Femininer Leadership – und was soll ich damit?

Femininer Leadership – und was soll ich damit?

Heute ging es in den Fragen am Freitag bei the feminine way unter anderem um femininen Leadership. Eine Woche nach 11/9 wird es deutlich – die Welt braucht soviel mehr Femininen Leadership. Und jede von uns kann dabei sein.

Femininer Leadership ist einer der Schlüssel mit dem wir die Welt verändern können. Zu einer Welt, welche wieder erfüllt ist von Mitgefühl, Inklusion, Gemeinschaft, Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit, Liebe…

Doch was ist Femininer Leadership? Und wie können wir ihn im Alltag umsetzen?

Leadership ist keine Position. Leadership ist eine Entscheidung.
Simon Sinek

Leadership ist das sichtbare Resultat aus Energie und Intelligenz. Ausgehend davon, wie sich unsere Energie zusammensetzt und unsere Intelligenz sich formt, zeigt sich die Qualität von Leadership.

Der Unterschied von femininem Leadership zu der Art von Führung, wie wir sie bisher oftmals sehen ist, dass er die Einzelne ermächtig. Es ist die Veränderung von der Autorität zum Leader, vom Elfenbeinturm zum Leuchtturm. Es ist der Wandel von „Der Gewinner bekommt alles“ zu „Gemeinsam sind wir stärker“, vom aktuell aggressiven Corporate Life hin zum integrativen Cooperative Lifestyle. Weg vom „Schlachtfeld Unternehmen“, auf dem Menschen um Positionen wetteifern und darum kämpfen, dass ihre authentische Stimme gehört wird, hin zu einem vertrauensvollen Umfeld in den Menschen eingebunden sind und Partnerschaften kreiert werden

Vom Dreieck zum Kreis

Im Gegensatz zu dem hierarchischen System – oft durch ein Dreieck symbolisiert – in dem es nur einen an der Spitze geben kann, existiert femininer Leadership im Kreis. Einem Kreis in dem wir gemeinsam sitzen, alle auf Augenhöhe agieren und jede durch ihre innere Haltung zur Leaderin werden kann.
Der Leadership, wie wir ihn so oft sehen basiert auf Kalkül und Strategie, er ist verkopft und folgt logischen Abfolgen, um zum Erfolg zu kommen. Femininer Leadership ist dagegen die Verkörperung einer inneren Haltung.

Die femininen Energie ist die, welche für die Verkörperung der Schöpfung steht. Es geht dabei um eine innere Haltung, die Handlungen folgen lässt. Es geht um die Verkörperung dessen, was wir fühlen – den Ausdruck des Mitgefühls, der Liebe, der Wahrhaftigkeit, welche uns inne wohnt.

Ein grundlegender Aspekt ist, dass feminine Führung für etwas geht. Es geht nicht mehr darum etwas Altes zu bekämpfen. Denn das gegen das wir kämpfen, dem geben wir Energie. Es geht darum uns stark zu machen für das, an was wir glauben. Uns zu erheben für das, was wir in die Welt bringen wollen. Uns zu bewegen für das, was uns bewegt. Es geht dabei nie nur um uns, sondern auch immer um das wir.

Ermächtige dich

Willkommen Sister – es ist an der Zeit. Es ist an der Zeit für jede Einzelne von uns, uns darüber klar zu werden, für was wir stehen oder für was wir stehen wollen – um uns dann dafür zu erheben. Das kann im Kleinen, wie im Großen passieren.

Es passiert in der Erziehung unserer Kinder, den Werten die wie ihnen vermitteln und die sie verinnerlichen. Es passiert indem wir unser Lächeln wie Konfetti verteilen und damit die Energie der Menschen, denen wir begegnen erhöhen. Es passiert, indem wir als Schwestern gemeinsam gehen, uns in unser Einzigartigkeit anerkennen und unterstützen. Es passiert, wenn wir uns unsere Freiräume nehmen, uns nähren und uns daran erinnern, dass jedes Nein auch immer ein Ja zu uns und für das, an was wir glauben ist.

Es ist die Zeit, in der wir alle gefragt sind lebende Antworten für dringende Fragen zu werden, unsere Verantwortung für jede einzelne Handlung anzuerkennen und Pflichtbewusstsein für unsere Umwelt zu entwickeln. Es ist an der Zeit von aggressiver Lethargie zu aktivem Leadership zu bewegen.

Nur wenn wir die femininen Prinzipien in alle bereits vorhandenen Strukturen einfließen lassen können wir neue Modelle für Business, Politik und Gesellschaft erschaffen. Diese werden sichtbar in Regeneration, Vertrauen und Frieden.

Passend dazu gibt es am 26.11. in Hamburg AWAKENING – wo es um die Aktivierung deiner femininen Urkraft geht. Ich freue mich, wenn du dabei bist

Und so möchte ich dir für dieses Wochenende den Gedanken mitgeben: wie kannst du mehr von deiner Wahrheit in die Welt bringen?

In Sisterhood,

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Die Natur als perfekter Taktgeber für Glück und Erfolg

Die Natur als perfekter Taktgeber für Glück und Erfolg

So langsam merken wir wieder, dass die Nächte wieder länger sind. Der Winter steht langsam vor der Tür und mit ihm die Dunkelheit, die uns zur Einkehr einlädt.

Heutzutage fällt es uns leicht, die ursprünglichen Rhythmen der Natur zu ignorieren. Wir machen das Licht an, lassen den Fernseher laufen und mancherorts werden sogar noch die Heizpilze rausgeholt. Und obwohl wir oftmals so tun, als ob all die Technik uns „stärker“ als die Jahreszeiten mach, so sind unsere Körper und inneren Rhythmen doch viel tiefer mit den Rhythmen der Erde verbunden, als es uns manchmal bewusst ist.

Besonders als Frauen haben wir durch unsere Menstruation einen unmittelbaren Zugang zu unserem persönlichen Zyklus – in alten Zeiten menstruierten die Frauen zum Neumond und ovulierten zum Vollmond hin. Heute wissen viele durch die Einnahme der Pille nicht einmal mehr, wie ihr eigentlicher Rhythmus aussieht.

Was aber wäre, wenn wir uns wieder mit den Rhythmen der Erde verbinden könnten. Was wäre, wenn wir anstatt unsere mentale Agenda durchzudrücken, wir uns in einen natürlichen Rhythmus fallen lassen können, der sich stimmig anfühlt und uns gleichzeitig in unsere Kraft bringt? Was wäre, wenn wir anstatt zu versuchen aus jedem Moment die Produktivität und Effektivität herauszupressen, koste es was wolle, wir uns in die natürlichen Zyklen von Fruchtbarkeit und Innenschau, Kreativität und Umsetzung fallen lassen könnten und damit mehr erreichen, während wir im Flow sind?

Menstruation – Mond – Mutter Erde

Unsere Menstruation steht mit dem Mondzyklus in Verbindung und wir bei den Ureinwohnern Amerikas auch Moon-Time genannt. Dort habe ich auch den Ausdruck „I am in my mooning“ – ich bin in meinem monden – kennengelernt. Daraus leitet sich auch der einzelne Monat ab. Unser Zyklus hat vier Phasen – Menstruation, Follikelphase, Ovulation, Lutealphase. Jede dieser Phasen hat eine bestimmte Energie und Kraft, die sie mit sich bringt. So ist es zum Beispiel sogar wissenschaftlich belegt, dass Frauen an Tagen um den Einsprung herum erfolgreicher in Verhandlungen mit Männern sind, da diese die ausgestoßenen Pheromone wahrnehmen.

Aus den Monaten setzt sich unser Jahr zusammen – ursprünglich aufgeteilt in die 13 Mond-Monate. Die vier Phasen des Jahres kennen wir als Winter, Frühling, Sommer und Herbst. Man kann sagen, dass Mutter Natur ihren eigenen Zyklus hat. Denn jede Jahreszeit ist quasi ein energetisches Äquivalent zu den Phasen, die wir aus unserem eigenen Zyklus kennen.

Indem wir uns wieder mit diesen Rhythmen verbinden, können wir bewusster dafür werden, wann wir sozusagen dazu eingeladen sind nach vorne zu preschen und an welchen Zeitpunkten es herausfordernder sein könnte. Wir können lernen die Gegebenheiten für uns zu nutzen und damit aus dem Pushen in den Flow kommen. Wir können unseren natürlichen femininen Fluss wieder befreien und unsere feminine Kraft fließen lassen. Ich gucke beispielsweise, dass ich keine Großveranstaltungen habe, wenn ich meine Menstruation habe und lege meine Zeiten für kreative Phasen in meine Follikelphase – die Phase, in der sich das Gewebe aufbaut.

Die Energie der einzelnen Phasen

Menstruation (Neumond) // Winter: Innenschau, Loslassen, Ruhe, Neuausrichtung, tiefe Verbindung zur Intuition und der inneren Weisheit, die „heilige“ Zeit in der Frauen traditionell in Kreisen zusammenkamen, Reinigung, Zugang zu der ureigenen Magie

Follikelphase (zunehmender Mond) // Frühling: Zunahme der Aktivität, Aufbau von Neuem, Kreativität, voller Energie sein, Lust auf Neues, Neugier, Fühler austrecken, sprießen

Ovulation (Vollmond)// Sommer: Eisprung, höchste Fruchtbarkeit, Verlangen nach Verbindung, Lust auf Gemeinschaft, Anziehungskraft, Überzeugungskraft, kraftvolle Kommunikation, überzeugender Ausdruck, Abenteuerlust, Lust auf Mehr

Luteale Phase (abnehmender Mond) // Herbst: Abnehmende Vitalität, Erntezeit erhöhtes Ruhebedürfnis, Rückzug, Fokus auf die kleinen Dinge, systematisches Abarbeiten, Ernte einholen, Vorbereitungen auf den Winter

Wenn wir uns in den femininen Rhythmus fallen lassen, bedeutet das, dass wir unser Jahr eventuell anders planen als bisher. Es ist eine Einladung uns wieder zurückzuverbinden.

Meine Jahresplanung

Ich nutze den Winter um zu schauen, was von der Ernte, die ich eingeholt habe auch im nächsten Jahr noch Früchte tragen soll. Ich schaue auf meine Ziele und Wünsche und passe diese an. Ich verbinde mich tief mit meiner inneren Weisheit und nutze diese Zeit des Rückzugs um Klarheit zu gewinnen. Somit kann ich die Basis für das neue Jahr kommen und dafür sorgen, dass meine Wünsche und Ideen Früchte tragen werden. Unabhängig von all den Weihnachtsmärkten und der vorweihnachtlichen Shoppingmarathons ziehe ich mich gerne zurück und fahre das Tempo runter, um dem was sich zeigen will Raum zu geben.

Der Frühling ist die Zeit in der ich beginne neues Anzustoßen. Es ist die Zeit in der ich spüre, dass ich voller Energie stecke. Ich baue neue Verbindungen auf, implementiere Projektideen oder setze Pläne um. Beispielsweise mit Manifest Miracles, welches ich gemeinsam mit Franziska veranstalte.

Im Sommer ist die Zeit in der ich unterwegs bin, ich bin draußen, treffe neue Menschen und schaffe neue Verbindungen. Ich bin offen für Vorschläge und Idee und die Luft hängt quasi voller toller Dinge, die ich umsetzen könnte. Das ist auch die Zeit, in der Projekte an mich herangetragen werden und sich neue Partnerschaften bilden.

Den Herbst nutze ich dann, um die Ernte einzuholen. Ich analysiere, was funktioniert hat und schaue, welche Ideen aus dem Winter Früchte getragen haben. Ich ordne und sammle und sortiere mich.

Finde deinen Rhythmus wieder

Auf deinen persönlichen Zyklus übertragen kannst du diese Phasen auch immer wieder im Kleinen beobachten. Ich merke, dass ich während meiner Menstruation gerne im Rückzug bin und besonders gut an meine Intuition angebunden bin – passend dazu veranstalte ich dann auch die Neumond-Circle. Ebenso spüre ich, dass ich zum Einsprung hin gerne aktiv und unter Menschen bin – ich lege also meine Lunch-Dates und meine sozialen Aktivitäten eher in diese Phase.

Seitdem ich meinem Rhythmus und dem urfemininen Rhythmus der Mutter Erde folge und mich wahrlich dort hinein fallen lasse spüre ich, wie die Dinge einfacher werden. Ich muss nicht mehr so viel pushen und kann die einzelnen Phasen gezielte nutzen und mit ihnen gehen. So plane ich nicht nur mein Leben, sondern auch Business-Themen. Ich habe Meetings in meiner fruchtbaren Phase, vermeide externe Termine zu meiner Menstruation. Und so ist auch Becoming.You an dem natürlichen Rhythmus ausgerichtet. wir starten zum Mondfest Samhain in der Verbindung zu unseren Ahnen und schließen zum Oktober mit dem Abschluss der Ernte. Auch die teilnehmenden Frauen berichten, wie es sich auf einmal ganz anders anfühlt so im Einklang mit der Natur durch den Jahreskreis zu gehen.

Ich lade dich ein, auch für dich selbst einfach mal zu schauen, wie gut du mit deinem Rhythmus verbunden bist. Und wenn du Lust hast, kannst du passend zum Start in den neuen Zyklus noch mit mir gemeinsam in Becoming.You in die Tiefe gehen..

Alles Liebe,
KAJA

Wenn das Gefühl von falsch goldrichtig ist

Wenn das Gefühl von falsch goldrichtig ist

Oft wenn wir uns nicht richtig fühlen, ist die natürliche Schlussfolgerung, dass etwas mit uns nicht stimmt, oder irgendetwas bei uns nicht richtig ist. Was aber wäre, wenn unser Gefühl ein Zeichen dafür wäre, dass wirklich etwas nicht stimmig oder richtig ist? Und zwar nicht mit uns, sondern in der Welt, der Situation oder der Konversation in der wir uns gerade befinden.

Unser Alltag entspricht einem Film mit endlosen Snapchatfiltern – ohne dass wir wissen, dass das was wir sehen Filter sind. Oft übernehmen wir diese Filter von unseren Eltern, Lehrer oder der Gesellschaft in der wir leben. Und irgendwann erinnert sich niemand mehr daran, dass es die Filter sind, durch die wir schauen, aber nicht die Wahrheit, die wir sehen. Einige dieser Filter fühlen sich irgendwann so unpassend an, dass wir beginnen sie zur Seite zu schieben. Geschehen bei dem Wahlrecht für die Frau oder der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. Andere hingegen sind so tiefliegend, dass wir sie mit unserem Verstand nicht als Filter identifizieren können. Wir glauben dem Status Quo und dass die Welt so aussieht.

Macht definiert Normal

Die gesellschaftliche Norm wird von denen gemacht, die die Macht haben oder haben wollen. Und sie vertreten mit dem geschaffenen Status Quo ihre Interessen. In den letzten 2000 Jahren waren Männer diejenigen, die den Normalzustand definiert haben. Nicht besonders vorteilhaft für uns als Frauen.

Der Status Quo ist nur eine Momentaufnahme und er muss wahrlich nicht der wahrhaftige Normalzustand sein. Der Status Quo lässt sich ändern – wenn wir es wollen. Chimamanda Ngozi Adiche führt in ihrem Essay „We all should be femininsts“ das Beispiel ihrer Zwillings-Nichten auf. Hundert Jahre zuvor wären die beiden in Nigeria noch getötet worden, weil Zwillinge als Unglücks-Boten galten. Sie sagt:

Kultur macht nicht den Menschen.

Der Mensch macht die Kultur.

Wie aber können wir die Kultur verändern? Indem wir anfangen der Wilden Frau in uns wieder zu vertrauen. Unser Verstand kann diese Wahrnehmungsfilter oftmals nicht erkennen, denn sein Funktionieren basiert in vielen Fällen genau auf diesen Filtern. Der Verstand kann nur logische Schlüsse aus vergangenen, ihm bekannten Ereignissen ziehen. Wer sie aber durchleuchten kann, ist unsere Intuition, unser Urinstinkt, die wilde Frau in uns. Die wilde Frau, die sich noch an die Zeit vor den Snapchat-Filtern erinnert, die mit dem Ursprung verbunden ist, die weiß ohne zu begründen.

Das Treffen mit der wilden Frau

Ich hatte das Glück vor einigen Jahren am eigenen Leib erfahren zu dürfen, was es bedeutet, wenn Intuition und Urinstinkt über dem Verstand stehen und ernst genommen werden. Ich war mit drei Freundinnen in Arizona unterwegs. Eine ist Zuni, eine Navajo und die dritte hat assysrische Wurzeln – was sie jedoch vereinte war die Selbstverständlichkeit, mit der die feminine Intuition Gewicht hatte.

Als ich das erste Mal äußerte, dass ich kein gutes Gefühl hätte, zu einem bestimmten Ort zu gehen wurden sofort die Pläne geändert. Sobald eine von uns ein Bauchgefühl hatte wurde dem vertraut. Noch nie zuvor hatte ich so etwas erfahren und ich merkte, wie es mein ganzes System herausforderte. Aber auch, wie in mir etwas wuchs, was ich vorher nur flüchtig kannte. Allein die Tatsache, dass andere meiner Intuition rückhaltlos vertrauten, ließ sie lauter werden. Das blieb nicht ohne Konsequenzen.

Wieder zurück stellte ich fest, dass ich mich immer häufiger in Momenten wiederfand, in denen ich meiner Intuition folgte uns mein Urinstinkt sich meldete. Die wilde Frau in mir begann den Status Quo zu hinterfragen – für mich, für mein Leben und für die Gesellschaft in der ich lebe. Und es war gar nicht so leicht wie gedacht. In der Zeit wurde einer meiner Lieblingssätze:

Sagt wer?

Wir sind umgeben von so vielen Filtern auf die Welt und so daran gewöhnt, dass wir sie nicht mehr erkennen. Aber wer sagt eigentlich, dass die Dinge so sein müssen, wie sie sind? Und so habe ich mich in jeder Situation, jedem Gespräch, bei jedem Gedanken gefragt: Sagt wer? Durch das Fragen wurde mir klar, dass sie meisten Filter nicht besonders frauenfreundlich sind und dass einiges getan wird, sie aufrecht zu erhalten.

So geschehen bei Alicia Keys, die dafür angefeindet wurde, dass sie kein Make Up mehr tragen will. Ein Moment, in dem Wahrhaftigkeit als falsch dargestellt wird. Tagtäglich werden Frauen dafür bepöbelt, weil sie sich nicht zuhause verstecken, während sie ihr Kind stillen. Eine der natürlichsten Sachen der Welt wird als unnatürlich dargestellt. Die Tatsache, dass Menstruationsblut in der Werbung durch blaugefärbtes Wasser dargestellt wird und Autos über die Binde fahren – um das Thema so zu tabuisieren. Dabei ist es eine natürliche Körperreaktion, die vor langer Zeit sogar mal heilig war.

Aber es kann auch schmerzhaft sein, sich von Filtern zu verabschieden. Sobald ein Filter fällt uns klar wird, dass es eben nur ein Filter war – und wir die ganze Zeit die Welt schon anders hätten sehen können. Und das kann unangenehm sein. Bei weitem aber nicht so unangenehm, wie weiter hinter Filtern zu existieren.

Ohne Filter, bitte

Aus diesem Filter-Wahnsinn uns die wilde Frau führen. Wir dürfen wieder lernen unserem Urinstinkt zu vertrauen – es ist ausreichendes Indiz dafür, dass etwas nicht stimmig ist. Es braucht nicht immer eine sofortige logische Erklärung für Dinge. Das System fordert uns heraus, uns direkt zu erklären, denn es stellt den Verstand über die Intuition. Es sagt uns auch, dass Ordnung eine Tugend ist und sich ordentlich (= angepasst) zu verhalten besser ist als wild zu sein. Aber Gefühle können manchmal nicht logisch erklärt werden. Und müssen sie auch gar nicht. Denn das einzige, was unsere Intuition von uns möchte, ist, dass wir ihr vertrauen, dass wir dem Mädchen in uns vertrauen. Dass wir uns trauen.

Es kann helfen einen Schritt zurück zu treten um das ganze aus der Entfernung zu betrachten, Und manchmal ist der Filter nicht groß genug und man erhascht einen Blick auf die Wahrheit dahinter. Mir ging es in den verschiedensten Situationen so, dass plötzlich Filter verschwanden. Das ist so ähnlich wie die Bilder von permanent photogeshoppten Prominenten, die man auf einmal ohne Schminke sieht. Auf einmal verändert sich das Bild – etwas Wahrhaftiges wird sichtbar. Etwas, was so viel stärker ist, als der Filter. Das perfide daran ist allerdings, dass dieser kleine Einblick oft wieder von dem uns vorgegaukelten Normalzustand überlagert und vergessen wird.

Was aber ist, wenn wir die Filter nach und nach entfernen? Was passiert, wenn wir beginnen Verhalten und Situationen, die uns gestern noch als normal erschienen zu hinterfragen? Was passiert, wenn wir beginnen unserem Urinstinkt zu vertrauen, der wilden Frau in uns, die noch ein untrügliches Gespür für Wahrheit und Wahrhaftigkeit hat?

Durchatmen

Was wäre, wenn wir als Frauen beginnen gemeinsam die Kultur zu verändern in der wir leben? Folgen wir der Einladung von Chimamanda Ngozi Adichie und fangen wir an die Filter zu löschen und unserer Wahrhaftigkeit wieder näher zu kommen. Sie wird mit Sicherheit nicht ganz so ordentlich und adrett sein, wie das, was wie bisher kennen. Und wahrscheinlich werden wir anfangen uns aus dem Korsett der gesellschaftlichen Konventionen, welches uns oft den Atem nimmt, zu befreien. Ja, das kann manchmal herausfordernd sein und im ersten Augenblick auch Angst machen. Aber die Aussicht darauf wieder in der Wildnis tief durchatmen zu können und frei zu sein ist es mir das wert.

Ich habe mich dazu entschlossen den Status Quo zu hinterfragen, die Filter zur Seite zu schieben und die Wahrhaftigkeit zu finden. Ich muss zugeben: im ersten Moment ist es ein wenig so, als ob ein Hochglanz-Magazin seinen Glanz verliert. Anfänglich ist es ungewohnt, wenn die Dinge anders erscheinen und vor allem, wenn vieles seine unnatürliche Leuchtkraft verliert. Aber mir sind echte Frauen lieber als photogeshoppte, die mir als die Wahrheit verkauft werden. Und mir ist Wahrhaftigkeit lieber als willkürliche Wahrheiten.

Eine US-Studie besagt: Wenn eine Minderheit von 10 Prozent der Bevölkerung an eine Meinung glaubt und sie verbreitet, setzt sich diese schließlich auch in der restlichen Mehrheit durch. Lass uns die 11% sein, die den Status Quo verändern. Lass uns wieder auf das Gefühl von falsch vertrauen und wissen, dass es richtig ist. Solange, bis es sich richtig anfühlt. Die wunderbare Denise Bidot bringt es mit ihrer Kampagne auf den Punkt: #thereisnowrongwaytobeawoman

Auf Instagram gibt es den Trend die Bilder, die keinen Filter haben, also „echt“ sind mit #nofilter zu kennzeichnen. Müsste es aber nicht eigentlich genau anders herum sein?

Welchen Filter würdest du als erstes löschen?

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Black Moon – Inbegriff der dunklen femininen Energie

Black Moon – Inbegriff der dunklen femininen Energie

Am 21. August 2017 ist Black Moon und dieser ist für die totale Sonnenfinsternis am 21. August verantwortlich. Mit dieser Sonnenfinsternis endet auch die Finsternis-Serie, die im März 2017 begonnen hat.

Die Schwärze

Es gibt verschiedene Formen des Black Moon. Zum einen kann er als der zweite Neumond in einem Kalendermonat auftauchen. Dieses sind die häufigeren Black Moons, die alle 29 Monate stattfinden, wobei der Monat je nach Zeitzone in der ich mich befinde bestimmt wird. Zum anderen kann der Black Moon der dritte Neumond in einer Jahreszeit mit 4 Neumonden. Diese Black Moons sind seltener und treten nur etwas alle 33 Monate auf. Astonomen unterteilen das Jahr in die Jahreszeiten und normalerweise hat jede Jahreszeit 3 Neumonde. Wenn eine Jahreszeit 4 Neumonde hat, wird der dritte Neumond zum Black Moon. Damit bildet er das Gegenstück zum Blue Moon.

Wo wir stehen

Der Schwarze Mond steht für eine urweibliche Energie – die empfangende Qualität. Im August ist bereits traditionell die Erntesaison eröffnet. Und so sind wir eingeladen uns der Ernte-Qualität des Monats zu öffnen und uns nach innen auszurichten. Und auf die letzten 6 Monate zurückzuschauen und wahrzunehmen, was sich alles entwickelt hat. Die Intentionen vom Anfang des Jahres, die jetzt erntereif werden, die Wünsche auf dem März, die sich jetzt manifestiert haben. Der August ist der Monat, in dem mit dem Schnitterinnenfest die ernte beginnt und damit auch der Monat, in dem wir für uns beginnen können zu gucken, wie unsere Ernte für das Jahr so aussieht. Was wir alles empfangen durften, was noch am reifen ist und was wir noch enpfangen dürfen – ganz in der Energie des  BLACK MOON.

Dunkle Leere – feminine Weisheit

Die feminine Energie wird oftmals auch also die dunkle Energie bezeichnet – und damit ist nicht die dunkle Seite der Macht gemeint, sondern die Qualität, die sie mit sich bringt. Das Feminine steht unter anderem für Empfänglichkeit, Stille, den Blick nach Innen, Innehalten und Intuition. Es ist die Schöpferkraft – aus der Leere wird alles geboren. Aus der Dunkelheit entspringt das Licht. Aus der Stille entstehen Wille und Gedanke. Die Gnostiker glaubten, Gottes erster Gedanke war “nichts” – no-thing – und das war die Göttin Sige, aus der alle anderen Ideen entstanden. Sie personifiziert die universelle Leere, welche die Galaxien, die Sterne und die Planeten beinhaltet.

Alle Weisheit und alles Wissen kommen von Sige, da sie allwissend und allsehend ist. Die Gnostiker sehen ins Sige auch die Mutter von Sophia, der Göttin der Weisheit. Das macht sie quasi zur Großmutter des christlichen Gottes.

Der schwarze Mond lädt uns dazu ein den Blick nach Innen zu richten und auf das zu schauen, was geboren werden will. Neben der grundsätzlichen Neumond-Qualität von Neubeginn, steht der schwarze Mond für die Qualität von großem Erwachen und Klarheit. Er ist extrem kraftvoll und markiert oft einen Wendepunkt in einem Zyklus.

Aus der schwärzesten Schwärze wird das Gold geboren.

Philipp Carr-Gomm

Wenn du also schon länger ein leises Flüstern vernimmst oder dein Herz versucht eine neue Melodie zu summen, dann ist jetzt ein guter Zeitpunkt die Augen zu schließen und nach Innen zu schauen. Werde zur Alchemistin deiner Wünsche. Werde zur Schöpferin. Was möchte sich zeigen? Was möchte geboren werden? Welcher Samen möchte in dieser fruchtbaren Dunkelheit gesetzt werden? Lass all den Mindfuck verstummen, verbrenne die altbekannten Zweifel, schneide die Bänder der Verpflichtung durch bevor du dich auf die Reise in dein Inneres machst. Und dann lausche dem, was sich vielleicht ganz laut oder aber auch ganz vorsichtig und leise meldet. Dazu fügt es sich dieses Mal, dass wir ein wunderbar langes Wochenende vor uns haben – Zeit durchzuatmen und loszulassen. Und ein wunderbarer Moment uns in die feminine Energie fallen zu lassen, zu empfangen und zu genießen.

Wie du einkehren kannst – eine Zeremonie

Je nachdem wie deine Zeitplanung aussieht, kannst du diese Zeremonie in 30 Minuten machen oder aber auch einfach über das Wochenende strecken. Du benötigst Papierschnipsel, eine Kerze (mit feuerfester Unterlage), Streichhölzer, Geschenkband (aus Stoff), Papier und Stift, Blumen. Ich habe mir für dieses Wochenende einen kleinen Black Moon Altar eingerichtet, quasi einen Mini-Zeremonien-Platz. Dazu habe ich ein schwarzes Tuch genommen, auf dem zwei goldene Schalen stehen, eine rote Kerze und Blumen. In der einen Schale verbrenne ich die Zweifel, in der anderen finden die abgeschnittenen Verpflichtungen Platz. Und das leere Papier lädt das Neue ein.

Konkret: Du kannst all die Glaubenssätze und Zweifel auf Papierschnipsel schreiben und verbrennen. Du kannst Geschenkband nehmen, Namen drauf schreiben und die Verpflichtung symbolisch durchschneiden. Auf dem Papier notierst du all das, was sich meldet und geboren werden will. Finde Ruhe und gehe nach Innen – du kannst die Augen schließen, meditieren, summen, deinen Blick auf die Kerze konzentrieren. All das, von dem du merkst, dass es dich von dem Weg nach innen abhält, wird verbrannt oder abgeschnitten. Jeder Impuls, der sich von Innen meldet wird notiert – ohne zu bewerten oder ins „wie“ zu gehen.

Lass dir so viel Zeit wie du brauchst. Du kannst auch mehrere Momente der Einkehr zelebrieren und immer tiefer gehen. Lass die Kerze gerne das ganze Wochenende brennen (puste sie aus, wenn du das Haus verlässt), das lädt ein immer wieder etwas zu verbrennen und somit immer tiefer zu gehen. Zum Abschluss bläst du die Kerze aus und gibst die Blumen in ein Gewässer, als Dank für die Unterstützung und als Anerkennung der femininen Energie. Wasser ist das feminine Element, es fließt immer und beständig an den tiefsten Punkt.

Diese Zeremonie ist ein Impuls – wandele ihn so ab wie es für dich stimmig ist, vertraue deiner eigenen Stimme. Willst du Zweifel abschneiden und Verpflichtungen verbrennen? Go for it! Deine Wahrheit ist das, was zählt. Je dunkler die Nacht, desto heller die Sterne – du entscheidest, wie du die Wolken vertreibst, um dann nach den Sternen zu greifen.

Erwache, fließe, tanze

Passenderweise fällt der Black Moon auf einen #magicmoonday. Eine schöne Metapher, um sich mit unseren inneren Wünschen und unserer Wahrheit wieder zu vereinigen.

Dieser Black Moon lädt uns alle ein uns wieder mehr mit dieser Stimme in uns, unserer inneren Weisheit, unserer Intuition zu verbinden. Es ist eine Einladung zu dir zu kommen, dich so zu zeigen wie du bist und deine Weiblichkeit zu leben. Egal ob Andere es kompliziert, anstrengend oder merkwürdig finden. Erlaube dir wie das Wasser zu fließen, dich tragen zu lassen und nicht immer alles begründen zu müssen. Umarme die wilde Frau in dir, tanzend, singend und wissend. Und sei gewiss – du bist nicht alleine. Überall erwachen Frauen, überall wird der Ruf gehört. Wir gehen gemeinsam. Ich freue mich drauf.

Happy Black mooning,

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Rückläufiger Merkur – verdrehte Tatsachen am Himmel und Zeit für Self-Care

Rückläufiger Merkur – verdrehte Tatsachen am Himmel und Zeit für Self-Care

Auch wenn ich spirituell offen bin, so habe ich doch meistens beide Füße auf dem Boden. Ich bin so gut ich kann im Hier und Jetzt und mir sehr klar darüber bewusst, dass das Leben auf der Erde und nicht im Himmel stattfindet. Über die Jahre habe ich bemerkt, dass je mehr ich mich meiner femininen Energie und Kraft geöffnet habe ich sensitiver für die Rhythmen und Zyklen von Himmel und Erde geworden bin. Was ich zunächst verfluchte, denn ich wollte ja weiterhin stark und unabhängig sein, nehme ich mittlerweile als Einladung oder Inspiration zum Fließen und mich drauf einlassen. Ich sehe es als den femininen Flow und die Verbindung zu dem was ist.

Drei- bis viermal im Jahr heißt es „Oh nein! Merkur ist rückläufig!“. Was in Insiderkreisen als „Mercury Retrograde“ bezeichnet wird, bedeutet nichts weiter, als dass der Planet Merkur rückwärts läuft. Dabei verändert der Planet nicht seine Richtung, sondern die Erde „fährt“ in einem schnelleren Tempo an Merkur vorbei, sodass von der Erde aus der Eindruck entsteht, als ob der langsamere Planet sich rückwärts bewegt.

Wenn der Götterbote rückwärts läuft

Was bedeutet es nun für uns auf der Erde, wenn der Merkur rückläufig ist? Merkur, der kleinste Planet ist nach dem Götterboten benannt worden. Er ist der Schutzgott des Verkehrs, der Reisenden, der Kaufleute und der Hirten, steht für Kommunikation und Logik. All dieser Dinge werden mit Aktionen im Außen verbunden, der Reisende bricht in eine neue Welt auf, Kommunikation ist eine Botschaft nach Außen und auch im Verkehr bewegen wir uns nach vorne. Ist der Merkur nun rückläufig so kann dies als Einladung dazu gesehen werden mal nicht nach Außen, sondern nach Innen zu schauen. Das Motto für Mercury Retrograde ist positiv formuliert: Tempo rauszunehmen. Es gilt Entscheidungen gut abzuwägen, durchzuatmen und bevor man impulsiv reagiert noch einmal innezuhalten.

Oder aber auch, um Ordnung zu schaffen. Die Rückläufigkeit ist nämlich auch ein Zeitraum, in dem man überfällige Aufgaben bewältigen kann. Oft schieben wir Dinge vor uns her – während der Rückläufigkeit wird es dann Zeit, diese Dinge in Ordnung zu bringen. Es ist der perfekte Moment, die liegen gebliebene Buchhaltung zu machen, offene Rechnungen zu begleichen oder alte Verträge aufzulösen.

Die Zeit ist wunderbar dafür geeignet, Aussprachen zu treffen. Alles, was bisher im Raum hängt, kann jetzt geklärt werden. Missverständnisse können bereinigt werden, Dinge verstanden und alte Verpflichtungen gelöst werden. Mercury Retrograde bietet sich hervorragend dazu an Bilanz zu ziehen, Themen tiefer zu beleuchten und eventuelle Korrekturen vorzunehmen. Es ist die Zeit des Überdenkens und des sich in Ruhe eine Meinung zu bilden.

Innere Ernte

Ich werde die kommenden drei Wochen „Mercury Retrograde“ dazu nutzen, nach Innen zu schauen und in meine Bedürfnisse einzutauchen. Denn je mehr ich bei mir bin, desto besser kann ich mein Herz und meine Seele hören. Und die Früchte dessen ernten, was in ihnen erwachsen ist und erblüht. Dazu gehören für mich Self-Care, Self-Love und Self-Worth. Gerade, wenn es Zeit ist nach Innen zu schauen, nutze ich gerne den Moment mich wieder daran zu erinnern, was mir wirklich guttut und hinzuspüren, was vielleicht gar nicht mehr so gut ist, wie gedacht. Vielleicht, weil es eine unbewusste Routine geworden ist, die erneuert oder verändert werden darf. Das gilt für mich privat als auch fürs Business. Dort schaue ich beispielsweise auf meine Systeme, Strukturen und Botschaften. Passen die noch zu meiner Herzstimme? Sind sie weiterhin effektiv und entlasten mich? Gibt es etwas, was ich lassen kann und somit den Fokus erhöhen? Ich habe für mich jedes Mal andere Punkte, die zu den einzelnen Bereichen gehören – für dieses Mal stehen bisher die folgenden auf der Liste:

Selbst-Fürsorge

Konsequent 1 Stunde vorm Schlafengehen Off-Screen gehen. Ins Bett gehen, wenn ich die ersten Anzeichen von Müdigkeit spüre. Zeit für mich im Kalender einplanen. Wöchentliche Treatments einplanen. Gutes, leckeres Essen. Zeit für Essen. Mehr Zeit in der Natur.

Selbst-Liebe

Singen. Tanzen. Meditieren. Emotionen fließen lassen. Zeremonien machen. Sisterhood-Circle schaffen. Mehr Blumen kaufen. Bäume umarmen. Zeit in Stille.

Selbst-Wert

Meine Wünsche formulieren. Klarheit schaffen. Ausmisten und das loslassen, was mir nicht mehr guttut. Mein Business betrachten und erneuern. Neue Designs testen. Fotos machen. Mich ausschließlich mit positiven Menschen umgeben. Nur meinem Herzen folgen. Mehr Zeit für Soul-Sparkle.

Für die Zeit vom rückläufigen Merkur liegt mein Fokus ganz bei mir – auf das was in meinem Inneren ist. Ich werde viel Zeit mit mir verbringen und nicht von Event zu Event hasten. Ich werde bewusst meine Kontakte wählen und altes erledigen oder lösen. Passenderweise bleibt der rückläufige Merkur drei Wochen – genau die Zeit, die es braucht, Verhaltensweisen zu Gewohnheiten werden zu lassen.  Wie im Innen, so im Außen heißt es. Ich merke immer wieder, dass wenn ich bewusst in mich kehre, ich klarer werde in dem, was ich will und deutliche Impulse für meine nächsten Schritte erhalte. Ich freue mich darauf zu erfahren, was auf deiner Liste steht. Und wünsche dir viel Spaß bei der Einkehr zu dir.

Alles Liebe!

 

Die kommenden Phasen für den Rückläufigen Merkur sind:

21.04.2023-15.05.2023 / 23.08.2023-15.09.2023 / 13.12.2023-02.01.2024 / 01.04.-25.04.2024 / 05.08.2024-28.08.2024 / 26.11.2024-15.12.2024

Von Konkurrenz zu Kooperation – warum wir uns mit Stutenbissigkeit selbst ein Bein stellen

Von Konkurrenz zu Kooperation – warum wir uns mit Stutenbissigkeit selbst ein Bein stellen

Vor einiger Zeit habe ich einen Beitrag zu Thema Sisterhood geschrieben. In dem ging es unter anderem darum, dass ich an Kollaboration glaube und nicht mehr das Konkurrenz-Klischee füttern will, welches immer wieder durch die Legende von der Stutenbissigkeit genährt wird. Danach erreichten mich viele positive Rückmeldungen, aber auch solche, in denen der Tenor was: Ich versuche das ja, aber es gibt so viele Frauen, die Sisterhood definitiv nicht leben! Ich bin mir durchaus darüber im Klaren, dass wir nicht im „Airy-Fairy-Happy-Land“ leben und dass auch Frauen ihre Ellenbogen ausfahren können. Ich weiß auch, dass wir nicht alle hüftschwingend und singend Hand in Hand über Blumenwiesen schweben. Auch wenn ich das durchaus manchmal für sehr angebracht halten würde. Worum es mir geht, dass es an der Zeit ist zu verstehen, dass jedes Mal wenn eine Frau einer anderen ein Bein stellt oder ihr einen Dolchstoß versetzt, sie sich eigentlich selbst und auch allen anderen unbeteiligten Frauen die Wunde zufügt.

So sieht es aus…

Wir leben im Jahr 2016, im Zeitalter von Wahlfreiheit und Patchwork-Lebensentwürfen. In einer Zeit, in der Frauen selbst entscheiden können wie sie ihr Leben leben wollen, frei wählen können. Sollte man denken. Allerdings gibt es zwei Phänomene die dafür sorgen, dass die fiesesten Stöcke uns von augenscheinlichen Teamkameradinnen zwischen die Beine geschmissen werden. Dafür gibt es zwei Gründe: Angst, dass es nicht genug gibt und die Unsicherheit über den eigenen Weg.

Als Mädchen sind wir mit den Bildern der Prinzessin die ausgewählt werden muss aufgewachsen. Mit Spielnachmittagen voller Barbies und mit nur einem Ken. Mit der Idee davon, dass es nicht genug für alle gibt. Und gleichzeitig wurde uns durch die Frauenpresse eingebläut, dass wir nicht schlank genug, schön genug, smart genug sind. Irgendwann haben viele von uns angefangen das zu glauben. Das ist der Moment in dem aus Kooperation Konkurrenz wird. Wir spielen nicht mehr miteinander, sondern um etwas. Dann wird die Frage gestellt: „Was hat die, was ich nicht habe?“, anstatt uns auf unsere Stärken zu konzentrieren.  Die Konsequenz ist, dass wir mit diesen Gedanken unheimlich viel Energie und Zeit verschwenden, die wir anders einsetzen könnten. Und es führt dazu, dass ich mich noch schlechter fühle, denn wenn ich mich ständig mit den Stärken einer vermeintlichen Konkurrentin beschäftige, fokussiere ich mich in Wirklichkeit auf meine eigenen Schwächen. Der Wettlauf um das imaginative „erwählt werden“ ist im vollen Gange und es passiert, was gemeinhin als Stutenbissigkeit bezeichnet wird.

Und damit bleiben wir an der Frage hängen, anstatt uns auf das zu konzentrieren, was wir schon haben und was wir richtig gut können und daraus mein eigenes Profil zu entwickeln.

Be yourself. Everyone else is already taken.

Oscar Wilde

Erst wenn wir unser eigenes klares und authentische Profil entwickeln, bekommen wir auch Zugang zu den Jobs und Optionen, die zu uns passen, uns wachsen lassen und unsere Brillanz zum Vorschein bringen. Sisterhood ist nicht anderen Frauen den Ellenbogen in den Unterleib zu rammen, da ihre Stärken mich auf meine Schwächen aufmerksam machen. Sisterhood ist nicht andere Frauen bloßzustellen um für den Moment selber besser darzustehen. Sisterhood ist nicht, andere Frauen zu Fall zu bringen, weil man sich selber nicht zutraut die Schwelle zu nehmen. Sisterhood bedeutet für mich, die Stärken anderer Frauen zu schätzen, sie anzuerkennen und als Inspiration zu sehen. Und mir gleichzeitig klar über das zu sein, was mich ausmacht, um dieses im richtigen Moment einsetzen zu können. Es bedeutet aufzuhören den alten Geschichten von „nicht genug“ zu glauben und aus der Angst zu gehen. Sisterhood ist immer ein Vertrauensvorschuss – in meinem Fall habe ich ihn nie bereut. Nur dann ist Sisterhood auch wirklich möglich und einfach großartig. Dann bilden sich Connections und Verbindungen, Kooperationen und Community. Und dann profitieren viele anstatt nur eine.

Diese Idee von Sisterhood bedeutet auch, andere so sein zu lassen wie sie sind. Mit ihren Stärken und Schwächen und ihren Lebensmodellen. Sisterhood beinhaltet Respekt vor den Entscheidungen anderer Frauen zu haben, auch wenn meine eigenen anders ausfallen würden. Dazu gehört, dass wir uns nicht gegenseitig dissen, ob „Vollzeitmutter“, „Vollverdienerin“ oder „Vollweib“. Ich sage immer:

Jede Frau spiegelt eine andere Facette von Weiblichkeit wieder.

Und wer bin ich es darüber zu urteilen. Ich kann für mich entscheiden, dass ich denke, dass es für Kinder vollkommen okay ist, wenn ihre Mutter arbeitet und dennoch absolut respektieren, wenn eine andere Frau für sich entschieden hat, dass es das Beste für ihr Kind ist, wenn sie mit ihm zu hause bleibt. Ich kann für mich entscheiden, dass ich mich mit Kleidergröße 36 am wohlsten fühle und dennoch die Vielfalt weiblicher Körper schätzen. Indem ich erkenne, dass es für mein Leben keinen Unterschied macht, ob eine Frau ein kurzes Kleid oder hohe Schuhe trägt, mit ihrem Kind zu hause bleibt oder Vollzeit arbeitet, schaffe ich die Grundvoraussetzung für wahre Sisterhood. Wenn ich anfange mich auf mich zu konzentrieren, anstatt meine Energie mit anderen zu vertun kann Magie passieren.

There is a special place in hell for women who don’t help other women.

Madeleine Albright

Sisterhood ist Kooperation – zu erinnern, wie kraftvoll wir sind, wenn wir zusammenstehen und zu begreifen, dass eben am Ende keine von uns ihren Weg alleine geht. Sisterhood ist der Schlüssel zur Freiheit, denn die Welt wird sich nur ändern, wenn wir gemeinsam gehen und für die Freiheit von jeder Frau einstehen.

Gesellschaft erschafft nicht die Menschen. Die Menschen erschaffen die Gesellschaft.

Gemeinsam können wir eine neue Gesellschaft schaffen, eine die Gesellschaft die Freiheit für jede Frau bedeuten kann. Und Sisterhood ist ein entscheidender Schlüssel. Ein Schlüssel, der uns dahin bringt, dass wir nicht mehr als Prinzessinen ausgewählt werden, sondern als Königinnen unser gemeinsames Reich erschaffen können. Bei all den miesen Momenten und krassen Kommentaren gegen Frauen, die gerade in den letzten Wochen wieder im Netz kursierten, ist es an der Zeit, dass wir endlich anfangen uns selbst zu ermächtigen, für unsere Würde einzutreten und gemeinsam für eine Gesellschaft gehen in der Kooperation wichtiger ist als Konkurrenz und Stutenbissigkeit Sisterhood weicht.

In Sisterhood,

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P.S. Dieser Beitrag wurde nicht nur von den Rückmeldungen sondern auch von der DMW-Blogparade inspiriert.