Letztens sprach mich eine Freundin an, warum ich immer wenn ich über Brücken gehe kurz innehalte. Heute verrate ich dir mein Geheimnis.

Seitdem ich darauf angesprochen wurde habe ich mich selbst beobachtet und in der Tat ist es so, dass ich immer kurz innehalte, wenn ich über eine Brücke gehe. Oder zumindest auf den Wasserlauf blicke, während ich mit dem Fahrrad fahre. Damit folge ich einem uralten Brauch, den ich von meiner Mutter weitergegeben bekommen habe.

Wasser ist Energie

Schon als ich Kind war, hat meine Mutter mit uns über Wasserläufen angehalten und wir haben gemeinsam ins Wasser geblickt. „Schau dir das Wasser an. Reine fließende Energie. Und dieser Energiefluss kann dich unterstützen. Du musst ihm nur sagen, was du brauchst oder was du gehen lassen möchtest.“, sagte meine Mutter. Und so versuchten wir Kinder als erstes herauszufinden, aus welcher Richtung der Fluss kam und wohin er fließt.

Vom Geben und Nehmen

Dann stellten wir uns an den Rand der Brücke und blickten ins Wasser. Zuerst in die Richtung in der sich die Strömung bewegt. Und baten den Fluss all das mitzunehmen, was wir nicht mehr haben wollten. Das schlechte Gewissen, die Traurigkeit, zu viel Ehrgeiz, Langeweile… was auch immer uns einfiel, wir schlossen die Augen und baten den Fluss es mitzunehmen. Dann blickten wir schweigend in die Strömung und ließen es im wahrsten Sinne des Wortes fließen. Manchmal schmissen wir auch eine Blume in Wasser, um bildlich zu sehen, wie der Fluss unsere Sorgen und Nöte davon trug.

Sobald wir uns leichter fühlten, drehten wir uns um und gingen zur anderen Seite der Brücke. Es war Zeit den freigewordenen Platz mit etwas neuem zu füllen. Mit geschlossenen Augen baten wir um Leichtigkeit, ein neues Spielzeug, mehr Lachen, mehr Zeit mit Papa oder gute Träume. Auch hier gab es keine Regeln. Nachdem wir die Augen öffneten blickten wir auf den Fluss, der quasi in uns hineinfloss und all die gewünschten Gaben brachte. Manchmal luden wir so auch einfach unsere eigenen Energiespeicher wieder auf. Am Ende bedankten wir uns.

Wasser, das weibliche Element

So lernte ich früh um die Kraft des Wassers. Des weiblichen Elements. Dem Element aus dem wir selbst zu 70% bestehen. Mir haben diese Momente des Innehaltens immer geholfen und viele meiner Sorgen wurden mir genommen und meiner Wünsche erfüllt. Der Glaube kann Berge versetzen, das Wasser formt sie. Und deswegen halte ich auch heute noch kurz inne, wenn ich über eine Brücke gehe. Und danke dem Wasser. Ich habe dieses Ritual schon mit Freunden auf der ganzen Welt geteilt und alle berichten wie kraftvoll es ist. Vielleicht hast du ja auch Lust es mal auszuprobieren?

Ich wünsche dir viel Spaß dabei und freue mich zu erfahren, wie es dir damit ging.

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