Maria Magdalena: weibliche Schöpfungskraft

Maria Magdalena: weibliche Schöpfungskraft

Maria Magdalena – sobald der Name fällt, bekommen die meisten von uns ein Bild. Maria Magdalena ist wohl eine der umstrittensten Figuren in der Bibel Steht sie doch für die kraftvolle weibliche Schöpfungskraft und feminine Power. Und auch wenn die Kirchenväter sie gerne als Hure verschrien haben und ihre Rolle negieren wollten, so ist sie über die Jahrhunderte doch nie unterzukriegen gewesen. Denn Maria Magdalena ist nicht nur die Gefährtin von Jesus gewesen, sondern steht auch für einen Aspekt der dreifachen Göttin. Und so ist der 22. Juli der Tag, der Maria Magdalena gewidmet ist ein hervorragender Moment sich mit der femininen Energie und der Schöpfungskraft in uns zu verbinden.

Weisheitshüterin und Schöpferin

Maria Magdalena, die Gefährtin an der Seite Jesu, der 13. Apostel – oder war gar Jesus der 13. Apostel von Maria Magdalena? Sie ist die Verkörperung des Femininen… durch die ist Jesus in die Erleuchtung gekommen, sie erinnert uns an die wahre weibliche Schöpferkraft und Energie. Maria Magdalena verkörpert den wilden weiblichen Aspekt, welcher von der Kirche als „hure“ oder „schmutzig“ bezeichnet wurde. Sie ist die wilde freie Frau, die Weisheitshüterin, Meisterin der femininen Schöpfungskraft und Repräsentantin der weiblichen Göttlichkeit war.

Und so sind die gothischen Kathedralen nicht Gott oder Jesus geweiht, sondern der „Notre Dame“.  Was die meisten nicht wissen, ist, dass diese ursprünglich nicht etwa Mutter Maria geweiht waren, sondern Maria Magdalena. Dies ist sichtbar in der Kathedrale von Chartres, die das berühmte „Magdalena-Fenster“ hat, das die Salbungsszene von Bethanien zeigt. Auch der Heilige Bernard de Clairvaux der Patron der Tempelritter, hatte seinen Orden im Jahre 1129 ausdrücklich auf Maria Magdalena eingeschworen, die er in einem seiner Werke ganz unverblümt „die Braut Christi“ nannte. Die Templer waren auch diejenigen, die Maria Magdalena damals nach Frankreich brachten.

Paläste der Himmelskönigin

Für die Eingeweihten des Ordens versinnbildlichte Maria Magdalena das weibliche Prinzip der Weisheit oder Erleuchtung. Im mittelalterlichen Frankreich und in Flandern wurde sie im Volksmund „Notre Dame de Lumière“ genannt wurde. Das Licht symbolisierte nämlich die höchste Weisheit, von GnostikerInnen einst als Sophia verehrt.  Es gibt Menschen, die die Kathedralen der Norte-Dame als Paläste der Himmelskönigin bezeichnen.

Maria Magdalena war die Gefährtin an der Seite Jesu. Sie war diejenige, die die Templer retteten und in Sicherheit brachten. Sie war Priesterin in einem der alten Tempel und höchstwahrscheinlich eingeweiht in der Kunst der sexuellen Energie und Magie. Durch sie kam Jesu zur Erleuchtung, denn sie ermöglichte ihm den Weg ins Herz und das Verkörpern dessen auf der Erde. Ihr Mut war größer als der all der Jünger Jesus zusammen. Sie ging trotz aller Verleumdungen unbeirrt ihren Weg: den Pfad des Herzens. Maria Magdalena steht für Integrität und Selbstliebe, wie kaum eine andere. Eine Frau, die die Kunst der femininen Schöpfung beherrschte und Jesus den Weg ins Herz eröffnete.

Nur wenn wir in Einklang mit unserer femininen Seite leben, werden die Kriege und der Kampf auf Erden irgendwann der Vergangenheit angehören. Nur dann beginnen wir friedvoll und gemeinschaftlich zu kreieren.

Erinnerung an die Göttin in uns

Der Tag der Maria Magdalena können wir also wunderbar als Erinnerung dazu nutzen bei uns selber zu schauen, wie wir diesen Aspekt der Göttin in uns in unserem Leben leben. Dazu können wir uns die folgenden Fragen stellen:

  • An welchen Stellen stehst du zu deiner wilden Weiblichkeit, wo darfst du sie noch mehr freilassen?
  • Wo bist du in Einklang mit deiner kraftvollen sexuellen Energie?
  • An welchen Stellen möchtest du sie verstummen lassen?
  • Wo erlaubst du es dir die Verkörperung der Göttin zu sein?
  • Wo versteckst du deine Schöpfungskraft aus Angst oder Unsicherheit?

Der Tag der Maria Magdalena eröffnet sozusagen die Marienzeit – kommen jetzt die Feiertage zu Ehren der großen Göttin, die im Christentum zu Mutter Maria wurde. Es beginnt mit Maria Schnee am 5. August, geht  über  Maria Himmelfahrt am 15. August und endet mit Maria Namen am 12. September. Die Erntezeit wird also von der Großen Göttin begleitet. Der Tag der Maria Magdalena bietet einen wunderbaren Start uns auf diese feminine Energie einzulassen.

Ich wünsche dir einen wunderbaren femininen Flow.

Juli – Glut der Vereinigung

Juli – Glut der Vereinigung

Willkommen im Juli, dem Hitzemonat. Auch wenn der Sonnenkönig schon im Sterben liegt, so hat sich die Erde nach der Vermählung ordentlich erhitzt und  gemeinsam wirkt die Glut der Vereinigung und ist für uns als Hitzemonat Juli zu sehen. Der Juli steh wieder ganz in der maskulinen Kraft, wo wie sich die Monate in ihrer Qualität wechseln. Gab es im Juni noch ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Feuer/Sonne und Wasser gehört der Juli ganz und gar der feurigen Kraft.

So gibt es auch traditionell mehr Sonnengötter als Sonnengöttinnen, den das Element des Feuers und der Sonne ist mit dem maskulinen verbunden. Das feminine Prinzip wird im Allgemeinen eher mit dem Mond in Verbindung gebracht.

Der Juli lädt uns ein nochmal tatkräftig zu werden und mit der maskulinen Kraft in uns nach vorne zu schreiten, bevor wir im August dann endgültig die Ernte einholen. Es ist der Moment uns noch einmal zu fokussieren und klar für das einzustehen, was wir dieses Jahr ins Leben holen möchten. Der Juli lädt uns ein den Fokus zu halten, in der Sommerhitze ist nur wenig Aktivität möglich, diese darf gezielt geschehen.

Die feminine Energie findet sich im Juli im 22. Juli, dem Gedenktag für Maria Magdalena. Maria Magdalena, die Gefährtin an der Seite Jesu, der 13. Apostel, die Verkörperung des Femininen… durch die ist Jesus in die Erleuchtung gekommen, sie erinnert uns an die wahre weibliche Schöpferkraft und Energie. Und so können wir den 22. Juli als Anlass nehmen unsere weibliche Schöpferkraft zu feiern. Maria Magdalena verkörpert den wilden weiblichen Aspekt, welcher von der Kirche als „hure“ oder „schmutzig“ bezeichnet wurde. Sie ist die wilde freie Frau.

Ich liebe es zu einem solchen Anlass mit anderen Frauen zusammen zu kommen und einen gemeinsamen Space zu öffnen. Aber auch alleine kannst du wunderbar eine Zeremonie für deine innere Maria Magdalena zelebrieren.

Setze deinen Intentionen

Überlege, was du in diesem Jahr noch schöpfen willst, was darf sich noch in deinem Leben zeigen, welche Frucht ist noch nicht ganz aufgegangen? Setze deine Intention und spüre rein, was dieses Projekt, diese Beziehung, die Idee noch braucht, um ins Leben kommen zu können.

Verkörpere die Schöpfung

Wir Frauen sind die Verkörperung der Schöpfung. Durch uns entsteht das Leben. Suche dir Musik heraus und tanze deinen Schöpfungstanz. Lass deinen Körper das Tempo vorgeben und dich von der Energie tragen. Gebe dich dem hin, was durch dich geschehen will.

Übergebe & empfange

Am Ende kannst du dich still hinsetzen und nachspüren, die Vibrationen deines Körpers wahrnehmen und bewusst dein Herz öffnen. Jetzt darfst du empfangen und das was kommt wachsen lassen. Vielleicht bekommst du einen Impuls oder eine Idee. Diese kannst du dann nehmen und mit der Tatkraft des Julis ins Leben bringen.

Ich wünsche dir einen magischen Juli.

Alles Liebe

KAJA

Loslassen – wie es geht und worum es wirklich geht

Loslassen – wie es geht und worum es wirklich geht

Let Go – lass einfach los – du musst einfach nur loslassen, nur was wir loslassen kann uns wirklich gehörenes gibt unzählige Sprüche über das Loslassen. Aber: was bedeutet es eigentlich wirklich loszulassen? Das Problem mit dem loslassen ist: je mehr wir es forcieren, desto weniger funktioniert es.

Das Ding mit dem Teddybären

Warum ist loslassen in aller Munde? Ich habe für mich immer das Bild einer Hand im Kopf, die etwas festhält. Solange diese Hand was auch immer es sein mag festhält, krallt sie sich an etwas Konkretes fest. Öffnet sie sich, kann es passieren, dass ihr der Gegenstand wegrutscht, er kann aber auch in der Hand bleiben. Gleichzeitig kann das wegrutschen dessen, was gerade in der Hand ist auch die Möglichkeit sein, dass jemand anderes etwas neues, schönes und Wunderbares in die Hand legt. Ich muss beim Loslassen oft an den Comic mit Jesus und dem kleinen Kind denken, denn er symbolisiert die Kraft und Magie des Loslassens – aber eben auch, was es so schwermacht. Jesus kniet dabei vor einem Kind, welches einen alten, dreckigen Teddybären in der Hand hält. Jesus sagt zu dem Kind: „Gib mir den Teddybären.“ Das Kind schüttelt den Kopf und krallt sich noch fester in das Stofftier. Jesus sagt: „Vertrau mir.“ – was das Kind nicht sehen kann ist, dass hinter Jesus ein riesengroßer wunderbar weißer Teddybär auf das Kind wartet. Den kann ihm Jesus aber nur geben, wenn es den alten Bären gehen lässt.

Öffnung und Vertrauen

Loslassen bedeutet eben nicht nur die Hand zu öffnen, sondern vor allem zu vertrauen, dass etwas Großartiges in unsere Hand gelegt wird. Und das ist die größte Herausforderung für die meisten von uns, denn es bedeutet absolut ins Vertrauen zu gehen. Das Vertrauen der meisten von uns ist aber erschüttert – durch Erfahrungen in der Kindheit oder das Bild des strafenden Mannes mit erhobenem Finger und Rauschebart, dass sich für viele von uns unbewusst in den Kopf eingebrannt hat. Was aber wäre, wenn der Schlüssel zum Loslassen auch darin liegt, dass wir nicht nur bereit sind die Kontrolle abzugeben, sondern auch bereits sein müssen zu empfangen und uns zu erlauben anzunehmen?

Die Magie des Annehmens

Um wirklich loslassen zu können müssen wir uns erlauben uns für das feminine Prinzip zu öffnen. Das, was wir so lange verlernt und verdrängt haben. Es bedeutet uns für die Idee zu öffnen, dass es unser Recht ist Dinge einfach so zu bekommen. Dass es okay ist anzunehmen ohne eine Gegenleistung zu erbringen. Dass wir einfach JA sagen dürfen ohne Reue oder schlechtes Gewissen.

Loslassen bedeutet: weg von Kontrolle rein ins Vertrauen. Weg von Disziplin rein in die Hingabe. Weg vom Mangel ab in die Fülle. Wenn ich weiß, dass es genug für alle gibt, dann habe ich auch keine Angst loszulassen. Dann kann ich mich vertrauensvoll dem Leben hingeben. Dann bin ich bereit aus vollem Herzen loszulassen, denn ich weiß, ich werde versorgt und es wird immer genug da sein.

Wie funktioniert es konkret?

Für mich bedeutet loslassen nicht träge und bräsig auf der Couch zu hängen und wild Bestellungen ans Universum abzugeben. Es bedeutet, dass ich mir überlege, was ich möchte und was ich dafür tun kann, damit dieser Wunsch Wirklichkeit wird. Und es bedeutet, dass ich genau all das auch eben tue. Wenn ich die mir möglichen Schritte unternommen habe, dass übergebe ich meinen Wunsch an das Leben und sage: „Dies oder etwas Besseres.“ Und ich gehe – wie bei einer Pizzabestellung – davon aus, dass das Leben sich drum kümmern will. Gleichzeitig bleibe ich aufmerksam und wenn mir eine zündende Idee kommt, dann setze ich sie um – während ich die ganze Zeit im Vertrauen bin, dass das Leben sich kümmern wird. Ich hänge nicht mehr an dem, was ich habe, sondern öffne mich dem „mehr von“ und „größer als“. Und ich kann dir sagen: es funktioniert.

Ich habe auch etwas gebraucht, bis ich so richtig loslassen und vor allem annehmen konnte. Mir hat es dabei sehr geholfen, in meine feminine Kraft zu gehen und die damit verbundenen Gedanken und Emotionen wieder zuzulassen. Seitdem ich es mir erlaube in diesem femininen Fluss zu sein, kommen die Dinge noch einfacher zu mir. Und ich freue mich schon darauf, sie wieder loszulassen – mit der Vorfreude darauf, was mir das Leben wohl noch für wunderbare Überraschungen schenkt.

Wenn du auch sagst, du bist bereit für den großen Teddybären oder Lebensüberraschungen, dann ist der kostenfreie SHEvolution Workshop ein wunderbarer Start.

Alles Liebe,

Juni – wachsende Weisheit

Juni – wachsende Weisheit

Der Juni ist der Monat der Reifung, der Sommersonnenwende und der Göttin Juno. Ein wunderbarer Monat, um kurz durchzuatmen, das bisher erreichte zu würdigen und zu sehen, wie es reifer und voller wird. Es ist der Monat, der dich einlädt dich mit deiner urweiblichen Weisheit zu verbinden. Und es ist der Monat, in dem die Herrlichkeit des Lichts gefeiert wird, bevor es wieder Richtung Dunkelheit geht.

Zeit der Reifung

Im Juni beginnt die Reifung – nicht nur in der Landwirtschaft und in der Natur. Die wilde Kraft des März und des April wandelt sich in die Energie des Wachstumshöhepunktes. Das bisher Erschaffene darf nun reifen. Und Reifung geschieht bei allem nur mit Ruhe, Frieden und Entspannung. Der Wein braucht seine Zeit, die Früchte schmecken erst wenn sie in Ruhe ausgereift sind und auch Idee und Prozesse brauchen ihre Zeit. Was auch immer du bis hierher also in die Welt gebracht hast, jetzt ist der perfekte Zeitpunkt das Ganze reifen zu lassen. Vielleicht ist es noch ein Details, was fehlt, welches sich zeigen darf, oder etwas darf einfach noch größer und präsenter werden. Dabei gilt: mit der femininen nährenden Energie, nicht mit der maskulin pushenden Energie. Die wird wieder zum Juli-Mond aktiv.

Vom Mädchen zur Frau

Der Juni ist der Göttin Juno gewidmet.  Die Göttin Juno zeigt sich hier von ihrer eindeutigsten Seite – sie ist nicht mehr das frühlingshafte Mädchen sondern die junge, starke, erwachte Frau, die ihr ganzes fruchtbares Sommerleben noch vor sich hat. Der Großteil der Mythologie von Juno ging verloren. Sicher ist, dass sie geschwängert von einer Blume den Gott Mars zur Welt brachte. Eine andere Darstellung berichtet, dass sie mit ihrer „heiligen Lilie“ den Gott Mars empfing.

Die dreiblättrige Lilie (das universelle Yoni-Zeichen) gilt daher als Symbol der parthenogenetischen Kraft und wurde für die christliche Jungfrau Maria übernommen. Auch diese soll den „Göttlichen Samen“ durch eine Lilie gefiltert empfangen und daraufhin ihren Sohn Jesus geboren haben.

Die Seele der Frauen

Und wenn du bei Juno an Yoni denkst, dann bist du auf der richtigen Spur. Denn hervorgegangen ist Juno aus der sabinisch-etruskischen Muttergöttin Uni zurück, die Allmächtige, die Allmutter, die Mutter allen Lebens. Juni, Uni, Yoni, Universum… Noch bei den Römern begleitete Juno als Königin der Götter alle Frauen durchs Leben und jede einzelne verkörperte einen Teil des Wesens dieser Göttin. Jede römische Frau trug ihre eigene Juno in sich: eine lebensgebende Macht, die sie leitet und schützt. So wie jeder römische Mann seinen Genius in sich trug.

Der patriarchale Sprachgebrauch ließ das Wort Juno verschwinden, den Genius kennen wir weiterhin. Folglich wurden die Frauen ihrer Seele beraubt. Und dem Bewusstsein darüber wer sie sind. Dies könnte erklären, warum Kirchenkonzile im Mittelalter Frauen als seelenlos bezeichneten. Juno erinnert alle Frauen daran, dass jede einzelne eine Juno in sich trägt, Frauen quasi von Juno „beseelt“ sind. Daher braucht man auch eigentlich keine umständlichen Rituale zum Anrufen der Göttin, denn sie ist im ja schon Kern jeder Frau enthalten und ihre Impulse müssen „einfach“ nur gelebt werden.

Einfach JA sagen

Der Junimond lädt dich ein zu wachsen, vielleicht auch über dich hinaus. Und zwar ohne pushen, sondern im Annehmen dessen, was das Leben dir schenkt oder gibt. Der ist ein wunderbarer Mond um „JA“ zu sagen zu den Dingen, die auf dich zukommen. Verabredungen, Job-Möglichkeiten, Unternehmungen und Einladungen. Manchmal kann Wachstum etwas weh tun, so ist das, wenn die Schuhe zu klein werden. Dann kannst du entscheiden, ob du in den alten Schuhen bleiben willst oder dir neue zulegen.

Ich wünsche dir viel Spaß beim wilden weiblichen Wachsen.

Alles Liebe,

Ostern – das Feuer der Fruchtbarkeit

Ostern – das Feuer der Fruchtbarkeit

Ostern steht vor der Tür – und mit ihm stehen Armeen von Schoko-Osterhasen bewaffnet mit Krokant-Eiern bereit die deutschen Wohnzimmer zu entern. Ursprünglich ein Fest zum Feiern der Göttin und der sexuellen Vereinigung, wurde es durch die Kirche zu einer Gedächtnisfeier. Während sein Ursprung die Feier von Fruchtbarkeit war hinterlässt es heutzutage Berge von eingefärbten Eiern und goldener Aluminiumfolie.

Ostara als „Godmother“ des Festes

Ostern hat seinen Ursprung in den Festen zu Frühjahrstagundnachtgleiche – den Moment, in dem das Licht die Herrschaft über die Dunkelheit gewonnen hat und die Natur wieder sichtbar fruchtbar war. Auch wenn es immer wieder umstritten ist, ob es eine Göttin Ostara gegeben haben soll, der dieses Fest gewidmet wurde, so ist es doch unbestritten, dass all die Traditionen und Namen der Göttinnen, die einem im Zusammenhang mit Ostern ergeben, mit dem Frühling und den Frühjahrsfruchtbarkeitsfesten zusammenhängen.

So tragen die Göttinnen der Morgen­däm­me­rung, die alle im Osten aufsteigen, Namen, die jenen der Göttin Ostara ähneln: Eostre aus dem angelsächsischen Raum, Ausrine, die in Litauen verehrt wurde, Auseklis aus Lettland, die rö­mi­sche Aurora und die grie­chi­sche Eos. Und zu guter Letzt Astarte, die Fruchtbarkeitsgöttin aus dem Nahen Osten, deren ursprünglicher Name Ishtar war.

Alle diese Namen hängen mit dem Frühling und den Frühjahrsfruchtbarkeitsfesten zusammen, die für das Auferstehen der Natur, die aufkeimende Fruchtbarkeit, die zunehmende Kraft des Lichts und der Wärme zusammen. Gefeiert wurde die Göttin, die aus dem Osten die Sonne bringt, den dort wird sie geboren. Ab der Frühlings-Tag-und Nachtgleiche jeden Tag ein wenig früher.

Dicke Eier und flotte Hasen

Auch in den heutigen Symbolen von Ei und Hase kann man den uralten Ursprung der Feierlichkeiten erkennen. Gleichgültig, welchen Namen einer Frühlingsgöttin gegeben wurde, das Ei galt jeher als Symbol der Fruchtbarkeit. Schon in Ägypten und Persien wurden zur Frühjahrs-Tagundnachtgleiche, zu Beginn ihres neuen Jahres, Eier ausgetauscht. Noch heute ist die Frühjahrstagundnachtgleiche das Datum des persischen Neujahrsfest Nouruz. Und sogar die Chinesen verschenkten schon vor etwa 5000 Jahren bunt gefärbte Eier zum Frühlingsanfang.

Eier waren ein Symbol der Fruchtbarkeit, denn das aus einem Ei Leben entstehen kann war zu der Zeit immer noch etwas Mystisches. Und auch der Osterhase hatte seinen ersten belegten Einsatz in Ägypten als Zeichen der Fruchtbarkeit. Und die Römer haben diesen Brauch übernommen, was nahe liegt, denn eine Häsin im bekommt pro Jahr ungefähr drei- bis viermal Junge.

Vom Zyklus zur einmaligen Nummer

Im Christentum wurde die Symbolik des Festes – Erneuerung, Wiederauferstehen der Natur-  und das Ei als religiöses Symbol übernommen und wurde zum Zeichen der Auferstehung. So wie Jesus bei seiner Auferstehung das Felsengrab geöffnet hat, durchbricht beim Schlüpfen neues Leben die Eierschale. Somit wurde aus zyklischen Wiedergeburt der Göttin das einmalige Ereignis der Auferstehung des Gottessohnes. Aus der wiederkehrenden Erlösung von Dunkel und Kälte die dauerhafte Aussicht auf Erlösung von Erbsünde.

Dabei lädt uns gerade Ostern immer wieder dazu ein die ewig wiederkehrenden Rhythmen und Zyklen zu erkennen und zu ehren. Die Zyklen, die nicht nur die Natur, sondern auch wir immer wieder durchlaufen. Denn auch wenn uns Einzelnem das Leben als ein lineares Ereignis mit Anfang und Ende erscheint, so ist das große Ganze ein immer wiederkehrender Zyklus, die Natur ewig sich verändernd und ewig andauernd. Eine Perspektive, die auch hilft, vom Größenwahn des „mach dir die Welt untertan“ zu mehr Demut und Hingabe zu finden.

Askese anstatt Genuss

Diese Verbundenheit mit dem Ursprung war damals noch so präsent, dass die Kirche auf dem Konzil von Nizaä im Jahr 325 beschloss das Fest auf den 1. Sonntag nach dem 1. Frühlingsvollmond zu legen – und sich damit am traditionellen Mondkalender orientierte. Und auch mit dem Namen Ostern wurde die Verbindung zur Göttin geschaffen, um es leichter zu machen, den Menschen das Fest zu „verkaufen“ – bzw. es in ihren Kalender zu integrieren. Um aber das ausladende Feiern zu verhindern, wurde die Karwoche eingeführt. Noch bis in die 1950 durfte in der Woche weder gefeiert noch getanzt werden.

Die Frühjahrsfeste, welche die Auferstehung einer verstorbenen Gottheit feierten, gab es schon lange vor dem Christentum. So zum Beispiel in Babylon, wo die Menschen die Wiederauferstehung von Tammus, dem Gott über Weiden Herden und Vegetation, feierten. Der Mann von Ishtar ging jedes Jahr im Herbst mit dem Welken der Vegetation in die Unterwelt. Im Frühjahr wurde er durch den Schmerz und das Weinen von Ischtar mystisch wiederbelebt. Zu seiner Wiederkehr vereinten sich die beiden, die Oberwelt wurde befruchtet. Und auf einmal wird aus dem Ostern welches wir kennen ein Fest der Fruchtbarkeit, Körperlichkeit, Sexualmagie und Sinnlichkeit.

Feiere deinen Körper

Während es bei der Kirche um das Verlassen des Körpers geht, ging es im Ursprung um das Hineingehen in den Körper. Du kannst für dich die verschiedenen Aspekte zu Ostern wunderbar umsetzen.

Entfache das Feuer

Bevor die Menschen also in die Kirche gingen wurden zum Schutz der Feldfrüchte Feuerrituale in der Morgendämmerung abgehalten. Die Göttin wurde geehrt und sowie das Feuer der Natur wurde auch unser Feuer wieder entfacht. Mach es wie Ishtar und lasse dich nicht nur geistig, sondern auch körperlich verwöhnen. Belebe deinen Körper wieder neu, nach der langen Zeit des Winters. Geh raus und tanke Vitamin D, bewege dich, lass deine Zellen wieder auf alle Ebenen lebendig werden. Gebe dem Drang deines Körpers nach Bewegung nach und wenn du Frühlingsgefühle hast – lebe sie aus!

Erneuere dich

Die Göttin „Ostara“ steht für die Erneuerung, beginnendes Leben, Neuanfang. Passend zu der Symbolik die alte Hülle abzustreifen oder die Schale zu durchbrechen, ist jetzt ein wunderbarer Zeitpunkt selber „aufzuerstehen“. Es ist eine gute Zeit, sich von Altem endgültig zu lösen und etwas Neues anzufangen. Gedanken, Träume und Wünsche in dieser Zeit sollen besondere Beachtung finden und in Erfüllung gehen. Wenn du noch keinen Frühjahrputz gemacht hast ist jetzt der Moment – ob physisch oder spirituell. Vielleicht ist Zeit für einen Friseurbesuch oder einen Termin für ein Facial? Verbrenne mit dem Feuer die alten Wünsche und Gedanken die gehen dürfen und mach dir ein Nest mit den neuen Wünschen.

Erfreue dich

Wecke deine Sinne auf allen Ebenen. Wenn das Wetter mitspielt gibt es schon Spargel, Spinat, Rhabarber und frische Kräuter auf dem Markt. Verbringe Zeit an der Sonne und der frischen Luft. Vielleicht spürst du dem Impuls schwimmen zu gehen, Wasser ist das weibliche Element. Eine Massage im Hamman lässt die alte Haut verschwinden und erweckt den Körper und die Sinne.

Für was auch immer du dich in deiner persönlichen Osterzeremonie entscheidest – feiere die Göttin, die immer wiederkehrenden Zyklen des Lebens und erfreue dich daran, dass die Sonne zurück kommt. Übrigens: für Wünsche an Ostern kann man auch dem Osterhasen schreiben – die Postämter in Osterhausen, Ostereistedt und Eibau sammeln die Briefe.

In Sisterhood,

April – Anarchie im Jahreskreis

April – Anarchie im Jahreskreis

April, April – der macht, was er will – so geht das typische Sprichwort, was man zum April hört. Und wer den April als unbeständig einschätzt, der darf diesen Mond noch einmal genauer hinschauen.

Zeit für femininen Flow

Der Aprilmond steht ganz im Zeichen des femininen Flows – Kreativität, Spontanität, Chaos, Unberechenbarkeit.. all dies hat er für uns im Gepäck. Er fordert uns auf, Erwartungen loszulassen und uns auf den Moment einzustellen, das Leben so zu nehmen, wie es gerade ist und zu viel Planung zur Seite zu schieben. Und damit lädt er uns ein wach zu werden und zu sein für das, was gerade präsent ist – in uns und um uns herum. Der Aprilmond ist intensiv, er lässt sich nicht einfach so abhandeln.

Und so ist auch das Wetter im April nicht zu beherrschen, wild und frei, wechselnd von einem Moment zum anderen, wie die wilde Frau, die sich nicht in einen Rahmen pressen lässt, doch durch ihre Impulse schöpft, kreiert und wunderbares erschafft.

Geballte Weiblichkeit

Der April ist erfüllt mit Feierlichkeiten zur Weiblichkeit, der 1. April als Feierlichkeit und zu Ehren von Venus, Ostern als Fest der Göttin Ostara, welche Fruchtbarkeit symbolisiert und zum Abschluss Walpurgisnacht, die in Deutschland ganz eng mit den Hexen auf dem Blocksberg verbunden ist und ebenfalls eine Feierlichkeit zu Ehren des weiblichen Wissens darstellt.

In diesem Mond werden Dinge geboren und sichtbar. Haben wir beim letzten Mond noch das Feld bestellt, so sieht man es jetzt auch an der Natur, die an allen Enden und Ecken grünt, blüht, wächst und gedeiht. Dazu passen auch die ganzen Fruchtbarkeitsfeiern – wie Ostern.

Du kannst den Aprilmond unter dem folgenden Fokus für dich gestalten:

Wertschätze dich

Schätze das, was ist und ehre dich für deine Transformation. Spüre in deinen Kern, in deine Seele und erkenne, dass egal was im Außen ist, was du tust oder wie du aussiehst, im Kern bleibt deine Seele immer die Gleiche. Sie ist wie der goldene Faden, der die einzelnen Perlen zusammenhält. Nimm dir Zeit, diesen Kern in dir wertzuschätzen. Diese Instanz, die dich leitet, dein innerer Kompass, deine innere Weisheit. Zu wissen, dass dieser Kern unkaputtbar und unangreifbar ist macht es einfacher, den anstehenden Wandel zu vollziehen.

Wandel dich

Der Aprilmond wird auch als der Wandelmond genannt – der Samen wird zum Keimling, die Raupe zum Schmetterling, die Schwangere zur Mutter… an welchen Stellen darfst du dich dem Neuen hingeben, dich wandeln und in deinen neuen Status hineinwachsen? Wie kannst du nun aktiv die Wandlung vollziehen, oder sie zumindest einleiten?

Wässere dich

Jede Pflanze, die im Wachstum und sprießen ist braucht Wasser. Sei gut zu dir und stelle sicher, dass du genügend Ressourcen zur Verfügung hast. Das kann im wahrsten Sinne des Wortes die Wasserflasche in der Tasche sein. Oder aber genügend Schlaf, Zeit mit dir, ausreichend frische Luft und Bewegung. Egal wie das Wetter ist, versuche jeden Tag in Verbindung mit der Natur zu gehen – und wenn es nur der Baum am Ende der Straße ist, an den du dich für 10 Minuten lehnst, während du über die Kopfhörer entspannende Musik hörst und die Stadt ausblendest.

Wachse wild und weiblich

Der Aprilmond lädt dich ein wild und weiblich zu wachsen – die gegebenen Einschränkungen und Regeln beiseite zu lassen und dich dieser Fülle und Intensität, dem urweiblichen Chaos und der Schöpferkraft hinzugeben. April, April, da macht sie was sie will!

Passend dazu starten wir kommende Woche direkt mit voller Venuskraft in den April – denn der 1. April hat eigentlich mehr mit Sex als mit Scherzen zu tun…

In Sisterhood.

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