Alle kennen den Frühjahrsputz, doch was hat es mit den Herbstputze auf sich? Wir befinden uns mittlerweile offiziell im Herbst, das heißt im Jahreskreis sind wir eingetreten in die Himmelsrichtung Westen, das Element Erde. Wir befinden uns jetzt in der Richtung in die Dunkelheit, das heißt wir haben das Licht verlassen die Sonne ist am untergehen. Wir sind noch nicht ganz in der Dunkelheit angekommen und damit ist dies auch die Einladung, den Herbst in seiner Fülle zu würdigen und zu sehen, dass es viele magische Momente und Traditionen gab, die wir auch heute in unseren Alltag integrieren können.


Der Herbstputz ist aktuell kein großes Ding in unserer Gesellschaft. Zum einen, weil wir alle so fixiert auf Sommer und Licht sind – und deswegen auch den Frühjahrsputz zelebrieren der uns dem näher bringt. Wir haben oft die Energie von Winter und Dunkelheit ist nicht so gut, wie Sommer und Licht und so versuchen wir auch das Jahr künstlich, also zyklisch künstlich, zu verlängern, indem wir die kommende zeit mit Aktivitäten voll packen. Es gibt den Jahresendspurt, bei dem wir uns alle nochmal verausgaben sollen, obwohl der ursprüngliche Zyklus sich eigentlich schon ganz woanders befindet. Der Herbstputz also hat quasi die gleiche Qualität  wie wir sie vom Frühjahrsputz kennen, jedoch im Hinblick auf die Zeit, in der wir wieder mehr Zeit im Innen verbringen. Im Frühling machen wir die Fenster sauber, wir reinigen sozusagen die Energie, die vom Winter hängengeblieben ist. Die durch unser vieles drinnen sein entstanden ist und die sich jetzt lösen und bewegen darf. Wir bringen frische Energie rein. Der Herbstputz ist die andere Seite der Medaille.

Zeit für Einkehr

Wir sind jetzt die ganze Zeit draußen gewesen, wir sind viel unterwegs gewesen, wir haben uns viel durch die Gegend bewegt und jetzt kommt so langsam die Zeit, in der wir uns wieder nach innen orientieren. Und damit eben auch wieder mehr Zeit in unseren vier Wänden zu verbringen. Und so lädt und der Herbstputz ein, nochmal auch durch die eigene Wohnung zu gehen und auch bei uns selber genau zu gucken: was bleibt, was geht? Was ist es, was ich an Qualitäten oder auch an Routinen oder an Dingen die ich mache, mitnehmen möchte? Welche kann ich anpassen, verändern?

In dem Video verrate ich dir meine persönlichen Tipps und wie ich meine Wohnung umgestalte und was die wahre Magie der Hausfrau war…

Im Fluß der uralten Rhythmen

Abschließend möchte ich auch noch einmal auf das Thema Winterdepressionen und Verstimmungen eingehen. Wir alle kennen die Zeit, in der kollektiv begonnen wird die Winterzeit zu verdammen und wir in inneren Widerstand zu der Zeit gehen. Denn im Kern wollen wir alle ewigen Sommer und Sonne. Doch genau dieser innere Widerstand führt dazu, dass wir uns eben nicht einfach auf den Fluss der Zeiten einlassen und die jeweiligen Schönheit des Moments sehen. Und vor allem hindert es uns daran zu erkennen, dass die Idee vom Jahresendspurt im Vergleich zu den uralten Rhythmen echt jung ist. Dass uns Mutter Natur einlädt uns auszuruhen und sacken lassen zu sacken, was im Sommer passiert ist, was wir im Herbst geerntet haben. Im November können wir uns bewusst mit unseren Ahnen und Wurzeln verbinden. Und im Dezember ganz bewusst und langsam anfangen nach vorne zu blicken. Nach der Wintersonnenwende laden uns die Raunächte ein in die Zukunft zu blicken und im Januar unsere Intentionen zu setzen. Erst im Februar kommt dann das Licht zu Imbolc zurück und wir beginnen wieder die Nase nach draußen zu stecken.

Ich habe selber gemerkt, dass ich früher richtig krasse Winterverstimmungen hatte und ich habe so einiges ausprobiert dagegen anzugehen. Was wirklich geholfen hat war das Einlassen auf die Jahreszeiten. Und so ist der Herbstputz auch wirklich eine magische Einladung dafür, dein ganzes System auf die Zeit voller Kerzen, großen Teetassen, Kuscheldecken, Leseabenden und was noch für dich dazu gehören mag, einzustellen.