Jahren vermisse ich ihn immer noch.

Mein Freund hat mich gelehrt, was es heißt, das Leben in vollen Zügen zu genießen und immer einen Schritt weiter zu gehen. Und am 13. Januar 2013 wurde ich ganz deutlich daran erinnert.

WAS WÄRE WENN…?

Seitdem feiere ich quasi unser beider Geburtstag und dazu gehören zwei Dinge. Zum einem nehme ich den 13. Januar zum Anlass darüber nachzudenken, was wäre, wenn ich plötzlich nicht mehr da wäre. Und somit setze ich mich jedes Jahr hin, versetze mich in den Moment der Endlichkeit und damit in die Vorstellung, dass plötzlich alles vorbei sein könnte und stelle mir die folgenden Fragen:

  • Was fühlt sich für mich noch unerledigt an?

  • Welche Dinge sind noch ungesagt?

  • Wozu muss ich noch hierbleiben?

Anfangs waren die Antworten etwas ungewohnt, aber sehr passend und exakt. Die Beantwortung dieser Fragen hilft mir auch, meinen Fokus für das noch junge Jahr nach zu justieren. Denn sie gehen tiefer als die reinen Wünsche oder Vorsätze.

Durch den Moment der Endlichkeit verlassen wir bei der Beantwortung den Kopf und lassen unsere Seele sprechen. Was gibt es noch zu tun? Was war unsere Aufgabe? Was hat uns hier her geführt?

Wir verlangen, das Leben müsse einen Sinn haben – aber es hat nur ganz genau so viel Sinn, als wir selber ihm zu geben imstande sind.

Hermann Hesse

MOMENTE MANIFESTIEREN

Als zweites erinnere ich mich an unsere gemeinsamen Momente. An die, in denen unsere Herzen voller Lachen waren, unsere Seelen tanzten und die Welt stillstand. Ich gebe mich diesem Gefühl hin und dann frage ich mich: Wie kann ich dieses Gefühl jetzt in mein Leben holen? Wie kann ich es im Hier und Jetzt manifestieren? Dazu notiere ich mir 5 Dinge, die mich dabei unterstützen.

Leuchtende Tage. Nicht weinen, dass sie vorüber. Lächeln, dass sie gewesen.

Konfuzius

GESCHENKE ANNEHMEN

Für mich ist das Leben ein Geschenk, jeder Tag davon. Und ich möchte dieses Geschenk in vollen Zügen genießen und mit offenen Armen annehmen. Anfang 2013 hatte ich eine Menge Pläne, die auf einmal über den Haufen geschmissen wurden. Ich konnte für 2 Monate nicht arbeiten und hatte viel Zeit über mein Leben nachzudenken.

NIE MEHR SNOOZEN

Rückblickend kann ich sagen, dass dieser Unfall ein klarer „Wake-Up-Call“ war. Seitdem snooze ich auch nicht mehr. Denn snoozen heißt übersetzt dösen. Und ich möchte wach sein. Ich schiebe Dinge nicht mehr auf, verschiebe Sachen die mir wichtig sind nicht mehr und stehe auf, wenn der Wecker klingelt. Denn ich möchte jeden Tag „JA“ zum Leben sagen.

Wie sagst du „JA“ zum Leben?

Ich bin gespannt es von dir zu erfahren.

Alles Liebe,

KAJA

WARUM FRAUEN „JA“ MEINEN, WENN SIE „NEIN“ SAGEN

yes-or-noIch bekomme oft genug den Satz zu hören: „Da kannst du doch nicht einfach Nein sagen.“ Und ich denke mir: „Oh doch, das kann ich.“ Denn wenn ich „Nein“ sage, sage ich gleichzeitig „Ja“. Klingt verwirrend. Eigentlich ist es ganz einfach.

Früher fiel es mir nicht immer leicht „nein“ zu sagen. Ich dachte an diejenigen denen ich die kalte Schulter zeigte, die ich dann ablehnte oder denen ich etwas ausschlug. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, wenn mich jemand um einen Gefallen gebeten hat und ich daran dachte „nein“ zu sagen – obwohl ich diesen Gefallen nicht „einfach so“ erfüllen konnte. Ich fühlte mich schlecht dabei Terminanfragen von „Notfall-Kunden“ abzulehnen, obwohl meine eigene Agenda bis oben hin gefüllt war.

„NEIN“ HEISST IMMER AUCH „JA“

Bis zu dem Moment, in dem mir klar wurde, dass jedes „Nein“ ja auch immer ein „Ja“ ist. (mehr …)

BUSINESSPLAN FÜR GLÜCKLICHE MOMENTE

Heute geht es um die Zeit. Zeit ist die einzige permanente Konstante in unserem Leben. Und auch das einzige, was wir nicht beeinflussen können. Auch wenn wir uns weigern es anzuerkennen, so hat doch jeder früher oder später diesen entscheidenden Moment vorm Spiegel, in dem wir das Vorbeiziehen der Zeit nicht mehr leugnen können. Sei es, dass die Schwerkraft zugeschlagen hat oder die Farbe aus den Haaren gewichen ist.

Maha Alusi, eine Künstlerin aus Berlin hat eine wunderschöne Idee mit der Tatsache der verstreichenden Zeit gut umzugehen. Da wir sie nicht stoppen können, gilt es die einzelnen vorbeiziehenden Momente zu genießen. Dazu hat sie die Idee eines Businessplans für ihr Leben, wobei der Erfolgsindikator glückliche Momente sind. Das Ziel ist es, dass es immer mehr glückliche als unglückliche Momente gibt.

Was aber wenn jemand keine glücklichen Momente hat? Dann gilt es schnellstens die Perspektive oder das Verhalten zu ändern! Die Gehirnforschung sagt über die Gehirnzellen: zusammen feuern – zusammen steuern. Übersetzt heißt das: mit jeden Handeln und Denken bilden wir neuronale Netze. Durch Wiederholungen werden diese gefestigt und von Trampelpfad zur Straße. Und bald verlaufen unsere Gedanken automatisch über diese Straßen. Wenn wir also positive Denkpfade kreieren unterstützen wir das positive Denken. Und damit unser persönliches Glück.

Wie das geht? Ein einfaches Trainingsprogramm macht es möglich. Versuche jeden Moment in einen glücklichen Moment zu verwandeln und auch die kleinen Momente wert zu schätzen. Zwei praktische Möglichkeiten sind: Die Post-it Strategie oder die Schreib-Strategie. Bei der Post-it Strategie hast du einen Post-it-Block dabei und schreibst jeden guten Moment auf ein Post-it. Wenn du abends nach Hause kommst klebst du die einzelnen Post-ist nebeneinander an eine Tür. Und so bilden sich nach und nach eine Tür voll toller Momente. Wenn du keine Tür hast, dann kannst du auch ein kleines Notizbuch mit dir tragen bzw. es neben dem Bett haben und dort deine glücklichen Tagesmomente eintragen. Wichtig: jeden Tag mindestens 3! Und wenn du das Ganze 40 Tage konsequent durchführst, hast du das Verhalten nicht nur automatisiert, sondern auch so tiefe Pfade im Gehirn gebildet, dass diese nicht mehr so einfach verschwinden!

Und so lässt sich die vorbeiziehende Zeit doch gut gestalten, oder?

Was sind deine glücklichen Momente? Wie hältst du sie fest?