Muttertag – was wirklich dahinter steckt

Muttertag – was wirklich dahinter steckt

Bald ist Muttertag. Der Moment, in dem wieder kiloweise Schokolade und büschelweise Blumen durch die Republik gekarrt werden, um die Frau in ihrer Mutterrolle zu zelebrieren. Im Gegensatz zu den Vätern am Vatertag, sind die Mütter nicht feiernd in den Straßen und auf den Feldern unterwegs., sondern sitzen sittsam zwischen ihren Liebsten und bekommen ihre Geschenke. Mal wieder bleibt die Frau brav in dem ihr zugedachten Rahmen.

Das diese beiden Tage so unterschiedlich begangen werden hat den folgenden Grund, während einer einen heidnischen Ursprung hat, ist der andere in Wahrheit ein Todes-Gedenk-Tag. Und was für eine Überraschung – der Muttertag hat in der Tat keine heidnischen Wurzeln!  Auch wenn es schon immer Fruchtbarkeitsgöttinnen und Muttergöttinnen gab, denen man gehuldigt hat, so wurde dies nicht am 2. Samstag im Mai getan. Dies hat seinen Ursprung in einen christlich-methodistischen Szenario.

Von Methodisten zum Muttertag

1907 starb die Mutter von Ann, einer engagierten Methodisten-Christin in den USA. Anns Mutter war in der Gemeinde sehr bekannt, weil sie sich im Weltkrieg engagiert hatte und auch in der Gemeinde aushalf. Und weil so viele Menschen Anns Mutter schätzen, beschloss diese kurzerhand einen Gedenktag für ihre Mutter zu veranstalten. An dem 2. Samstag im Ma 1907. Es kamen so viele Menschen, dass das Ganze im Folgejahr einfach wiederholt wurde und man auch der anderen toten Mutter gedachte. Und schon 2 Jahre später wurde der Muttertag zu einem Ding. Eine Gedenkfeier für verstorbene Mütter.

Die Blumenindustrie hüpfte schnell auf den Zug auf und zack zack verselbständigte sich das Ganze ziemlich flott. Denn man braucht ja Blumen für Gedenken und so. 1922 wurde bei uns der erste Muttertag gefeiert und die Nazis übernahmen den Muttertag, der mittlerweile seine Bedeutung verändert hatte. Die gute Ann hat zu ihren Lebzeiten noch versucht das Ganze abzuwenden, denn sie betonte immer wieder, dass sie gegen die Kommerzialisierung und was damit einher ging war. Es half nichts.

Rollendefinition für eine Frau

Heutzutage feiern wir die Mutter in ihrer Rolle als Gebärende, als Versorgende, als Care-Geberin und die Industrien haben sich diesen Muttertag zu eigen gemacht. Mütter sind großartig, aber sie auf diese Rolle zu minimieren, um sie zu feiern finde ich schräg. Für den Muttertag gibt es keinen wirklichen Ursprung in dem Sinne, es ist ein rein industriell entwickelter Tag. Und was passiert am Muttertag? Wir nehmen die Frau und ehren die Mutterschaft, die Gebärfähigkeit, die Hingabe der Frau an ihre Familie, an ihre Kinder, an diese Rolle, in der sie ist, an die kleine Welt, die innere Welt, wie auch immer man das nennen möchte.

Ich feiere jede Frau jeden Tag. Es ist wunderbar, wenn sie eine dafür entscheidet Mutter zu sein und gerne Kinder in die Welt zu bringen und sie groß zu ziehen. Das hat meinen absoluten Respekt. Gleichzeitig finde ich es wichtig, diese Frauen nicht auf die Mutterrolle zu reduzieren, wie es der Muttertag macht. Sondern genau hinzugucken was eigentlich dahintersteht und was die Grund-DNA des Tages ist, den wir feiern. Und das ist nun einmal die Gedenkfeier für eine tote Mutter.

Demgegenüber hat der Vatertag schon tief mythische Hintergründe. Die Wurzeln finden sich in vorchristlichen Bräuchen, ich gebe zu, was davon übergeblieben ist, ist nicht so überzeugend.

Von der Trauerfeier zum Fest

Ich habe aufgehört den Muttertag zu feiern, ich schenke meiner Mama Blumen, wenn ich es will und lasse sie regelmäßig wissen, dass ich sie schätze. Und zwar als Mensch. Weil ich sie als Mutter bereits entlassen habe. Ich schätze sie als die Frau, die sie ist. Denn ich finde den das Feiern des Muttertages fast schon abwertend Frauen gegenüber. Dieses jetzt schenke ich dir einmal im Jahr Blumen und damit ist all meine Anerkennung für dein ganzjährliches Engagement abgetan. Was für ein Mist ist das denn? Einmal Blumen für ein Jahr unbezahlte Care-Arbeit, Mental Load und bitte still sein. In Ostdeutschland wurde der Muttertag also solches nicht gefeiert. Mutterschaft als solches wurde nicht so gehypt.

Daher mein Impuls zum Muttertag:

  • Wie kannst du ihn so gestalten, dass dieser Tag eine wirkliche Anerkennung der Frau als solches wird?
  • Was kannst du für die Verbesserung der Beziehung zwischen dir und deiner Mutter tun? (Und wenn es bedeutet, nicht im Kontakt zu sein ist das auch okay.)
  • Was wünscht sich deine Mutter wirklich – anstatt Blumen und Co?

Lasst uns Maria Himmelfahrt wieder als den wirklichen Muttertag feiern, lasst uns Frauen wieder jenseits der Mutterrolle wahrnehmen und fragt Mütter, was sie sich wirklich zum Muttertag wünschen. Und dann kommen wir so langsam weg von einer traurigen Gedenkfeier zu einem wirklich fröhlichen Fest.

 

In Sisterhood

Frauen & Finanzen – von Ursache & Wirkung

Frauen & Finanzen – von Ursache & Wirkung

Das Thema Frauen und Finanzen ist eines, welches immer wieder die Gemüter erregt – zurecht meiner Meinung nach. Denn allzuoft sprechen wir nicht darüber worum es wirklich geht und doktorn an Symptomen herum anstatt uns mit den Ursachen auseinander zu setzen. So oft wird gesagt, Frauen können nicht mit Geld oder Frauen sind zurückhaltender mit Geld oder was auch immer. Fakt ist, Frauen ivestieren im Schnitt risikoärmer und legen den Fokus mehr auf Gemeinschafft als Männer. Wir nehmen viele dieser Fakten einfach hin, fragen uns jedoch nicht, warum das eigentlich so ist.

Was mir in meinem eigenen Prozess – und dann auch in der Arbeit mit anderen – aufgefallen ist, ist, dass wir unsere kollektive Erfahrungen als Frauen im Bezug auf das Thema Geld oftmals eben nicht in Betracht ziehen. Denn es ist nicht so, dass du nur einfach besser manifestieren musst oder deine Kindheitserinnerung aufschreiben und mit Affirmationen verändern. Das kann sicherlich auch helfen und gleichzeitig ist es auch wichtig, unsere Lebensrealität anzuerkennen, aus der wir kommen. Selbst für mich, die als weiße, privilegierte Westeuropäerin Zugang zu ganz viel wirtschaftlich vorteilhaften Situationen hat und die in global betrachtetem Wohlstand aufgewachsen ist, gibt es immer noch Dinge aus dem Kollektiv, die mich bewegen. So durften Frauen in Westdeutschland – wo ich aufgewachsen bin, erst seit 1958 ein eigenes Konto haben, noch bis 1960 mussten Männer der Arbeit ihrer Frau zustimmen.

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Ohne Konto kein Vermögen

Das bedeutet: Frauen konnten ganz lange kein eigenes Vermögen bilden, weil sie kein eigenes Konto haben konnten. Denn Frauen hatten gar keine Möglichkeit eigenes Vermögen zu bildne und damit weiterzugeben. Wurde etwas vererbt, ging es an die Söhne. Wenn es an die Tochter ging, wurde das Vermögen an den Mann übertragen, sobald sie heiratete. Das heißt die einzige Möglichkeit, für Frauen, eigenes Kapital sozusagen zu behalten, war ledig zu bleiben. Was überigens damals gar nicht so einfach war. Wenn wir das Ganze weiter denken, dann zeigt das einfach, dass Frauen einfach ewig lange keinen Zugang zu Geld hatten, also den größten Teil der patriarchalen Gesellschaft. Und so lange hatten Frauen nicht wirklich Zugang zu Vermögenswerten, zu Geld und ähnlichem.

Gehen wir ein bisschen weiter zurück und denken an die Hexenprozesse, dann wird es auch nochmal interessant, vor allem was das Thema Geld und Wohlstand und Immobilien angeht. Viele dieser Prozesse, die damals geführt wurden, wurden nicht unbedingt geführt, weil die Frau irgendwo im Wald gesessen hat und Kräuter gekocht hat oder so. Sondern viele dieser Prozesse wurden auch aus wirtschaftlichen Interessen geführt. Das heißt, man hat sich teilweise auch bewusst alleinstehende Frauen rausgepickt oder Frauen, die Grundstücke besessen haben, weil diese Frauen ganz oft diesen Grund oder ihr Vermögen einsetzen mussten als Unterpfand für diesen Prozess. Eigenes Gut haben, eigener Besitz konnte damit lebensbedrohlich sein. In mir hat das sehr viel Resonanz gemacht, als ich mir meine Geldthemen angeschaut habe.

Wirtschaftsgut sein, anstatt zu wirtschaften

Selbst die gut situierten Frauen waren eher Wirtschaftsgut, als das sie wirtschafteten. Prinzessinnen wurden strategisch verheiratet, Kaufmannstöchter gewinnbringend unter die Haube gebracht. Das heißt auch, dass als Tochter aus einem wohlhabenden Haus von vornherein klar war, dass meine Meinung nicht zählt, sondern das ich ein Wirtschaftsgut bin. Dass ich mich selbst besitze oder etwas wert bin, sondern mein Wert an meinem Besitz hängt.

Ich könnte noch so viele weitere Beispiele anführen. (In Spiritual Feminist gibt es ein ganzes Kapitel zu dem Thema.) Schlussendlich führt es mich jedoch immer wieder zu dem Folgenden: ich finde immer wieder geschichtliche Muster und kollektive Erfahrungen, aufgrund derer es meiner Meinung nach kein Wunder ist, wenn wir als Frauen manchmal Themen mit dem Thema Geld haben. Und das soll keine Entschuldigung sein. Ich finde es ganz toll, wenn Frauen problemlos ganz viel Geld generieren können. Ich gönne es jeder. Problematisch wird es jedoch, wenn daraus eine: wenn ich es kann, kannst du es auch! – Mentalität entsteht, die das Individuum für mögliches gesellschaftliches Versagen verantwortlich macht, anstatt auf die darunter liegenden Probleme einzugehen.

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Wenn Ahnen deinen Kontostand bestimmen

Bei vielen Frauen hängen viele der Gelderfahrungen ihrer Ahninnen noch epigenetisch in ihrem System. Wenn sie diese nicht angucken und das nicht anerkennen, dann ist es teilweise schwer, das Thema zu lösen. So kann es zum Beispiel auch sein, dass jemand unbewusst Wohlstand vermeidet, weil es den Glaubenssatz, die Programmierung gibt, dass wir in Armut zusammenhalten. Wir teilen zwar nur das Leid miteinander, doch wir haben uns. Breche ich darauf aus, kommen auf einmal Emotionen von fehlender Solidarität oder Loyalität auf. Diese werden dann durch das nicht behalten des erwirtschafteten Geldes wieder beruhigt.

Ich glaube Frauen können Finanzen. Ich weiß, wir können die Themen, die vielleicht noch in unserem Feld schwingen lösen. Ich glaube, dass es für uns jetzt so wichtig ist in Wohlstand zu kommen und diesem unseren Enkeltöchtern zu hinterlassen. Damit sie auch in Zukunft freie Frauen sein können. Wir sind die ersten, die kollektiv Wohlstand kreieren können und damit ein solides finanzielles Erbe weitergeben. Das bedeutet nicht, dass jede Millionärin werden muss. Es kann einfach bedeuten, dass du die Geld-Trigger-Themen löst und sie damit aus deiner Linie und dem Kollektiv transformierst.

Denn: Es ist nicht deine Schuld, dass diese ganzen Themen in der Linie sind. Doch sobald du sie erkennst, ist es deine Verantwortung, sie zu lösen und zu transformieren.

Für dich und diejenigen, die nach dir kommen.

So werden wir im Hier und Jetzt zu guten Ahninnen.

In Sisterhood,

Mai – der Wertemonat im Jahreskreis

Mai – der Wertemonat im Jahreskreis

Nach der Walpurgisnacht ist vor Beltane. Und es ist der Beginn des Wonnemonats Mai. Alles neu macht der Mai heißt es so wunderbar. Im Sternzeichen des Stier lädt und dieser Monat ein, die Themen Werte, Geld und Wertigkeit in den Fokus zu nehmen.

Oft sind es die Themen, um die viele von uns einen Bogen machen. Auch mir ging es lange Zeit so, bis ich persönlich erlebt habe, wie transformierend es sein kann, sich mal etwas anders mit diesen Themen auseinanderzusetzen, anstatt nur eine Budgettabelle zu machen und die Einnahmen-Überschuss-Rechnung.

Cash & Karma

Ich habe mich vor einigen Jahren im Mai, getreu dem Motto „Cash & Karma“ hingesetzt und anstatt nur im Hier und Jetzt und meiner Kindheit zu hängen, habe ich mich auf eine Reise mit meinen Ahnen begeben. Zuvor hatte ich bei meiner Mutter einige Verhaltensweisen im Hinblick auf Geld, Rechnungen zahlen und Steuer machen beobachtet, welche mich nachhaltig beschäftigt hatten.

Ich machte mich also auf herauszufinden was da los war. Gemeinsam stießen wir auf Bilder von brutaler Steuereintreibung im Mittelalter, kein Akzeptieren von Warentausch in Hungerzeiten sondern nur Münzen die man nicht hatte, das Abwiegen eines Menschenlebens in Geld, schlechtes Gewissen bei der Unfähigkeit der Eltern die „Mitgift“ aufbringen zu können, eine finanzielle Last als Tochter sein, und und und. Nichts von dem hat mit unserer jetzigen Lebenswelt zu tun, doch all diese Erinnerungen liefen durch die Ahnenlinie und beeinflussten den aktuellen Umgang mit Geld.

Mir wurde damals klar, dass all die Kurse und Angebote zur Budgetplanung und Finanzen in ihren Intentionen ganz wunderbar sind, wenn der Ursprung des intergenerationalen Trauma oder der epigenetischen Disposition jedoch nicht in Betracht gezogen wird, sie leider nicht auf fruchtbaren Boden fallen. Mehr dazu findest du hier.

Und: wenn wir als Frauen Schwierigkeiten in dem Umgang mit Geld haben, dürfen wir uns immer wieder daran erinnern, dass Frauen erst seit weniger als 100 Jahres ein eigenes Konto haben dürfen. Wir haben also ein deutlich kürzeren Erfahrungszeitraum vom eigenständigen Wirtschaften – und dafür machen Frauen das richtig gut, meiner Meinung nach. ( Auf das Thema Frauen und Finanzen gehe ich auch tiefer in Spiritual Feminist ein.)

Werte & Wertigkeit

Du kannst nutzen, um dich um deine eigene Werte, dein Geld und deinen Besitz zu kümmern. Der Maivollmond (Sonne im Stier / Mond im Skorpion) lädt förmlich dazu ein. Das Sternzeichen Stier symbolisiert die mehr materiellen Werte, während das Sternzeichen Skorpion die eher emotionalen Werte verkörpert. Der Vollmond steht im Spannungsfeld dieser Gegensätze. Für uns gilt herauszufinden, welchen Werten wir den Vorzug geben. Du kannst diesen Vollmond und den Monat als solches nutzen um alte Glaubenssätze loszuwerden und dich von einschränkenden Verhaltensweisen zu befreien.

Die Leitfragen für die erste Maihälfte:

 

    • Was ist mir wirklich wichtig?

    • Welchen Werten gebe ich den Vorzug?

    • Wie gehe ich mit Glaubensfragen um?

    • Kann ich meinen eigenen Besitz schaffen und halten?

Passend dazu kannst du auch die folgenden Punkte schauen: Weißt du genau, wieviel Geld du momentan auf dem Konto hast? Weißt du wieviel du gestern ausgegeben hast? Nimmst du Einladungen als „plus“ auf deinem inneren Konto wahr? Und kannst du sie wirklich gut annehmen?
Nutze die Energie der kommenden Wochen und schreibe dir die folgenden Dinge auf:

 

    1. Jeden Cent, den du ausgegeben hast und wofür.

    1. Jeden Cent, den du eingenommen hast.

    1. Jede Einladung, jedes Geschenk, jede Aufmerksamkeit (und versuche sie immer mit einem realen Geldwert zu benennen).

Und wenn du denkst: was für ein blöder Impuls ist das denn jetzt? – dann hast du direkt dein Thema vor Augen 🙂

Fällst du ins Loch oder gehst du durchs Portal?

Fällst du ins Loch oder gehst du durchs Portal?

Die aktuelle Zeit ist besonders – Momente wie dieser haben oft zu einem Wandel geführt. Sie haben die Menschen verändert und vielleicht verändert sich dieses Mal auch das System. Es liegt an uns, wie wir diesen Moment in die Geschichtsbücher schreiben. Als ein Loch, in welches wir gefallen sind, oder ein Portal, welches wir gemeinsam durchschritten haben.

„This moment humanity is going through can now be seen as a portal and as a hole.
The decision to fall into the hole or go through the portal is up to you.“

White Eagle

Wir können entscheiden, ob wir den aktuellen Moment in der Menschheitsgeschichte als Portal oder Loch begreifen wollen. Beide Perspektiven sind möglich und beide haben ihre Berechtigung.  Ich persönlich möchte mich für das Portal entscheiden. Denn: unsere Entscheidungen werden nicht nur unsere Zukunft beeinflussen, sondern auch die der Generationen die nach uns kommen. Wir können in das Loch fallen, wenn wir die ganze Zeit obsessiv die Nachrichten schauen, uns Horrorszenarien ausmalen und das alte „Normal“ zurückwünschen, ohne wirklich zu reflektieren, dass dieses Normal nicht wirklich normal war. Denn das vermeintlich alte „Normal“, war schon kein langfristig nachhaltiger Zustand. Weder für Menschen, noch für Tiere, Seen, Meere, Pflanzen und alle anderen auf diesem Planeten. Was also tun?

Als erstes gilt es anzuerkennen, dass wir aus einem Zustand kommen, in den wir den Bogen fast schon überspannt haben. Und dass die globale Pandemie – auch eine Krise – sich an einigen Stellen sogar wie ein Durchatmen angefühlt hat, denn die Masse der Nachrichten fokussierte sich auf ein Thema, unsere Welt wurde kleiner. Die aktuelle globale Situation fühlt sich an, als ob nach einem Moment des kollektiven Innehaltens während der Pandemie, der Bogen schon wieder auf totaler Spannung ist. Wo wir dachten, wir könnten mal kurz den Druck rausnehmen, entstand ein neuer Krieg gefühlt vor unserer Haustür, die Konsequenzen spüren wir weiterhin jeden Tag. Täglich gibt es neue Nachrichten, die teilweise schwer zu verdauen sind, Es ist fast, als ob es zuviele kollektive Ereignisse gibt, um sie alle zu erfassen und zu begreifen.

Wie betrachtest du den Moment?

Wir können jedoch entscheiden, ob wir jetzt wie ein Kaninchen im Schweinwerferlicht erstarren, uns in das Loch plumpsen lassen oder diesen Moment der Menscheitsgeschichte als Portal hin zu etwas betrachten. Denn dann kommen wir aus der Ohnmacht in die Macht. Und nein, keine kann von uns alleine die Probleme der Welt lösen, doch wir können in unserem Umfeld bewusst und aktiv und präsent sei. Krise bedeutet im Ursprung des Wortes „Entscheidung, entscheidende Wendung von Krankheiten„. Was wäre, wenn jede Krise eine Einladung zur Entscheidung ist? Wenn sie uns auf einen Wendepunkt einer Krankheit bzw. eine nicht gesunden Zustandes hinweist? Und wir entscheiden können, wie wir mit diesem Hinweis umgehen?

Dann ist diese Entscheidung der Moment, in dem wir beschliessen können durch das Portal zu schreiten. Dabei hilft es, wenn wir uns wie oben beschrieben verbinden, erkennen dass soziale Herausforderungen auch immer verbunden sind mit spirituellen Herausforderungen. Und damit eine Einladung wieder in eine spirituelle Praxis einzukehren.

Krisen erschüttern uns oft bis an unsere Wurzel. Und somit ist der Umgang mit ihnen nicht nur durch das Außen beeinflussbar, sondern eben auch durch unser inneres. Ich merke persönlich immer wieder, wie ich in Krisen zunächst hervorragend funktioniere – alte trauma-Response – aber dann ins Schlingern kommen kann. Was mir dabei hilft, ist es, mich mit meinen Wurzeln zu verbinden. Und zwar spirituell. Denn ich stelle immer wieder fest: all meine praktischen Tools sind ganz wunderbar, doch wenn ich nicht spirituell gefestigt bin, dann komme ich schneller ins Schlingern. Routinen und spirituelle Praktiken helfen mir durch Krisen, sie haben es auch in den letzten intensiven Jahren getan. 

Es geht nicht um das Wie, sondern um das Was

Dabei ist nicht entscheidend, welche spirituelle Praxis du für dich hast, sondern dass du eine hast. Denn eine spirituelle Praxis verbindet und mit dem Großen Ganzen, sie lässt uns erkennen, was außerhalb von uns existiert und erlaubt es uns anders auf die Welt zu blicken. Dabei geht es nicht darum, wer morgens länger sitzt oder besser aussieht während der Asanas. Wie eine Freundin gestern zu mir sagte:

„Ich brauche keine moderne Spiritualität mehr. Ich will tiefe Spiritualität. Eine mit Wurzeln, die mir einen festen Stand gibt in stürmischen Zeiten, die mich aus der Tiefe nährt, die mir hilft wirklich zu wachsen.“ 

Es geht eine Ebene tiefer – in die spirituelle Verbindung mit dem Großen Ganzen. Für mich ist die Herausforderung, vor der wir im Westen stehen, die gekappte Verbindung zu den Wurzeln unserer ursprünglichen erdverbundenen Spiritualität. Denn es sind eben genau diese Wurzeln, die uns helfen standfest zu sein, die einen Baum aufrecht durch den Sturm bringen. Durch die Angst vor der Tiefe dessen, was uns dort erwarten könnte, was dort vielleicht auch an „unangenehmen“ schlummert, was uns eingetrichtert wurde, sind wir in die Breite gegangen. Es hat sich ein unübersichtliches Spektrum an Optionen entwickelt, welches uns beschäftigt, manchmal überwältigt, doch nicht immer wirklich in die Tiefe gehen lässt.

Uns fehlen die Wurzeln, die Verbindung zu der Weisheit unserer Ahnen. Die meisten von uns haben die Geschichten vergessen, können die Lieder nicht mehr singen und wissen nicht, wie man mit dem Land spricht. Doch diese Weisheit ist uns weiterhin verfügbar. Sie kann uns auch durch diese Krise tragen. Denn eine Krise ist immer auch eine Wendepunkt – wenn wir wollen eben der Schritt durch das Portal.

Die Weisheit unserer Ahnen ist eine machtvolle Kraftquelle

Diese Kraftquelle steht uns allen zur Verfügung. Manchmal brauchen wir nach all den Jahrhunderten und Jahrtausenden einfach nur einen Rahmen, in dem wir diese wieder aktivieren. Wenn du direkt einsteigen willst findest du hier einen Impuls zur Ahnenverbindung.

Und du kannst dir hier anhören, worum es eigentlich genau bei der Ahnenarbeit geht.

Ist Ahnenarbeit jetzt die ultimative Lösung für die aktuelle Zeit? Das würde selbst ich nicht behaupten, Doch ich bin fest davon überzeugt, dass die Arbeit mit den Ahnen zu einer Perspektive führt, die gesund für uns alle ist, uns wieder in etwas größeres einbindet, Heilung in die Linie bringt, Bewusstheit in den Alltag und der Einzelnen hilft, mehr in ihrer wahren Essenz zu sein. Und wenn es etwas braucht in dieser Zeit, dass sind es bewusste, präsente Frauen in ihrer Macht, Denn das wird die welt defintiv verändern.

Wie auch immer die kommenden Zeiten werden – wir sind die Ahninnen der Zukunft. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Enkeltöchter lächeln werden, wenn sie sie erleben. 

In diesem Sinne, lass uns heute damit beginnen.

Was in meinem Regal steht – eine Bücherliste

Was in meinem Regal steht – eine Bücherliste

Ich werde immer wieder nach Büchern gefragt, aus denen ich entweder mein Wissen habe oder die mich inspiriert haben. Dazu muss ich sagen, dass ich das meiste meines Wissens traditionell indigen oral und experiental erhalten habe. Ich habe Zeremonien beigewohnt, Älteren zugehört, habe mich in Initiationen begeben und Einblicke in alte Kulturen bekommen.

Dennoch gibt es Bücher, die mich auf meinem Weg begleitet haben und die mich bis heute nicht losgelassen haben. Ich habe sie in verschiedene Bereich unterteilt, um den Überblick zu erleichtern. Dies ist ein Anfang und ich werde diese Liste immer weiter ergänzen, es lohnt sich also immer mal wieder vorbei zu schauen.

Anmerkung: Die Links zu Amazon sind Affiliate Links. Du kannst dein Buch selbstverständlich und von Herzen gerne beim Buchhändler deines Vertrauens bestellen, nicht alle werden im Regal stehen.

Patiarchat und Gesellschaft

Gerda Lerner ist die Gründerin der Hochschuldisziplin „Frauen Geschichte“. Sie sagte: „Frauen müssen ihre Geschichte kennen„. Doch die Geschichte ist von Männern geschrieben und geprägt. Deswegen ist es wichtig, sich der „unerzählten Geschichte“ zu widmen. Ich stimme ihr zu und bin immer wieder beeindruckt von all dem Wissen, was diese Frau zusammengetragen hat. Ebenso wie all die anderen Frauen dieser Liste. Weibliche Anthropologinnen sehen die Welt anders, weibliche Historikerinnen haben eine andere Sichtweise. Es ist so wichtig eine andere Perspektive auf unsere Geschichte zu bekommen und vor allem, dass sie endlich aus weiblicher Perspektive erläutert wird.

Spiritual Feminist – natürlich empfehle ich dir mein Buch, denn ansonsten wäre diese Liste nicht komplett. Denn dafür habe ich es ja geschrieben. Eine Zusammenführung aus Geschichte, aktuellen gesellschaftlichen Strukturen und praktischen Anleitungen. Inspiriert von einigen der Frauen, die du weiter unten findest.

Die Entstehung des Patriarchats / Gerda Lerner

Die Entstehung des feministischen Bewußtseins: Vom Mittelalter bis zur Ersten Frauenbewegung / Gerda Lerner

Geschichte matriarchaler Gesellschaften und Entstehung des Patriarchats: Band III: Westasien und Europa (Das Matriarchat, III, Band 3) / Heide Göttner-Abendroth

Was war vor den Pharaonen? / Doris Wolf

Von der göttlichen Löwin zum Wahrzeichen männlicher Macht / Carola Meier-Seethaler

Indigenes Wissen

Allzuoft schauen wir auf der Suche nach indigenem Wissen auf andere Kontinente. Doch auch in Europa gab und gibt es eine indigene Kultur, an die wir uns erinnern dürfen und die wir wiederbeleben dürfen. Denn bevor Europa christianisiert wurde, waren die Wälder erfüllt von den alten Geschichten und man konnte die Ahnen spüren und mit den Göttern und Göttinnen sprechen.

Du bist die Antwort auf deine Fragen – eine Einführung in die indigene Praxis der Ahnen-Kultur. Denn die Arbeit und die Kommunikation mit den Ahnen ist essentieller Bestandteil unserer Vorchristlichen Kultur. Und damit verbunden eben auch die Heilung der friedlosen Ahnen. Zeit sie wiederzubeleben.

The Enchanted Life: Reclaiming the Wisdom of the Natural World / Sharon Blackie

Ur-Medizin: Die wahren Ursprünge unserer Volksheilkunde / Wolf-Dieter Storl

Berggöttinnen der Alpen: Matriarchale Landschaftsmythologie in vier Alpenländern / Heide Göttner-Abendroth

When the Drummers where women: A Spiritual History of Rhythm / Layne Redmond

Die Edda: Die germanischen Göttersagen/ Walter Hansen

Inspirierende Geschichten

Geschichten helfen uns erinnern, verbinden uns über die Generationen und bringen die vergessene Magie zurück. Diese Geschichten haben mich besonders berührt oder beeinflusst.

Die Wolfsfrau: Die Kraft der weiblichen Urinstinkte / Clarissa Pinkoles Estes

Children of Blood and Bone: Goldener Zorn /Tomi Adeyemi

Tochter des Drachenbaums / Susanne Aernecke

Die Jaguarfrau: Und die Lehren des Schmetterlingbaumes/ Lynn Andrews

Die Nebel von Avalon / Marion Zimmer Bradley

Kartendecks

Es gibt Kartendecks und es gibt die Decks, die voll sind von alten Geschichten und erfüllt von Weisheit.

Motherpeace 78 Karten rundes Kartendeck: wunderbares feministisches rundes Kartendeck von Vicky Noble und Karen Vogel. Auch verfügbar als Mini-Version (liebe ich zum reisen). Das Deck wird begleitet vom Praxisbuch, welches die Legungen und Bedeutungen tiefer erklärt.

Karten der Kraft: Buch + 44 Tierkarten – Eine schamanische Einweihung in die »Medizin« der Krafttiere Karten / Jamie Sams, David Carson – Ich bin mit diesem Kartendeck aufgewachsen, es hat einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen.

Engel und Ahnen von Kyle Gray in der deutschen Version. Ich mag die aktualisiert und bewusste Sprache, die Kyle gewählt hat, wenn es um die Beschreibungen der Karten geht.

Eine Freundin von mir hat dieses wunderbare Tarot: LISA STERLE: Modern Witch Tarot Ich liebe die weibliche moderne Version des Tarot.

Fast schon ein moderner Klassiker ist dieses Deck von Rebecca Campell: Work Your Light. Ich liebe das Design und die Gestaltung des Booklet.

 

Wenn die Zeit verrückt wird

Wenn die Zeit verrückt wird

Am Wochenende wird die Zeit umgestellt. Und ich weiß jetzt schon, dass ich die folgenden Tage etwas milder mit mir sein werde. Denn: ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich brauche immer einige Tage, bis sich mein System an die neue Zeit angepasst hat. Wenn es dir auch so geht, wir sind nicht allein. In einer europaweiten Umfrage zum Thema Zeitumstellung stimmten 84% der Teilnehmerinnen gegen diese. Und dafür, sie schnellstmöglich abzuschaffen. Es macht auch total Sinn, denn die Zeitumstellung wie wir sie heute kennen, hat nichts mit irgendeinem natürlichen Rhythmus zu tun. Und sie sorgt jedes Jahr bei Milliarden von Menschen für Schwierigkeiten.

 

Den ersten Vorstoß mit der Sommerzeit (die nicht unsere eigentliche Zeit ist) gab es in der Tat aus Deutschland. 1916 entschied Kaiser Wilhelm II., dass die Uhren von März bis September eine Stunde vorzustellen sein. Diese Verordnung hielt auch 3 Jahre an, doch sie wurde nach dem Kriegsende wieder abgeschafft. Die Idee war, dass durch die Zeitumstellung die Arbeiter in der Rüstungsindustrie die Tage besser ausnutzen konnten und dass Rohstoffe gespart würden. Im 2. Weltkrieg wurde die Idee wieder populär und nach dem Krieg verschwand sie wieder.

Von Krisenmaßnahme zum Dauerbrenner

Das nächste Comeback – welches uns unsere heutige Zeitumstellung beschert – war die Ölkrise in 1973. Diesmal machte die DDR den Vorstoß und die BRD schloss sich an. Und schwupps, da war sie ab 1980 wieder und wurde auch nach der Krise nicht mehr abgeschafft. Aus einer Krisenmaßnahme wurde also Normalität. Seitdem werden die Uhren immer am letzten Sonntag im März um 02.00 Uhr eine Stunde vorgestellt. Am letzten Sonntag im Oktober werden sie dann eine Stunde zurückgestellt. Außerhalb Europas findet man die Sommerzeit noch in den USA und Kanada und im Iran. China, Russland, Indien und große Teile von Südamerika haben sie wieder abgeschafft.

 

So wie sich unsere Kalender an die Zeitumstellung gewöhnt haben, haben sich die Menschen immer noch nicht an sie gewöhnt. Ich kenne mein Leben lang nichts anderes als die Zeitumstellung und doch fordert sie mich jedes Mal aufs Neue. Und auch die Statistiken zeigen: es geht vielen so. In den zwei Tagen nach der Zeitumstellung gibt es signifikant mehr Autounfälle und die Menschen stehen merkbar ein wenig neben sich.
Die Zeitumstellung hat also nichts mit irgendeinem natürlichen Rhythmus zu tun, sondern sie verrückt die Zeit im wahrsten Sinne des Wortes. Nicht nur, dass wir in einem Kalender leben, der sich zwar an der Sonne orientiert, jedoch nicht wirklich einwandfrei funktioniert – Hallo Schaltjahr!. Sondern obendrauf gibt es nun auch zweimal im Jahr ein Verschieben der Zeit.

Zurück zum Normal

Dabei ist die Winterzeit unsere Normalzeit. Es fühlt sich zur Zeitumstellung im Winter auch immer ein wenig so an, als ob mein Körper ein wenig durchatmen würde und wieder ein wenig mehr bei sich ankommen. Versteh mich nicht falsch: ich liebe den Sommer und die langen lauen Sommernächte. Doch ich persönlich glaube es würde viel mehr Sinn machen, die Zeit einfach mal die Zeit sein zu lassen und anstatt dessen unsere Zeitpläne anzupassen.

 

Von wegen der frühe Vogel fängt den Wurm! Ich bin davon überzeugt – und die Forschung gibt mir Recht – dass es im Schnitt allen besser gehen würde, wenn wir Schule und Arbeit einfach mal eine Stunde später starten lassen würden. Generell bin ich ja auch für die 4 Tage-Woche oder den 6 Stunden Tag. Ich bin davon überzeugt, wenn wir die altkaiserliche Attitüde von der Optimierung des Tages und der maximalen produktiven Nutzungsdauer der Stunden mal einfach beiseitelegen würden, dann würde sich unser Alltag im Allgemeinen entspannen. Dann hätten wir eh genug Zeit den Sommer zu genießen und würden wieder mehr in unseren natürlichen Rhythmus finden. Was übrigens meiner Meinung auch den Winter ertragbarer macht, da wir dann alle einfach ein wenig mehr runterfahren könnten, anstatt uns morgen in dunkler Kälte zur Arbeit zu zwingen und die wenigen hellen Stunden im Büro zu verbringen.

 

Solange jedoch noch wild und sinnfrei an der Zeit herumgeschraubt wird, nehme ich mir meine Zeit. Ich achte in der Woche drauf darauf, keine Termine an die Randzeiten zu legen und auch meine Mittagszeit langsam zu verschieben. Ich nehme mir abends Zeit um früher ins Bett zu gehen, bzw. morgens länger liegen bleiben zu können. Und wenn es nur ein paar Minuten sind. So gleite ich sanft in die verrückte Zeit und zurück in die ursprüngliche Zeit. Die übrigens auch nicht auf dem natürlichen Lauf der Sonne beruht, sondern auf der Gebetsfolge von Mönchen. Dazu findest du hier mehr.

In diesem Sinne, ich wünsche dir ein sanftes rüberdriften in die andere Zeit.