Walpurgisnacht – Beltane, Besen & Bibi auf dem Blocksberg

Walpurgisnacht – Beltane, Besen & Bibi auf dem Blocksberg

Ende April verabschieden wir die kalte Jahreszeit. In der Nacht vom 30.04. werden Walpurgisnacht und Beltane gefeiert. Sie markieren das Siegesfest der Sonne, welches eines der wichtigsten Jahreskreis-Feste überhaupt war. Beltane ist ein Fest des Lebens, der Fruchtbarkeit, der Vereinigung, der Zeugung und des Sieges der Sonne und des Sommers über den Winter. Der perfekte Moment, um eigene Idee oder Projekte in die Welt zu bringen, Neues entstehen zu lassen oder Dinge endlich anzupacken.

Beltane ist zusammen mit Imbolc, Lughnasadh und Samhain eines der vier großen keltischen Feste im Jahreskreis. Mythologisch finden Walpurgisnacht und Beltane als Mondfest in der Nacht des ersten Vollmondes zwischen der Frühjahrstagundnachtgleiche und der Sommersonnenwende statt. Durch den solaren Kalender wurde das Datum auf die Nacht vom 30. April auf den 01. Mai als Zeitpunkt der Feiern festgelegt.

Die Hohe Zeit

Noch bis ins vorige Jahrhundert wurden zu Beltane alle Herdfeuer gelöscht und dann mit Hilfe eines Feuersteines wieder neu entzündet. Damit wurde das Licht quasi neu entfacht. Außerdem trieb man das Vieh unter der Aufsicht von Druiden zwischen zwei Feuern hindurch, um damit Krankheiten zu verhindern. Diese Zeit ist auch eine „hohe Zeit“, in der auch an den Feldfeuern die Heilige Hochzeit zwischen der jungen Frühlingsgöttin und des wieder zu Kräften gekommenen Sonnengotts (bzw. deren menschlichen StellvertreterInnen) gefeiert wurde.Noch heute erkennen wir Ausläufer dieser Tradition, denn auch die Brautschau und Brautwahl ist mit dieser Nacht verbunden. Nicht von ungefähr werden auch heute noch die meisten Hochzeiten im Mai gefeiert.

Beltane ist auch die Nacht, in der die „Hexen“, die Frauen, zusammenkamen. Überall trafen sich Frauen an Kraftplätzen oder in Hainen. Ein ganz berühmter ist der Blocksberg, der Brocken im Harz. Und ja, daher hat Bibi Blocksberg auch ihren Namen: Allerdings wurde ab den Hexenprozessen des 16. und 17. Jahrhunderts das Motiv der Teufelsverehrung zu den Ritualen hinzugedichtet. Mit der unerbittlichen Christianisierung wurden diese alten Bräuche als heidnisch verdammt; die ursprüngliche, auf matriarchalische Gesellschaftsstrukturen zurückgehende Bedeutung, ging verloren. Hinterlassen wurde die Hexenwunde, die bis heute in vielen von uns existiert.

In dieser Nacht öffnen sich auch die Türen zur Anderswelt. Die Schleier zwischen den Welten werden dünn und wir können Dinge wahrnehmen oder empfangen, die uns sonst vielleicht verborgen geblieben wären. Daher ist dies auch eine gute Nacht für Empfängnis jeder Art —  auf physischer, geistiger oder emotionaler Ebene. Es lohnt sich also die Eingebungen des Feuers oder deine Träume aufzuschreiben.

Dinge ins Leben bringen

In Deutschland wurde Beltane wurde am Tag nach dem 5. Vollmond. Es ist eines der wichtigsten Feste der Kelten: Sie feierten den Beginn der Sommerzeit, in der die Erde wieder zum Leben erwacht. Es ist Fest der Fruchtbarkeit und der Verbindung der Göttin und des Gottes. Also stehen im Mittelpunkt die Vereinigung und die Fruchtbarkeit auf allen Ebenen im Innen und Außen. Wir können uns diese Energien auch im Hier und Jetzt zunutze machen. Stell dir einfach die folgenden Fragen:

  • Welches Projekt möchte ich ins Leben bringen? Welche Idee darf jetzt umgesetzt werden?
  • Was brauche ich dazu?
  • Wie kann ich es bekommen?

Du kannst auch dein eigenes kleines Ritual machen. Entzünde zwei Kerzen (gerne in grün oder weiß). Nimm dir Zeit und beantworte in Ruhe die obenstehenden Fragen. Schreibe die Antworten auf einen Zettel oder ein Büchlein. Lass dir für die Beantwortung jeder Frage 10 Minuten Zeit. Und wenn du schneller bist, bleibe dennoch sitzen mit dem Stift in der Hand. Lass dich überraschen, was in dieser Zeit noch entstehen kann, welche Gedanken dir noch kommen. Zum Abschluss schreibst du die 3 wichtigsten Dinge, die du noch brauchst auf einen Zettel und verbrennst ihn im Feuer. Und dann notiere dir die 3 Dinge, die du innerhalb der nächsten 48 Stunden tun kannst um deine Idee oder dein Projekt ins Leben zu rufen. Und tu sie.

Zeit der Vereinigung

Und diese Zeit ist wunderbar, um deine innere Frau und deinen inneren Mann wieder miteinander zu vereinigen. Denn tanzen diese gleichberechtigt miteinander, so können wir die Inspirationen aus dem Kosmos empfangen und sie auf der Erde manifestieren. Es ist die Verbindung deiner femininen, empfangenden, visionären Energie mit deiner maskulinen umsetzenden und manifestierenden Energie. Denn was in alten Traditionen nach außen dargestellt wurde – durch die Vermählung der Priesterin mit dem Gott / der Erdmutter mit dem Sonnenvater – kannst du für dich auch im Innen gestalten. Durch die Vermählung unseres inneren Paares können wir in Balance kommen und kraftvoll unsere Ideen umsetzen.

Und wenn du Heilung für deine Magie und die Weisheit deiner Linie finden willst, dann schau gerne mal hier vorbei.

Ich wünsche dir einen wunderbaren Sommerstart und magische Nächte.

März – Zeit des Öffnens und Anpackens

März – Zeit des Öffnens und Anpackens

 Der März ist der Monat der Taten, der Umsetzung und des Anpackens. Nicht umsonst ist sein Name vom Gott Mars abgeleitet. Traditionellerweise war der März der Monat, an dem die Bauern anfingen wieder auf die Felder zu gehen. Nach dem Karnevals-Fest wurde also ordentlich angepackt. Nachdem beim ausgelassenen Feiern alle verderblichen Vorräte verbraucht wurden, ging es nun an die Arbeit. Wunderbar dazu passt die Neumond-Konstellation, bei der es um die Sehnsucht nach Erlösung im Hinblick auf spirituelle und religiöse Themen geht. Wir sind dazu eingeladen und in diesen Tagen nicht zu sehr um konkrete Dinge zu kümmern, sondern zu träumen und zu meditieren. Um dann die gewonnenen Erkenntnisse umzusetzen, um uns zu befreien und Belastungen oder Einschränkungen loszuwerden.

Träume auf die Erde holen

Und so kannst du ein Wochenende wunderbar dazu nutzen sich mit Kostümen in andere Welten träumen, durch Verkleidungen jemand anderes werden. Sich dem Genuss und der Fülle hingeben. Wenn du kein Fan des klassischen Kölner-Karnevals bist, dann kannst du dieses Neumond-Wochenende auch wunderbar alternativ gestalten. Der Neumond steht immer für den Beginn eines Mondzyklus. In den Neumondtagen können wir den Fokus und die Intention für das setzen, was kommen soll, was sich bis zum Vollmond zeigen darf. Und so kannst du für dich schauen, welche Samen du säen willst.

Verkleide dich

Als was wolltest du dich als Kind immer verkleiden und warum? Was war dein tiefer Wunsch? Und wenn du es heute noch einmal tun könntest, welche Verkleidung würdest du jetzt wählen? Wer würdest du gerne sein? Wie würdest du gerne sein? Vielleicht hast du ja noch alte Kinderfotos, dann kannst du dich ganz einfach mit deinem inneren Kind verbinden. Unser inneres Kind war spirituell noch viel angebundener als wir. Es kann die Sehnsucht leichter benennen. Schließe deine Augen und triff dich mit ihr. Verkleidet euch und beobachte, welche Verkleidung du wählst. Mit einem „Free Writing“ kannst du die Fragen oben beantworten. Dabei werden alle „Aber“ oder „unmöglich“ gestrichen. Lustig wird es gemeinsam mit Freundinnen, wenn jede Accessoires zum Verkleidung mitbringt und ihr euch gegenseitig inspirieren könnt. (Das geht auch online <3 )

Verwandele dich

Wenn du weißt, was in dir schlummert, steht die Frage im Raum: warum tust du es nicht? Warum bist du nicht einfach so? Und bevor du jetzt all die Gründe auszählst, warum es nicht geht – wie könntest du dich verwandeln? Und wenn es nur ein bisschen und Schritt für Schritt ist. Es geht hier ja nicht zu wie bei Rudi Carrell und der magischen Showbühne, sondern darum nach und nach deine spirituelle Freiheit zu leben. Welche Dinge kannst du tun, um dem Sein, nach dem deine Seele sich sehnt näherzukommen? Morgendliches Meditieren, nur „ja“ sagen, wenn ich „Ja“ meine, mehr Kleider tragen – es können kleine Dinge sein. Mach dir einen Plan und notiere dir für jede Woche bis zur Sommersonnenwende am 20.06. etwas, was du dann ins Leben bringen willst. Überfordere dich nicht. Es geht nicht um die Geschwindigkeit, sondern um deine Verpflichtung.

Verwöhne dich

Traditionell wurden um diese Zeit all die guten Sachen verzehrt, es wurde nichts mehr aufgespart für morgen. Und so kannst du dir auch dieses Wochenende mal anschauen, welche Dinge du immer für besondere Anlässe aufhebst. Die Unterwäsche, das Geschirr, die Schuhe… Gibt es ein Essen, was du dir sonst nur an den guten Tagen gönnst? Dann mach dieses Wochenende zu so einem Moment. Eine alte Weisheit sagt: So wie du dich behandelst, so werden auch andere dich behandeln. Was also hält dich zurück? Der Märzmond steht für die Öffnung für das Neue, das Voranschreiten, das nach Außen gehen, das Aktive, das Anpackende. Nimm diese Energie mit, um aus der Welt der Wünsche und Träume hinunterzusteigen und greifbares zu manifestieren und umzusetzen. Nutze die kraftvoll maskuline Mars-Energie und schreite zur Tat. Jetzt werden die Felder bestellt und die Samen für die Ernte im Herbst gesetzt. Ich wünsche dir viel Spaß beim aussähen deiner Träume und Wahrhaftigkeit. In Sisterhood,

©2017

SoulWave Radio #0025 #metoo = Opfer?

Diese Woche ist in meiner Facebook-Blase mehrfach ein Video von einer Tony Robbins Veranstaltung aufgetaucht in dem er sich in einer Art und Weise über das #metoo Movement äußert, die ich so nicht stehen lassen kann. Dies tut er während er mit einer Frau aus dem Publikum diskutiert und sich meines Empfindens nach übergriffig verhält und ihr gleichzeitig vorwirft darauf zu reagieren. Was man dort beobachten kann ist die Stilisierung von #metoo in eine „Opferbewegung“ und genau das ist falsch und gefährlich.

Ich selber habe Missbrauch erfahren. Ich bin kein Opfer, und ich stilisiere mich nicht als Opfer. Ich bin Überlebende, ich bin diejenige, die durchgekommen ist, die immer noch hier ist, die gekämpft hat, und die sich nicht das Recht nehmen lässt, zu sagen, es ist etwas passiert und das war nicht richtig.

Ich bin bereit über die Art und Weise der Konzipierung der #metoo Kampagne zu diskutieren, jedoch nicht über meine Erlebnisse und darüber, wie ich mich fühle oder sehe. Meine Wahrheit gehört mir und ich lasse mich nicht als Opfer stilisieren, um den Fokus vom Täter zu nehmen.

Auf der UN Frauenrechtskommission habe ich erfahren was #metoo in Afrika ausgelöst hat und es hat mir wieder gezeigt: Es ist Zeit in Souveränität zu gehen und in Solidarität zusammen zu stehen. Hör rein, ich freue mich auf deine Meinung!

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von open.spotify.com zu laden.

Inhalt laden

VICE Blogartikel, der den Dialog gut wieder gibt ( englisch)

Warum wir aufhören müssen Männer zu kastrieren

Warum wir aufhören müssen Männer zu kastrieren

Wenn Frauen sage, dass sie Männer kastrieren, dann stoße ich meist auf Widerstand. Denn in der kulturell geprägten Wahrnehmung sind wir Frauen doch die Opfer und die Männer die Täter. Und irgendwie ist es manchmal auch ganz bequem, wenn es so ist, denn damit können wir den Männern die Verantwortung für viele Missstände und das Nicht-Funktionieren in so vielen Bereichen zuschieben.

Und bevor der Aufschrei kommt: ich bin Feministin aus vollem Herzen, ich verurteile Übergriffigkeit und glaube an Gleichberechtigung in allen Lebensbereichen.

Was ich aber immer wieder beobachte ist dass viele Frauen eine tiefliegende, teilweise unbewusste Angst vor dem maskulinen haben. Eine Angst, die sich auf die Erfahrung aus Jahrhunderten stützt, die sich in unseren Zellen befindet und von Generation zu Generation weiter gegeben wurde. Denn erst seit kurzem haben Frauen die Möglichkeit wirtschaftlich unabhängig zu sein (1969), ein eigenes Konto zu besitzen(1962), NEIN zu sagen, wenn der Ehemann mal wieder Sex will (1969) oder dürfen sich scheiden lassen, ohne aus dem Dorf getrieben zu werden.

Die längste Zeit unserer epigenetischen Erinnerung waren wir in Abhängigkeit und haben wirtschaftliche Unterdrückung und Gewalt erfahren. Ich sage nicht, dass dies komplett vorbei ist und gleichzeitig haben sich dir Rahmenbedingungen zumindest für Frauen in Deutschland an vielen Stellen deutlich verändert.

Kastration gegen maskuline Kraft

Was nun wahrzunehmen ist, dass Frauen in Paarbeziehungen oftmals durch diese unbewusste Angst ihre Männer verbal kastrieren und damit dafür sorgen, dass diese gar nicht erst in ihre komplette maskuline Kraft kommen.

Das passiert in Momenten wo wir den Mann, der gerade auf uns zukommt und uns ein Kompliment machen will abrupt abweisen, uns wegdrehen oder nach seinem Versuch mit unseren Freundinnen danach darüber lachen. Es passiert, wenn wir uns über den ersten Satz de ein Mann rausbringt amüsieren, anstatt zu würdigen, dass er sich gerade komplett verletzlich macht. Es passiert, wenn wir sagen: Ich mach das schnell selber, du bekommst es ja sowieso nicht hin. – und ihm damit die Kompetenz in so simplen Dingen wie die Spülmaschine einräumen absprechen. Es passiert in den Momenten, wo er ja sowieso nicht versteht worum es geht, und wir ihn außen vor lassen, anstatt ihn in unsre Gefühlswelt einladen. Es passiert jedes Mal, wenn wir hart sind, ihn abtun, oder ihn mit diesem Blick „ernsthaft?“ anschauen.

Ein Grund neben der Angst vor dem maskulinen ist der Anspruch an die Männer. Messen wir uns selber oft genug an der idealen Frau, so tun wir dies auch unbewusst mit Männern. Und diese Anforderungen sind schwerlich zu erfüllen.

Schwertschlag schafft Distanz

Jedes dieser Male ist wie ein verbaler oder optischer Schwertschlag mit dem wir den Mann entmannen. Mit dem wir sicherstellen, dass er uns nicht zu nahe kommt, mit dem wir Härte vor unsere Verletzlichkeit schieben, mit dem wir Distanz schaffen anstatt Nähe zuzulassen.

Und mit jedem Schwertschlag entfernen wir uns ein Stückchen weiter von ihm, entfernen wir uns ein Stückchen weiter von dem was wir so oft suchen: von Nähe, Verbundenheit, Offenheit, Emotionalität und Vertrauen.

Ich kann mich selber allzu gut an die Zeiten erinnern in denen ich nach außen hin sehr souverän als Frau war, aber im tiefen Inneren immer diesen einen bestimmten Raum verschlossen hielt, aus Angst. Ich erinnere mich daran, wie ich Männer schräg angeschaut habe, die mich ansprachen und obwohl ich mich geschmeichelt fühlte habe ich einen Spruch rausgehauen, der direkt für Distanz gesorgt hat und den Mann auf Abstand gehalten.

Ich weiß noch, wie ich meine emotionale Stärke und Fähigkeit zu Empathie genutzt habe um quasi mein Schwert zu schwingen und einen Sicherheitsabstand herzustellen. Und all das obwohl ich mir nichts sehnlicher gewünscht habe, als einen Mann, der vor mir stehen bleibt, der den Raum hält, der mich hält. Doch am Ende musste ich mir eingestehen, dass mein größter Wunsch auch bedeutete, dass ich mich gleichzeitig meiner größten Angst zu stellen. Der Angst mich dem maskulinen zu öffnen. Der Angst in mein feminines Fließen zu gehen und die Rüstung abzulegen. Der Angst verletzbar zu sein. Und das Risiko einzugehen zu erleben, was ich als epigenetische Information von meinen Ahninnen und kollektiv über das Bewusstsein der Frauen mitbekommen hatte.

„Geliebt wirst du einzig, wo du schwach dich zeigen darfst, ohne Stärke zu provozieren.“

Theodor Adorno

Wie wäre es, wenn wir beginnen die Schwerter niederzulegen? Vor allem in Situationen in denen wir eigentlich sicher und geliebt sind. Wie wäre es, wenn wir beginnen das zu praktizieren, was wir uns tief im Inneren wünschen: Frieden. Wie wäre es, wenn wir anfangen uns aktiv mit dieser unbewussten Angst auseinander zu setzen?

Sich der Angst stellen

Indem wir uns dieser Angst stellen, haben wir die wahrhaftige Chance dem Kreislauf von Täter und Opfer zu entkommen. Denn aus der Angst kommen wir in die Liebe, Und Liebe braucht keine Sicherheit, Liebe ist Sicherheit. Leibe braucht es nicht, dass ich jemanden kleiner mache, um mich größer zu fühlen. Liebe ist Akzeptanz und Annahme – dessen was ist. Zuallererst bei mir und in mir. Und aus dieser Kraft heraus zu agieren. Für etwas anstatt gegen etwas. Wenn du deine Angst aus deinem System bekommen willst, kann eine SoulFlow Session ein tiefenwirksamer Start dazu sein.

Ich habe für mich gelernt und erlebt, dass je häufiger ich das Risiko eingehe das Maskuline an mich heran zu lassen, je häufiger ich die Intention hinter der Aktion ehre, desto mehr erlebe ich das, was ich gesucht habe. Eine immer tiefer gehende Beziehung zu dem Maskulinen, in all seinen Facetten. Ich spüre, wie mit jedem Mal meine Angst kleiner geworden ist und ich mittlerweile voller Liebe auch auf den blödesten Anmachspruch reagieren kann und dadurch Situationen auf einmal ganz neue Dynamiken bekommen.

Seitdem ich mein Schwert niedergelegt habe, erfahre ich eine Qualität in den Beziehungen zu den Männern in meiner Umgebung, wie ich sie vorher nicht kannte.

Und so lade ich dich heute dazu ein, das Schwert wirklich nur noch zu zücken, wenn es notwendig ist. Ich glaube, dass wir diejenigen sind, die den Kampf auf der emotionalen Ebene beenden können. Ist es einfach: vielleicht nicht. Aber es ist möglich. Und es ist der Weg zu den Beziehungen, die wir uns im tiefen Inneren wünschen.

In Sisterhood,

Wohlfühl-Sisterhood und was wir wirklich brauchen

Wohlfühl-Sisterhood und was wir wirklich brauchen

Alle reden von Sisterhood, zumindest in meiner Filterblase gibt es mehr und mehr Sisterhood Circle, Sisterhood Gatherings, Women Circles und und und. Und ich bin absolute Unterstützerin der Idee, dass Frauen zusammenkommen und sich gegenseitig supporten.

Ich bin Cheerleader für die Idee des Women Empowerment, Advokatin für starke Verbindungen zwischen Frauen und Verfechterin der gegenseitigen Unterstützung. Dafür hebe ich meine Stimme und lasse mich gerne vor diverse Karren spannen.

Aber: ich werde schnell still, wenn es darum geht, als Frauen zusammen zu kommen und den Status Quo benennen, ohne jedoch konkret etwas zu ändern. Und dass ist eine Tendenz, die ich in den letzten Monaten immer wieder beobachtet habe.

Wellness oder Wirkung

Es ist wie mit Massagen: ich kann eine Wellness-Massage buchen und mit 60 Minuten lang den Körper und die Seele streicheln lassen. Nebenbei wir auch noch Oxytocin ausgestoßen, was zum Wohlfühleffekt beiträgt und so schweben wir am Ende mit einem guten Gefühl nach Hause. Am nächsten Morgen wachen wir allerdings wieder mit Nackenschmerzen oder einem steifen Kiefer auf, denn die Wellness-Massage hat uns zwar ein gutes Gefühl vermittelt, aber hat den Kern des Schmerz nicht wirklich berührt. Und so hatten wir eine gute Zeit und kehren dennoch wieder in den Status Quo zurück.

Alternativ dazu können wir auch eine klassische oder eine Thai Massage buchen. Dort werden wir in 60 Minuten wahrscheinlich diverse Male aufstöhnen, uns unter den Händen der Masseurin winden, innerlich fluchen und am Ende dankbar sein, dass es vorbei ist. Voller Erleichterung gehen wir nach Hause und spüren auf dem Heimweg, dass die Schulter nicht mehr zieht. Wir legen uns etwas erschöpft, aber zufrieden in Bett und stehen am nächsten Morgen unter der Dusche um plötzlich festzustellen, dass der Nacken heute früh beim aufstehen ja gar nicht mehr steif war. Und abends können wir den Kopf immer noch frei bewegen. Wir sind frei.

Das Konzept der Massage lässt sich auch auf Sisterhood und Sisterhood-Circle anwenden. Und selbstverständlich ist es jeder von uns überlassen, worauf sie gerade Lust hat. Gleichzeitig ist es aber auch wichtig, dass wir uns darüber im klaren sind, was wir da gerade buchen.

Durch die Dunkelheit ins Licht

Ich persönlich glaube an den Gang in die Dunkelheit, an Geschichten die schmerzen, Geheimnisse die endlich ans Tageslicht kommen dürfen, den Schritt genau dahin zu tun, wo die Angst oder die Scham sitzt, denn:

Am Ende sind wir alle so krank wie die Summe unserer Geheimnisse.

Für mich bedeutet Sisterhood einen Raum zu schaffen, in dem all diese Dunkelheit sein darf und gehalten wird, in dem ich nicht alleine bin und gleichzeitig Transformation gefördert und gefordert wird. Ein Raum in dem Tränen und Schreie sein dürfen, immer begleitet von Zeuginnen, die mit mir fühlen, aber nicht mit mir leiden. Ein Raum in dem ich über meinen Schatten springe, um einer anderen Frau ihr Licht zu zeigen. Ein Raum in dem ich in absoluter Sicherheit all meine Unsicherheit zeigen kann und damit gleichzeitig in meine Stärke gehe.

Sisterhood bedeutet für ich gemeinsam nach vorne zu schreiten, gemeinsam die Welt zu einer besseren für uns alle zu machen und Seite an Seite zu bleiben, auch wenn es mal unbequem wird.

Feenstaub und Scheisshaufen

Und ja, Feenstaub und Blumen im Haar sind ganz wunderbar und haben absolut ihre Daseinsberechtigung. Aber wenn ich immer nur in die Wunderkerze blicke, damit ich den Schatten der hinter mit steht nicht sehe, dann blende ich das aus, was mir nicht passt, dann habe ich die spirituellen Scheuklappen auf. Sisterhood im Licht ist einfach und leicht. Ich könnte auch den ganzen Tag in wunderschönen Kleidern und mit wallendem Haar durch Blumenwiesen hüpfen.

Aber das Leben besteht eben auch aus Schlammgruben, wilden Flüssen und manchmal einem Scheisshaufen. Weiterhin beieinander stehen, auch wenn der Saum dreckig und die Haare filzig sind, das ist wahrer Sisterhood für mich.

Sisterhood ist so wichtig, da er uns auffängt, wenn wir straucheln. Da er laut wird, wo uns jemand zum schweigen bringen will. Und da er uns stärkt, wenn wir uns schwach fühlen.

Wahrer Sisterhood erkennt, dass jede Frau meine Schwester ist, nicht nur diejenigen, die meiner Meinung sind oder die so aussehen wie ich.

Sisterhood fordert mich, mich solidarisch zu zeigen, für andere einzustehen und konsequent zu sein.

In meinen Circles fliesen oft Tränen, Ärger bannt sich seinen Weg an die Oberflache und ich schubse die ein oder andere ganz liebevoll aus der Komfortzone. Das ist es, was Sisterhood für mich eben auch bedeutet. Anderen Frauen dabei zu helfen frei zu werden und damit in ihre Größe zu gehen. Denn das ist es, was diese Welt wirklich braucht: Frauen, die sich trauen ihren Weg zu gehen, die neue Pfade für alle von uns gehen und dies mit dem Wissen tun, dass sie unterstützt werden von anderen Frauen.

Ich gönne jeder einzelnen von uns ihre Wohlfühlmassage, Feenstaub im Haar und die kleine Auszeit. Auch ich ziehe mir ein bis zweimal im Jahr die Deck über den Kopf und will nicht. Doch dann erinnere ich mich immer wieder daran, dass am Ende ich diejenige bin, auf die ich gewartet habe.

Und so wünsche ich mir wieder mehr Tiefe, Ehrlichkeit und Mut in der Filterblase, mehr Verletzlichkeit und Dunkelheit in den Circles und damit mehr wahrhaftig starke Frauen, die gemeinsam diese Welt verändern. Für sich, für uns und für diejenigen, die nach uns kommen.

In Sisterhood,

August – femininer Fokus und klarer Cut

August – femininer Fokus und klarer Cut

Nachdem der Juli glutheiß war, ist die Hitze des August die der Ernte. Nach der maskulinen Energie des Juli ist der August wieder voller femininer Energie. Zu sehen ist die nicht nur an all den Festen und Tagen, an denen es sich um die Frauen dreht, bzw. an denen sie die entscheidende Rolle spielen.

Von Schöpfungskraft zum finalen Schnitt

Zum August-Vollmond – dem 8. nach der Wintersonnenwende – wurde traditionell das Schnitterinnenfest begannen. Es war der Tag, an dem die Frauen den ersten Schnitt zur Ernte setzten und begannen die Kräuter zu sammeln. Begründet war ihre Rolle zum einen in der über Generationen weiter gegebenen Weisheit um die Kräuter und ihre Wirkung, aber auch in der zumeist in Vergessenheit geratenen Tatsache, dass zu Beginn des Ackerbaus Frauen die Samen in Menstruationsblut tränkten, bevor sie sie im März in die Erde gaben. Denn dies war das beste Düngemittel, was es gab und es garantierte eine reiche Ernte.

Diese wird nun im August eingeholt. Und so bedeutet der Tod gleichzeitig auch Schöpfung. Denn nur mit einem beherzten und klaren Vorgehen kann das Überleben im Winter gesichert werden. Nur wenn trotz Hitze ein klarer Kopf behalten wird, kann die Familie durch die dunkle Jahreszeit kommen.

Erntezeit: Verantwortung übernehmen

Und so lädt uns der August ein Verantwortung zu übernehmen und in Selbstbestimmung zu gehen. Wobei gilt: Den eigenen Weg zu gehen ohne jemandem zu schaden, weder dem Nächsten, noch der Natur, noch sich selbst. Die volle Verantwortung für das eigene Tun zu übernehmen und zu bestimmen was wann, wo und wie zu geschehen hat, nicht passiv zuzusehen, denn das werden die Früchte überreif und das Korn schlecht.

Der August fordert uns auf zu Bedenken nachzuprüfen und zu handeln. Die Erntezeit – ob physisch oder emotional – ist die beste Prüfungszeit um festzustellen, wie weit man mit dieser Übung und dem Umsetzen im alltäglichen Leben schon gekommen ist. Die dazu gehörigen Gottheiten und Archetypen sind kraftvoll, stark, bedächtig, vom Leben gereift und mit beiden Beinen gut geerdet. Denn der Erntemonat verbindet uns wieder mit Mutter Erde. Und er erinnert und daran wie sie uns nährt und versorgt, wenn wir gut zu ihr sind und im Einklang mit ihr leben.

Monat der Großen Erdmutter

Der August kann auch der Marienmonat genannt werden, finden zu dieser Zeit viele Marien-Feiertage statt (5.8. Maria Schnee / 15.8. Maria Himmelfahrt / 22.8.  Maria Krönung / 8.9. Maria Geburt / 12.9. Maria Namen). Maria verkörpert die Verschmelzung älterer Mutter-Göttinnen in einer Person, denn trotz Kirchendoktrin haben die Menschen ihren Glauben an ihre Ur-Göttinnen lange Zeit weiter gegeben und gelebt. Mutter Maria entstand auch in ihrer jetzigen Form, da es eine Alternative zu den heidnischen Muttergöttinnen geben musste, um den Menschen den neuen christlichen Glaubens schmackhaft zu machen. Und so versteckt die die christliche Maria unglaublich viele der alten Göttinnen, die rund um den Erdball in unterschiedlichsten Epochen verehrt wurden, quasi „unter ihrer Kutte“. Die Kirche fasste sie in der Figur der Madonna zusammen, doch noch immer haben die Menschen die alten Göttinnen und die Große Mutter in uhrer urpsrünglichen Form nicht vergesen.

Ein Beispiel ist Zemyna, die vor allem in den baltischen Staaten verehrt wird. Sie bringt alles Leben und alle Nahrung aus sich selbt hervor. Zemyna ist die große Muttergöttin, die Göttin der Erdkraft. Noch heute ist der 15. August der Tag der Zemyna. Und so bringen die Menschen Im Baltikum zu diesem Anlass Blumensträuße und Kornähren zur Kirche, sie sollen den Segen der Göttin erhalten. Der Tag ist das Fest der Kräuter und Blumen, ein Fest der sommerlichen Fruchtbarkeit. Nach der Christianisierung haben die Balten Maria quasi als Zemyna adoptiert und ihre Bräuche mit ihr einfach weiter geführt. Aus den Wäldern wurde die Kirche, aus den heidnischen bräuchen christliche Adaptionen. Und auch in anderen europäischen Ländern war es nicht anders, so dass die Große Göttin eigentlich nie verschwand, auch wenn sie sich nun gesittet mit geneigtem Kopf unter einem großen Umhang zeigt. Bei uns heißt dieser Tag heute Maria Himmelfahrt.

Femininer Fokus

Der August hat also geballte feminine Power im Gepäck, welche gekrönt wird von den Perseiden, dem magischen Sternschnuppenhagel in der Mitte des Monats. Der Fokus für den August ist Ernte:

  • Was ist reif?
  • Wo willst du den Schnitt setzen?
  • Wie kannst du die deine Ernte für den Winter konservieren?

Denn der feminine Fokus ist auch immer der vorausschauende. Was wir jetzt ernten bringt uns durch den Winter. Was wir jetzt gut einholen, nährt uns in der Dunkelheit und der kalten Jahreszeit. Und wenn wir diesen Aspekt bei der Ernte mit einbeziehen, dann können wir wahrlich ernten.

Ich wünsche dir einen magischen Start in den August.

Alles Liebe,

Der Inhalt dieser Seite kann nicht kopiert werden.