Weihnachts-Wahrheiten: Der Adventskalender

Weihnachts-Wahrheiten: Der Adventskalender

Willkommen zu Teil 2 der Mini-Serie: Weihnachts-Wahrheiten. Es geht um Wahrheiten über und Weisheiten zu Weihnachten und die Geschichten, die damit zu tun haben.

Im ersten Teil ging es um den Adventskranz. Und wenn ich Adventskranz denke, dann komme ich auch ganz schnell auf den Adventskalender. Um den geht es in diesem Teil.

Von dem ursprünglichen Adventskranz mit mindestens 22, maximal 28 Kerzen – je nachdem wann der 4. Advent ist – ist heute der Kranz mit den vier großen Kerzen, die den jeweiligen Sonntag markieren, übriggeblieben. Dieser hatte sich um 1900 endgültig als Symbol der Adventszeit durchgesetzt.

Von 24 Gebäckstücken zum Schokoladenkalender

Für den Adventskalender wie wir ihn kennen ist Gerhard Lang, ein Münchner Unternehmer, verantwortlich. Wurden davor Kerzen entzündet oder einfache Strichlisten geführt, so war es seine Mutter, die angeblich kreativ wurde und auf einen Karton 24 Gebäckstücke aufnähte. Der kleine Gerhard durfte sich jeden Tag die Wartezeit bis Weihnachten versüßen. Als er dann selber erwachsen war erinnerte er sich daran und entwarf einen Kalender mit Bildern und Texten, welchen er 1904 auf den markt brachte. Aus diesen mit Geschichten gefüllten Geschichten entwickelte er dann auch den ersten Schokoladenkalender.

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Selbstverständlich darf auch dieser sehr junge Brauch gerne weitergeführt werden. Doch wir können uns auch erlauben weiterzudenken als diese vermeintliche Tradition. Wir können uns daran erinnern, dass die Menschen früher immer Gaben ans Fenster oder vor die Tür stellten. Diese waren für die Ahnen, die Naturgeister und Tiere gedacht. Anstatt sich selber zu füttern, gab man von den eigenen Wintervorräten, damit alle gut durch die Zeit kamen. Und das ist auch eine wunderbare Idee, die heutzutage mit Kindern fortgeführt werden kann. So können wir den Kindern erklären, dass die Gartengeister genährt werden, dass unsere Ahnen uns nachts besuchen und sich stärken dürfen oder auch die Tiere wie Eichhörnchen und Vögel so gut durch den Winter kommen. Für Kinder kann es stärkend sein, sich eben nicht nur um sich zu drehen, sondern jeden Abend auch etwas Gutes für die Welt und andere zu tun. Denn Weihnachten ist ja das Fest der Liebe und des Gebens… lasst uns damit anfangen.

Denn es ist an uns zu entscheiden, welche Geschichten wir erzählen und welche Werte wir den kommenden Generationen vermitteln. Und so kann aus dem eigenen Adventskalender voll Schokolade, ein Gabentisch für die Natur und alle die sie mit uns bewohnen, werden.


Weihnachts-Wahrheiten: Der Adventskalender

Weihnachts-Wahrheiten: Der Adventskranz

Mit diesem Post startet die Mini-Serie: Weihnachts-Wahrheiten. Es geht um Wahrheiten über und Weisheiten zu Weihnachten und die Geschichten, die damit zu tun haben.

Wir beginnen mit dem Adventskranz, ist er doch oftmals das erste Zeichen dafür, dass die Weihnachtszeit begonnen hat. Ich persönlich habe keinen Adventskranz oder alternatives Vierkerzen-Setting. Denn: Advent kommt von „adventus domini“, was soviel bedeutet wie „Ankunft des Herrn“. Es markiert also die Zeit, in der in der Kirche das Warten auf die Ankunft Jesu begann. Und da ich nicht darauf warte, gibt es bei mir auch keine Kerze. Früher war diese Zeit auch der Beginn des Kirchenjahres und eine Zeitlang auch noch verbunden mit einer Fastenzeit, das Ganze startete so um das vierte Jahrhundert nach Beginn unserer Zeitrechnung – welche sich ja auch komplett an der vermeintlichen Geburt von Jesus orientiert.

Der Adventskranz wie wir ihn kennen, wurde erst 1839 von Johan Hinrich Wichern erfunden. Er war Pastor, Gründer des „Rauhen Haus“ in Hamburg, Gefängnisreformierer und ein umtriebiger Sozialpädagoge. Im Rauhen Haus war er zuständig für viele Waisenkinder. Diese Kinder begannen ihn Richtung Weihnachtszeit immer wieder zu fragen, wie lange es denn noch dauern würde. So kam Pastor Wichern auf die geniale Idee, einen Kranz zu nehmen, und auf dem Kerzen zu drapieren. Dabei war es so, dass die vier großen weißen Kerzen jeweils den Sonntag markierten und die roten Kerzen dazwischen die restlichen Tage der Woche repräsentierten. Und so zündeten sie jeden Tag eine Kerze an und wussten, wie lange es noch dauern würde. Pastor Wichern war anscheinend ein kreativer Pädagoge.

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Wenn du das Bedürfnis nach einem Adventskranz hast, dann folge dem bitte. Oft verbinden wir eben auch familiäre Ereignisse, Traditionen und Erinnerungen damit. Und das ist absolut in Ordnung. Der Kern dieser Serie ist es nicht, dir die Lust an Weihnachten zu nehmen, sondern zu verstehen, woher einige der Bräuche stammen. Zu erkennen, dass es manchmal ziemlich pragmatische Ursprünge sind, dass vieles gar nicht schon so lange existiert, wie wir glauben und dass wir uns eben auch für Alternativen entscheiden können.

So kannst du beispielsweise mit jeder Kerze, die du entzündest, die Intention setzen, dass das Licht zurückkommt. Du kannst es als Botschaft an deine Ahnen setzen, dass sie Zeit der Dunkelheit bald vorbei ist.

1839, das Geburtsdatum des Adventskranzes, ist noch gar nicht so lange her. Und so können wir bewusst anfangen uns die Deutungshoheit über diese magische Zeit wiederzuholen. Wenn wir uns darüber im Klaren sind, dass vieles von dem, was eben „schon immer so war“ – eben nicht schon immer, sondern vielleicht nur seit nicht mal 200 Jahren so ist, dann entsteht dort ein Raum für uralte, neue Wahrheiten und gleichzeitig auch eine Freiheit im Denken und Sein. Viele von den Dingen, die uns als Tradition erzählt werden, sind im Kern eben nicht unsere Tradition, sondern durch Missionierung, durch Christianisierung, durch Patriarchalisierung und durch Monotheisierung entstanden. Wir dürfen uns wieder erlauben, die Dinge so zu leben, wie sie ursprünglich gemeint waren. Und nicht, wie sie auch Machtinteressen herausgemacht wurden.


SoulWave Radio #0068 Die Wahrheit hinter Weihnachten

Erst in 273 nach Christus wurde sein Geburtsdatum auf den 25.12. festgelegt… Doch was haben die Menschen in den Jahrtausenden davor gemacht? In dieser Folge teile ich alte Geschichten und Mythen mit dir, du erfährst, woher der Weihnachtsbaum wirklich kommt und wer den Adventskranz erfunden hat. Ich verrate dir, von wem Santa Claus eigentlich abstammt und was es mit seiner rot weißen Uniform auf sich hat. Denn die uralten Geschichten dahinter zeigen uns, worum es eigentlich ging. Und ja – die Wintersonnenwende als Patentante von Weihnachten ist auch dabei!

Kleine Übersicht:
Der Ursprung von Weihnachten
05:18 Seit wann feiern die Menschen? 
09:14 Die Wintergöttinnen – Großmütter vom Weihnachtsmann
15:25 Unsere Wintergöttin: Frau Holle
19:42 Die Wahrheit über das Rentier
Die Bräuche und ihr Ursprung
21:47 Woher kommt das Grün und der Weihnachtsbaum?
29:00 Wie das Lametta entstand
32:55 Woher kommt der Adventskranz?
35:10 Wie du deine eigene Zeremonie machen kannst

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Dies ist ein „Hörerinnen-Podcast“ – denn ich beantworte eine der Fragen, die mich erreicht hat. Wenn du auch eine Frage hast, oder ein Thema, welches dich interessiert – schick mir eine Nachricht, dann machen wir eine Folge daraus!

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