Warum „Angst oder Liebe“ manipulierend ist

Warum „Angst oder Liebe“ manipulierend ist

Ich glaube der vergleichende Gegensatz von Angst und Liebe ist den vergangenen 20 Monaten so oft bemüht worden wie schon lange nicht mehr. Und er ist meiner Meinung auch so oft missbraucht worden, wie ich persönliche es zuvor es noch nie erlebt habe. Vor allem im esoterisch-manipulierenden Bereich – dessen Grenzen übrigens sehr fließend sind und sich für mich in den vergangenen Monaten leider noch eher erweitert, als geklärt haben.

Das Narrativ, welches immer wieder gerne bemüht wird ist das folgende: Wenn du nicht in der Liebe – und damit auch lichtvoll – bist, dann bist du automatisch in der Angst. Sprich also umgekehrt, wenn du in der Angst bist, dann kannst du nicht Liebe sein. Bevor ich darauf eingehe, was diese Dualität außer Acht lässt, möchte ich kurz auf ihre Problematik eingehen. Denn das Narrativ von Angst oder Liebe wiederholt das patriarchale binäre Prinzip von Mann / Frau, hell / dunkel, gut / schlecht – und damit verfestigt es alte ausgediente Strukturen. Um es konkreter zu machen: solange ich in einem binären Konstrukt hänge, ignoriere ist sämtliche Zwischenzustände, Optionen C bis Z und limitiere mich auf eine ziemlich beschränkte Perspektive der Welt. Erst wenn ich mir erlaube zu denken, dass es nicht nur entweder oder gibt – also hell oder dunkel, gut oder schlecht, Mann oder Frau – kann ich wirklich beginnen die Welt so zu erfassen wie sie wirklich ist. Facettenreich, uneingeschränkt im potentiellen Ausdruck und Erscheinen, bunt anstatt schwarzweiß – inklusive all der 50 Schattierungen von Grau.

Gut und Böse erklären die Welt

Die binäre beziehungsweise dual geprägte Weltsicht ist eine religiös geprägte Weltsicht – sie teilt die Welt in gut und böse – willkommen Erbsünden-Eva und süffisanter Satan. Sie macht die Welt aber auch dadurch kontrollierbarer und vereinfacht komplexe Zusammenhänge durch A oder B. Alleine dadurch, dass wir immer denken, dass etwas automatisch ein Gegenteil haben muss, sind wir in der Idee der Binarität bzw. Dualität gefangen. Denn: was ist das Gegenteil von Grau? Diesem Zwischenzustand von Schwarz und Weiß, der die Dualität der beiden widerlegt? Was ist mit dem Zustand, in dem ich nicht glücklich aber auch nicht traurig bin? Negiere ich dessen Existenz, weil er nicht in das Schema passt? Würden wir diesen Zustand anerkennen, würde sich unser ganzes emotionales Spektrum verschieben und wir wären nicht mehr gefangen zwischen Glück und Trauer. Und vor allem: wieso ist Trauer das Gegenteil von Glück? Und nicht Trostlosigkeit, Unglück oder Unheil?

Mir hat die Dualität der christlichen Weltsicht auch lange geholfen die Welt in Schubladen zu stecken und irgendwie fühlte sich diese Einordnung auch immer nach Sicherheit an und der Fähigkeit die Welt zu verstehen. Bis mir klar geworden ist wo ihr Ursprung liegt. (Darum geht es auch unter anderem in Spiritual Feminst) Bevor die christlichen Missionare Turtle Island – den nordamerikanischen Kontinent – erreichten, kannten die Ureinwohner dort noch bis zu 15 Gender. Und offensichtlich hatten sie kein Problem damit, sondern lebten gut mit dieser Offenheit des menschlichen Ausdrucks. Was eben auch daran lag, dass es nicht um Kontrolle, Herrschen und Schuld ging, sondern darum miteinander in Gemeinschaft zu existieren.

Kalkulierte Narrative als esoterischer Narzissmus-Move

Und darum geht es ja auch aktuell – es geht nicht um Angst oder Liebe, es geht um unseren Gemeinschaftssinn. Viel zu oft habe ich lesen müssen, dass so viele Menschen aktuell aus Angst handeln. Dass Menschen, die sich impfen lassen, dies aus Angst heraus tun. Dass die aktuelle Spaltung der Gesellschaft aus Angst heraus passiert. Und ich glaube nicht, dass es so ist. Ich glaube, dass das ein ganz kalkuliertes Narrativ ist. Denn wenn ich dir Angst vorwerfe, dann komme ich ja automatisch in die Kategorie Liebe. Cleverer esoterisch-narzisstischer Move. Denn ich persönlich kann keine Liebe erkennen, wenn Menschen getötet, bedroht und körperlich verletzt werden. Doch es wird ja angeblich aus Liebe zu etwas gehandelt. Und der „Masse“ wird Angst vorgeworfen – sonst würden sie ja auch für die Freiheit kämpfen, für ein neuen System, für Selbstbestimmung.

Well, here are the news my friend! Durch die Entscheidung mich impfen zu lassen habe ich mich genau dafür entschieden – für die Freiheit, für Selbstbestimmung und vor allem für Gemeinschaft. Ich habe im letzten Jahr viel Zeit mit alten Menschen verbracht. Ich kenne Menschen, die an CoVid verstorben sind. Ich kenne Menschen, die an Corona erkannt sind. Ich kenne Menschen, die LongCovid haben und immer noch mit dem Alltag kämpfen, ich kenne Menschen deren OPs verschoben wurden, weil die Kapazitäten im Krankenhaus erschöpft waren, ich kenne Menschen, die immer wieder in Quarantäne mussten, ich kenne Menschen, die sich durch Transplantationen oder andere körperliche Konditionen wirklich nicht impfen lassen können, ich kennen Menschen deren wirtschaftliche Existenz in den letzten Monaten fast komplett oder wirklich absolut verschwunden ist. Kurzum ich kenne Menschen. Und ich respektiere Menschen. Und vor allem glaube ich an Gemeinschaft.

Narzissmus und Nabelschau

Meine Entscheidung mich impfen zu lassen – und sobald es mir möglich ist, nehme ich auch gerne den Booster – ist eine, die nichts mit Angst zu tun hat, sondern mit Gemeinschaftssinn. Denn das ist es, worum es eigentlich geht – mich selbst nicht wichtiger nehmen als die Gemeinschaft. Erkennen, dass wenn alle sicher sind, auch ich sicher bin. Realisieren, dass das Bestehen auf die vermeintliche Freiheit oder Unabhängigkeit ein narzisstischer, egoistischer Schritt ist. Denn er stellt den Anspruch des Einzelnen über das Wohl der Gemeinschaft. Und aktuell sehen wir meiner Meinung nach ein wenig zu viel davon – nein ich muss es anders sagen – ich bin müde den Narzissmus und die Nabelschau weiter mitzutragen.

Du willst mein Mitleid? Dann fordere ich zunächst dein Mitgefühl!

Dabei geht es mir nicht um mich, sondern um die vulnerablen Menschen in unserer Gemeinschaft. Denn jede Gemeinschaft ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied – und vor allem wie ihr Gemeinschaftssinn. Ich glaube was wir aktuell sehen ist – neben viel verwirrter Weltsicht – eben auch eine Konsequenz des westlichen Kapitalismus, der uns immer mehr auf Individualität eingeschworen hat, der uns das giftige Märchen von der immerwährenden persönlichen Bedürfniserfüllung einflüstert und der es uns so schwer macht zu verstehen, dass sich die Welt eben nicht nur um mich dreht. Aktuell geht es nicht um meine Freiheit, sondern es geht um die Sicherheit von Millionen von Kindern, Alten und immungeschwächten Menschen. Das hat nichts mit Angst oder Liebe zu tun, sondern mit Gemeinschaftssinn und der Frage: bin ich bereit in einer Gemeinschaft zu existieren? Ich möchte Teil dieser Gemeinschaft sein – von diesen Menschen, die umsichtig miteinander sind, die Rücksicht aufeinander nehmen und die auch man bereit sind ihr persönliches individuelles Wohl zurückzustellen, um für das übergeordnete Wohl der Gemeinschaft zu sorgen.

Community oder Kult?

Das Narrativ von Angst und Liebe greift zu kurz, denn es besagt wieder es ginge ja nur um dich. Und auch wenn aktuell so gerne in Posts verwendet wird, die sich gegen die vermeintliche Spaltung der Gesellschaft richten, so sorgt es doch genau dafür. Dass wir in Angst und Liebe spalten. Dass ich mich wieder darauf zurückbeziehen kann, dass ich ja in Liebe bin und die anderen in Angst – und schwupps sind wir wieder gespalten! Tja, so ist das mit der Dualität, sie lässt uns da nicht raus.

Deswegen kommt hier mein Angebot: lassen wir das fehlgeleitete toxische Narrativ von Angst und Liebe sausen! Denn im klassisch binären Sinne ist Angst ja eigentlich eh das Gegenteil von Mut und Liebe das Gegenteil von Hass – fast hätten wir es schon vergessen bei all den Instagram-Posts, die uns was anderes erzählen wollen.  Und wenn wir uns nun noch dafür öffnen, dass es nie um Angst oder Liebe ging, dann kommen wir zum wahren Kern. Gemeinschaft. Das ebenso oft propagierte Ding von Community oder Sisterhood. Community, die nur dann funktioniert, wenn wir alle homogen das Gleiche tun ist in meinen Augen eher ein Kult als eine Community. Sisterhood der davon anhängt, dass wir besser sind als der Rest der unwissenden Masse, ist eher eine Sekte.

Miteinander reden und hinterfragen

Kurzum: ich bin offen für jeden Dialog und ernst gemeinten Austausch. Ich bin bereit alle spirituellen Fragen zum Impfen zu beantworten und mit dir über deine Unsicherheiten zu sprechen. Ich bin allerdings nicht mehr bereit ein Verhalten zu tolerieren, welches bewusst anderen Menschen schadet und das eigene egoistische Wohlbefinden über das Gemeinwohl stellt. Und das hat nichts mit Angst oder Liebe zu tun. Sondern mit einer Entscheidung die ich getroffen habe. Für die Welt und das System in dem ich leben will. Denn in meinen Augen können wir nur so gemeinsam diese neue Welt schaffen, von der immer gesprochen wird.

Wenn also das nächste Mal wieder jemand von einer Entscheidung aus Angst oder Liebe spricht, dann lade ich dich ein das Narrativ und das Motiv der Person zu hinterfragen. Denn es ist aus meiner Erfahrung heraus allzu oft dazu da, um zu manipulieren.

Wenn der Trigger zweimal klopft…

Wenn der Trigger zweimal klopft…

Die vierte Welle ist da und wir alle werden von ihr mitgenommen, ob wir wollen oder nicht.

Immer mehr Frauen berichten mir, wie erschöpft und machtlos sie sich aktuell fühlen. Und ich kann es absolut nachvollziehen. Denn wenn wir in einer Situation enden, die wir nicht mitzuverantworten haben, die uns aber maximal in unserem Leben beeinflusst, dass kann uns das das Gefühl von Ohnmacht bescheren. Wenn dazu noch immer wiederkehrende und nicht verarbeitete emotionale Trigger kommen, dann kann unser emotionales System maximal gefordert werden. Ich selber merke, wie die aktuelle Situation Erlebnisse und unverarbeitete Emotionen aus 2020 reaktiviert, die zu denen, die jetzt aktiv sind noch hinzukommen. Es ist manchmal fast wie eine Emotionswelle der anderen Art.

Denn das, was wir in den Wellen 1, 2 und 3 erlebt und noch nicht verarbeitet haben, kann durch Schlagzeilen, Situationen, Diskussionen oder Erlebnisse wieder hochkommen. Auch, wenn es manchmal gar nicht konkret etwas mit dem Moment zu tun hat. Einfach dadurch, dass es Schlüsselworte oder Momente gibt, oder dass die kollektive Energie sich wieder dort befindet, wo sie damals war. Obwohl seinen wir ehrlich, die kollektive Energie ist schon einige Stockwerke tiefer als im März 2020 – was ja auch kein Wunder ist. Kurz vorm ersten Lockdown im März 2020 kam mein Vater ins Krankenhaus. Ich fuhr direkt zu ihm um ihm zur Seite zu stehen. Mein Vater kam auf die Intensivstation und dann kam der Lockdown. Von heute auf morgen konnte ich nicht mehr zu ihm. Keiner konnte ihm mitteilen was los ist und dass ich ihn nicht vergessen habe. Er wurde mehrfach operiert und musste ganz alleine durch all diese Situationen. Ich sah ihn erst Wochen später in der Reha wieder – auch nur nach absoluten Kraftanstrengungen meinerseits.

Als mein Vater mich sah brach er in Tränen aus – er wusste nichts von Covid, niemand hatte es ihm erklärt und konnte nicht nachvollziehen was geschehen war. Ich werde diesen Moment nie vergessen, als wir uns endlich in die Arme schließen konnte, ich seine Hand hielt und ihm sagte, dass ich ihn nie vergessen habe.  Wir verbrachten einige Stunden miteinander und dann musste ich wieder gehen. Doch es gab wenigstens etwas wie Hoffnung für meinen Vater. Und für mich. Auch der nächste Besuch war ein Kampf und es folgten noch einige mehr. Für mich war diese Zeit absolut grenzwertig und traumatisch. Und mit all dem, was anschließend passierte – seinem Tod mitten in der nächsten Welle,  hatte ich bis heute keine Zeit mich in Ruhe damit auseinander zu setzen. Wenn jetzt die Schlagzeilen hochpoppen und Menschen berichten, wie sie ihre Angehörigen nicht mehr sehen können, dann öffnet sich in mir diese unverarbeitete noch aktive Emotionsblase. Jedes Mal auf neue. Und zu ihr kommen noch einige andere, die sich in den folgenden Monaten bis heute gebildet haben.

Erinnerungstrigger und Emotionsblasen

Ich teile das mit dir, weil ich mittlerweile weiß, dass es uns allen so geht. Sei es der Stress im Homeoffice mit Kind, sei es die Unsicherheit oder Angst, sei es die Trennung von Menschen die wir lieben, sei es die Isolation, sei es das Chaos in den Schulen. Was auch immer es für die Einzelne ist – wir alle tragen diese Erinnerungstrigger, diese Emotionsblasen mit uns. Denn auch wenn die Pandemie bisher oft physisch betrachtet wurde – wird sind emotionale Wesen und die emotionale Gesundheit ist meinem Gefühl nach in dieser ganzen Diskussion über was machbar ist und was nicht deutlich zu kurz gekommen.  Eine Freundin aus Portugal ezählte mir diese Woche, dass sie einen bestimmten Kaffee nicht mehr trinken kann. Denn im Lockdown konnte sie nur zu einem Coffee Shop gehen und die hatten eben diesen bestimmten Kaffee. Wenn sie ihn jetzt trinkt spürt sie, wie ihr ganzer Körper emotional wieder in den Lockdown zurück katapultiert wird. Beim ersten Mal brauchte sie einige Momente, um sich von der Körpersensation zu erholen.

Bei mir ist es kein Kaffee, bei mir sind es eben die Krankenhaus-Schlagzeilen und Bilder aus den Intensivstationen. Und auch noch einiges anderes. Bisher bin ich einigermaßen gut damit zurechtgekommen. Ich habe das Privileg die Tools zu haben und um die Ressourcen zu wissen. Und ich weiß um die Tatsache, dass es so ist und kann somit meine Emotionen einordnen. Doch ich merke nun auch, dass mit dem erneuten Wiederholen eines vermeidbaren Szenarios meine Haut dünner wird. Es ist fast so, als ob eine Nadel in eine Wunde gestochen wird, die gerade begonnen hat zu heilen. Und das in regelmäßigen Abständen.

Wenn Messer in nicht verheilte Wunden stechen

Ich glaube es ist wichtig, dass wir bei dem was jetzt gerade auf uns zurollt – naja eigentlich sind wir ja schon mittendrin – erkennen, dass überall Messerspitzen in noch nicht verheilte Wunden gestochen werden, während gleichzeitig neue Wunden entstehen können. Das kann zuviel werden. Und das ist der Moment, in dem sich diese urtiefe Erschöpfung breit macht. Das ist der Moment in dem die absolute Ohnmacht ihren Platz einnimmt. Ich habe auch keine ultimative Lösung – das direkt vorweg. Denn ich habe in diesem Szenario nicht die Handlungsmacht. Was ich jedoch habe ist die Möglichkeit für mich zu entscheiden. Und auch wenn manche es als Straußentaktik – Kopf in den Sand – bezeichnen würden, so funktioniert es für mich.

Es gibt diesen Satz, welcher ursprünglich von den Anonymen Alkoholikern stammt:

„Gib mir die Gelassenheit die Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann.

Gib mir die Kraft die Dinge zu ändern, die ich ändern kann.

Gib mir die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“

Ich habe in den letzten Monaten soviel Energie zu Dingen fließen lassen, die ich am Ende wirklich nicht beeinflussen oder ändern konnte. Ich habe mich aufgeregt, geärgert, war verzweifelt oder sprachlos. Ich habe versucht zu diskutieren, kommunizieren, bewegen, doch all dies hat nichts geändert. Es fühlt sich an wie ein Kampf, den ich verloren habe. Denn offensichtlich kann ich kann die Entscheidungen der Politik nicht beeinflussen. Ich kann die Entscheidungen von Menschen, die ich noch nie getroffen haben nicht beeinflussen. So sehr ich es mir auch wünschen würde. Das was ich tun kann ist mich auf mein Umfeld zu fokussieren. Meine Energie zu nutzen, das, was um mich herum geschieht zu beeinflussen. Mit den Menschen in Kontakt zu sein, die ich kenne. Dinge zu tun, die es mir erlauben aus der gefühlten Ohnmacht herauszukommen. Momente zu schaffen, in denen ich wieder aufladen kann. Schauen, wie ich in meinem Umfeld Unterstützung schaffen kann. Über meine Emotionen reden. Ehrlich meine Erschöpfung und alles andere kommunizieren, anstatt wieder einfach nur die Zähne zusammen zu beißen, ein lächeln aufzusetzen und zu sagen: das schaffen wir jetzt auch noch.

Die DNA des Funktionierens & Durchhaltens

Ich glaube wir dürfen ehrlich sein und sagen: ich weiß nicht, wie ich das noch schaffen soll. Auch wenn wir es alle gleichzeitig sagen. Auch wenn es dadurch keine Lösung gibt. Doch es anzuerkennen ist wichtig. Wenn wir beginnen endlich offen über unsere Emotionen zu sprechen, dann werden wir merken, dass wir eben nicht alleine sind. Das es nicht nur irgendwelchen Menschen in Statistiken auch so geht, sondern unserer Familie, Freunden, Nachbarn und Kollegen. Wir sind alle Menschen. Und es ist so wichtig neben dem Funktionieren und Durchhalten – was wunderbar in unserer deutschen DNA verankert ist – auch das eben nicht mehr funktionieren und nicht mehr durchhalten können klar zu kommunizieren. Unsere kollektive DNA ist nicht zu unterschätzen. Die epigenetische Programmierung von Durchhalten und Funktionieren lässt sich historisch erklären – es war überlebenswichtig bei zwei Weltkriegen. Und nein, ich vergleiche die Pandemie jetzt nicht mit den Weltkriegen. Ich weise nur auf die Ursprünge der „deutschen Disziplin“ hin. Und wie diese als selbstverständlich hingenommen wird. Wir haben das damals durchgestanden, das schaffen wir jetzt auch noch. Denn manchmal habe ich das Gefühl, dass davon ausgegangen wird, dass wir einfach noch eine weitere Welle reiten, ohne auf die Konsequenzen zu schauen.

Wie gesagt – ich habe keine Lösung. Doch ich möchte dich wissen lassen: du bist nicht alleine, wenn du diese Erschöpfung und diese Ohnmacht spürst. Ich möchte, dass du weißt, dass es okay ist die Segel streichen zu wollen. Ich möchte, dass das Konzept der immer wiederkehrenden Trigger dir hilft zu erkennen, was eigentlich passiert.

Und dann gibt es ein paar klitzekleine Tools, die sich in den Gesprächen mit den Frauen aus meiner Community als hilfreich herausgestellt haben. Sie werden die aktuelle Situation nicht verändern, aber sie können dir vielleicht ein wenig durch die kommenden Wochen helfen.

  1. Den Scheiß verbrennen

Anstatt immer nur auf das zu schauen, was den Tag oder die Woche über gut war – denn vielen von uns fällt das im Hinblick auf die kommenden Woche wahrscheinlich nicht immer leicht, können wir das aufschreiben was scheiße war. Abends gemeinsam nach dem Essen, vorm Wochenende, wann auch immer es passt. Und dann verbrennen wir es. Mit dem Verbrennen geht die Intention einher, dass es unser System verlässt. Das wir ihm keine Macht mehr über uns geben. Gerade als Familie kann dies eine kraftvolle Praxis sein. Wenn du tolerante Nachbarn hast, kannst du mit deinen Kindern die Scheiße auch aus dem Fenster schreien. Hauptsache raus aus unserem Space.

2. In die eigene Präsenz gehen

In all dem Durcheinander und dem Gefühl der Ohnmacht vergesse ich manchmal, dass ich meine Präsenz überall habe, außer in dem Moment, in dem ich bin. Dann setze ich mich hin schließe die Augen und nehme ein paar bewusste Atemzüge. Ich atme meine Präsenz aus der Vergangenheit ins hier und jetzt und meinen Körper. Ich atme meine Präsenz aus der Zukunft ins Hie rund jetzt und meinen Körper. Ich atme meine Präsenz aus dem was parallel passiert ins hier und jetzt und meinen Körper. Denn so oft hängt unser Sein eben noch in den Dingen die vor 5 Minuten oder 5 Tagen passiert sind – Diskussionen, Dinge die wir gelesen haben, Erlebnisse die wir hatten. Ebenso hängt viel von unserem Sein in der Zukunft – in all die Dingen, die gemacht werden müssen, die passieren könnten. Ich merke für mich immer wieder, wenn ich al diese Präsenz – und damit Energie – wieder einsammele, dann fühle ich mich kompletter, klarer und eben: präsenter.

3. Stress-Schütteln

Ich liebe Schütteln. Ich praktiziere es, wenn ich nach Hause komme und das Gefühl habe an mir kleben schon wieder so viele krasse Emotionen oder Gedanken. Dann mache ich meine Playlist an und schüttele es mir alles aus dem System. Von oben nach unten und wieder zurück durch jeden Körperteil. Manchmal sage ich auch laut was ich schüttele. Manchmal schüttelt mein Körper sich von ganz alleine. Alle Tiere schütteln sich nach traumatischen Erlebnissen oder wenn sie Emotionen bewegen – nur wir Menschen halten fest, weil wir die „Kontrolle über usneren Körper“ haben. Doch unser Körper speichert alles, wenn wir es nicht bewegen. Deswegen: schütteln. Geht auch super gemeinsam mit anderen oder per Zoom zur Schüttelparty.

Ich weiß, dass keines dieser Tools die Welt verändern kann, doch sie können uns ein wenig durch den Alltag helfen. Und sie sind einfach und schnell durchführbar. Was mich auch hilft, ist die tägliche Flut an Informationen zu reduzieren und mich nur noch auf das zu konzentrieren, was relevant ist. Das bedeutet nicht, dass ich mich vorm Weltgeschehen verschließe, sondern dass ich nicht alle Details der nächsten Covid-Strategie kennen muss. Wichtig sind Inzidenzen und aktuelle Verhaltensmassnahmen. Denn: wir befinden uns in einer Ausnahmesituation – auch wenn es sich wie ein neues Normal anfühlt.

Und ja, wir werden es schaffen, der Ausnahme ein Ende zu bereiten. Das glaube ich fest. Gemeinsam kommen wir da durch. Doch ich glaube auch, dass wir es diesmal anders machen dürfen und vielleicht sogar müssen. Wir müssen unseren Herzen und unseren Seelen ein wenig mehr Platz einräumen. Denn wenn der Trigger eben nicht nur zweimal, sondern dreimal oder auch schon zum vierten Mal klopft, dann kann uns das Klopfen manchmal einfach k.o. hauen.

Der Unterschied zwischen Sisterhood und Freundschaft

Der Unterschied zwischen Sisterhood und Freundschaft

Für mich ist es essentiell, dass wir beginnen über den Unterschied zwischen Sisterhood und Freundschaft zu sprechen – denn auch wenn sie oft vermischt werden, so sind sie in ihrer Grundqualität definitiv nicht das Gleiche. Ich selber habe lange geglaubt, dass Sisterhood und Freundschaft zusammen gehen müssen. Bis ich verstanden habe, dass das nicht der Fall ist. Und als mir das klar wurde, hat sich mein Verhältnis zu Frauen und mein Umgang mit Frauen komplett verändert.

Freundschaft ist eine Verbindung, die auf Liebe, auf Zuneigung, auf geteilten Interessen, auf der Tatsache, dass wir Lebensereignisse miteinander teilen basiert. Mit meiner Freundin gehe ich gerne wandern, mit der bin ich gerne zusammen, mit der verbringe ich gerne Zeit. Das ist jemand, mit dem ich meine Interessen teile, wir haben vielleicht einen ähnlichen Stil, wir finden uns ineinander wieder. Wir erkennen uns ineinander. Das sind Freundschaften, mal ganz platt gesagt. Freundschaften sind etwas, was wir uns aussuchen. Freunde sind Menschen, die wir wählen.

Sisterhood ist größer als unsere persönliche Vorliebe.

Und dann gibt es Sisterhood. Oft wird gesagt, dass wir in Freundschaften auch in Sisterhood sind. Das ist nicht falsch, jedoch macht das Sisterhood so viel kleiner als das, was es wirklich ist. Ich rede ja ganz oft von Sisterhood in Zusammenhängen mit meinen Experiences. Denn Sisterhood ist soviel mehr.

Sisterhood die Verbindung zwischen Frauen. In Solidarität jenseits persönlicher Interessen. Für mich ist Sisterhood die Verbindung der souveränen Frauen, jenseits einer sich gegenseitig bestätigenden Beziehung. Für mich ist das die Vereinigung der Frauen, ohne das wir die gleichen privaten Interessen haben müssen. Ohne dass wir gleich aussehen müssen. Ohne dass wir in der gleichen Umgebung existieren müssen.

Sisterhood bedeutet für mich, dass ich erkenne, dass alle Frauen, alle Cis oder Transfrauen, alle Menschen die sich als Frau definieren, alle die sich diesem Sisterhood zuordnen, alle nicht männlich gelesenen Menschen und auch alle non binären Menschen, Teil dessen sind, was die Welt verändern wird.

Sisterhood existiert jenseits privater Vorlieben

Sisterhood existiert jenseits unseres persönlichen Lebens, jenseits unserer privaten Geschichten, es ist grösser als das. Und Sisterhood kann deswegen existieren, als etwas, was größer ist, wenn ich souverän da rein gehe. Das heißt, ich brauche nicht wie in den Freundschaften die Rückmeldung: „du machst das richtig, du machst das schon gut, aber das hast du super gemacht“. Sondern ich weiß, dass mein Sein in diesem System die Energie für alle Frauen verändert.

Es geht nicht darum, das wir miteinander übereinstimmen müssen in den Dingen, die wir tun. Du musst dein Leben nicht genauso leben wie ich. Darum geht es nicht. Sondern es geht darum, dass wir gemeinsam den Raum kreieren, damit du dein Leben so leben kannst, wie du möchtest. Das ist Souveränität. Das ist grösser als diese rein freundschaftliche Beziehung. Denn ich muss nicht, und das ist jetzt wichtig, ich muss nicht mit dir befreundet sein, um mit dir in Sisterhood zu sein.

Wenn wir als Frauen es schaffen Sisterhood und Freundschaft als zwei verschiedene Dinge zu sehen, dann steht uns eine Power, eine Macht, eine Kraft zur Verfügung, die jenseits der persönlichen Begegnung existiert, die jenseits der persönlichen Beziehungen existiert. Dann können wir die Welt verändern. Denn dann sind diese Kleinigkeiten nicht mehr relevant.

Sisterhood bedeutet in die Solidarität zu gehen,

für die Souveränität aller Frauen.

Dann öffnen wir den Raum, um die Welt zu verändern und dieses Gesellschaftssystem zu verändern, um diese Strukturen zu verändern. Dann passiert das, was immer gesagt wird: „Wenn Frauen zusammenkommen, dann passiert Magie.“ Wenn Frauen in Sisterhood zusammenkommen, dann können Sie die Erde zum Beben bringen, dann bringen Sie das Patriarchat zum Schwanken. Dann bricht alles zusammen. Und das Neue kann entstehen.Eine Gesellschaftsform, in der wir alle gleichberechtigt sind.

Freundschaft nimmt Sisterhood die Macht

Solange wir Freundschaft als einen essenziellen Teil von Sisterhood sehen, dann beschränken wir uns und nehmen uns diese Macht, die dahintersteht, wenn wir uns verbinden. Dann kann ich deine Souveränität nicht unterstützen, weil ich erst freundschaftlich mit dir verbunden sein muss, bevor ich das kann. Doch wenn wir uns frei davon machen, können wir uns aufmachen und auf einmal entsteht hier in diesem Moment dieser magische Raum.

Denn wenn jede einzelne Frau wieder in ihre Souveränität kommt und wir solidarisch dafür einstehen, dass jede einzelne Frau wieder in ihre Souveränität kommt, dann verändert sich diese Welt für uns, für all diejenigen, die mit uns gehen, für alle diejenigen, die nach uns kommen.

Wenn Frauen zusammenkommen, dann entsteht Magie.

Wenn Frauen in Sisterhood zusammenkommen, entsteht ein Beben, dass die Welt verändern kann.

Wir sind als Frauen, und das mag es provokativ sein, so sehr darauf geprägt, und das ist einfach eine kulturelle Prägung, ein Überlebensmechanismus, dass wir in Beziehung gehen, dass wir untereinander abchecken, dass wir uns immer so bestätigen, wenn wir etwas somit meinen, weil es wichtig war für uns in dieser Art von Beziehungen zu gehen. Das heißt, wir sind sehr viel mehr auf tiefe Beziehung gepolt anstatt oberflächliche Beziehung.

Solange wir immer nur tief gehen verhindern, wir breiten Sisterhood. Beobachte einfach mal in den kommenden Tagen wie du auf Frauen zugehst, was du von Frauen erwartest, damit du mit ihnen Sisterhood sein kannst. Was sind die Bedingungen, die du stellst? Und wenn ich Bedingungen stelle – und das ist der entscheidende Punkt – bin ich nicht mehr souverän.

Ich bin in Solidarität und in Sisterhood mit jeder Frau, die für die Souveränität, die für ihre Souveränität geht und damit für die Souveränität aller. Sisterhood ist sozusagen die Gemeinschaft der solidarischen Frauen. Denn es geht nicht darum, ob ich mich für ein Kind entscheide oder für Kinderfreiheit entscheide. Es geht darum mit dir solidarisch zu sein, damit du deine souveräne Entscheidung treffen kannst und nicht zu sagen du musst du die Entscheidung treffen, die ich gut finde. Das ist nicht Solidarität, das ist keine souveräne Solidarität, sondern dann binde ich eine Bedingung daran.

Es geht um die Unabhängigkeit aller Frauen

Es geht um die Souveränität und die Wahlfreiheit, um die Freiheit und die Unabhängigkeit und die Selbstständigkeit und die spirituelle Entfaltung, um die Wahrhaftigkeit jeder einzelnen Frau. Und das ist etwas, was in den Gesellschaftsstrukturen, indem wir sind in den patriarchalen, kapitalistischen, toxischen Gesellschaftsstrukturen, in denen wir uns befinden bisher selten existiert hat wir können erst seit kurzem, seitdem wir wählen dürfen, knapp hundert Jahre. Seitdem wir unser eigenes Konto haben – in der BRD seit 1958 . Seitdem können wir überhaupt anfangen, Souveränität zu entwickeln. Vorher waren wir wirtschaftlich abhängig. Vorher waren wir hatten wir keine Stimme, um das System zu verändern.

Das heißt, wir fangen überhaupt erst jetzt an zu erfahren und zu erkennen, was Souveränität für nicht männliche Menschen überhaupt bedeutet. Denn wir fangen überhaupt erst jetzt an unsere Biographien selber zu gestalten. Erst jetzt werden unsere Lebensgeschichten nicht mehr durch gesellschaftliche Konventionen und vor Vorschläge davon, wie wir zu sein haben, gestaltet.

Erst jetzt fangen wir an sie zu gestalten. Und wie kann ich nicht solidarisch sein mit jemandem, der sagt ich möchte meine Biografie selber gestalten, ich möchte meine Lebensgeschichte selber gestalten und ich möchte sie so schreiben, dass sie den diejenigen, die nach mir kommen, inspiriert?

Wir werden alle stolpern. Ich stolpere auch. Ich habe so ein Gefühl davon, was kommt, aber es hat noch nie jemand von mir gemacht. Auch ich habe in meiner Linie niemand, der sein Leben so gelebt hat, wie ich das gemacht habe und mache. Ich bin die souveränste Frau meiner Linie und mein Job ist es, dafür zu sorgen, dass auch du die souveränste Frau deiner Linie wirst.

Ich bin die souveränste Frau meiner Linie und mein Job ist es, dafür zu sorgen, dass auch du die souveränste Frau deiner Linie wirst.

Es gibt keine Vorlage für das was wir tune und wie wir sind.  Es gibt keinen vorgefertigten Pfad, dem ich als Frau folgen kann, denn das, wo ich hingehe, gibt es noch nicht. Die Art, wie ich bis mache gibt es noch nicht. Deswegen ist meine Solidarität in Sisterhood so groß. Weil wir überhaupt jetzt erst anfangen, all die Facetten des femininen wiederzuentdecken.

Jetzt erst beginnen all die Optionen der Lebensmöglichkeiten der Biografiemöglichkeiten, der Lebensgestaltung zu erinnern. Es ist ein leeres Blatt Papier, was wir neue beschreiben. Und das Machtvollste was wir tun können ist selber in Souveränität zu gehen. Die souveränste Frau und der Linie zu werden. Selber zu definieren was für dich Erfolg, Erfüllung, Glück, Freiheit bedeuten. Und dem dann zu folgen.

Sisterhood ist so viel grösser als Freundschaft. Es kann die Welt verändern.

Ein magischer Sisterhood ist Becoming.You. Nimm deinen Platz ein.

Die Zeit der Ahnen

Die Zeit der Ahnen

Das kommende Wochenende steht ganz im Zeichen der Ahnen. Denn ob Halloween, Samhain, Allerheiligen, Allerseelen, All Hallows Day, All Hallows Eve, Día de Muertos oder Hop-Tu-Naa – überall auf der nördlichen Erdhalbkugel verbinden sich die Menschen in den kommenden Tagen mit ihren Ahnen und gedenken der Vorausgegangenen. Traditionellerweise wurden Toten nicht als verschwunden angesehen, sondern nur als vorausgegangen.

Unsere Ahnen sind diejenigen, die über uns wachen und auf uns warten, wenn es für uns an der Zeit sein sollte hinüber zu gehen.

Ursprünglich zum elften Dunkelmond gefeiert, wurde Samhain durch den solaren Kalender auf den 31. Oktober festgelegt. Eigentlich war Samhain keine eintägige Feier, sondern mehrtägige Feierlichkeiten. Es war die Zeit in der das Vieh wieder zurück getrieben wurde (daher kommt übrigens der Brauch der Martinsgans).

Es ist der Moment an dem unsere Vorfahren den Beginn des neuen Jahres feierten.

In seinem Ursprung bedeutet Samhain „Vereinigung“ und birgt ein besonderes Potential: Neubeginn

Wir nehmen den Neuanfang meist erst wahr, wenn er sichtbar ist. Der wahre Beginn findet aber statt, wenn der Samen gelegt wird. Wie der Same, der in die Erde gelegt wird und schon keimt, bevor der erste Spross die Erdoberfläche durchdringt.

Samhain markiert genau diesen Anfang – den Moment der Vereinigung, der Moment an dem das Neue beginnt, an dem der Samen gelegt werden kann. Und so musst du deine Feierlichkeiten nicht alle an diesem Wochenende stattfinden lassen.

Heimkehr und Wohl

Auf der Isle of Man feiern die Menschen Hop-Tu-Naa als ihr Neujahr. Die Kinder laufen mit Rübenlaternen umher und singen den Haustüren Lieder auf Manx, der alten keltischen Sprache der Insel. Wer sich jetzt an das Martinssingen bei uns erinnert, der liegt nicht falsch. Früher wurden große Feuer entzündet und die Kinder liefen mit den erleuchteten Rüben durch die Gegend. Die Kirche riss all diese ursprünglichen Gebräuche auseinander und machte separate christliche Anlässe daraus. Bei den Rüben musste der arme Martin herhalten. Aus den Rübenleuchten wurden dann durch die Iren, die sich in den USA niederließen die geschnitzten Kürbisse.

In der südlichen Eifel und in Luxemburg gibt es das Traulichtbrennen. Es werden ebenfalls Rüben geschnitzt und erleuchtet. Dies diente allerdings dazu, die Geister, die das zurück getriebene Vieh mitbrachte zu „irren“ bzw. in die Irre zu leiten. Das Traulicht wird in den Gassen, der Türschwelle oder auf Fensterbänken aufgestellt.

In Österreich ist es eine alte Tradition, Wasser, ein Stück Brot und eine Lampe auf dem Tisch stehen zu lassen um verstorbene Verwandte Willkommen zu heißen. Man lädt sie ein, sich noch einmal einzufinden und gemeinsam zu sein.

Auch in Spanien werden die Ahnen versorgt – so wird an den Tagen Huesos de Santo – Knochen der Heiligen – gebacken. Dieses Gebäck wird auf die Gräber der Verstorbenen gelegt. Daneben gestalten viele Menschen einen Altar mit Getränken, Süßigkeiten, Mahlzeiten, Blumen usw., damit sich die Wiederkehrenden wohlfühlen und genährt werden.

Alte Bräuche als Hinweis auf den Ursprung

In den alten Bräuchen können wir die ursprünglichen Bedeutungen all der oben genannte Feiertage erkennen. Die Geister, die vertrieben wurden stammen der Rückkehr des Vieh, daher stammen die Laternen und Gesänge. Gleichzeitig schauten auch die Ahnen vorbei, denn es war eine magische Zeit – diese bewirtete man und sorgte für ihr Wohl. Und man besuchte ihre Gräber und verbrachte Zeit mit ihnen. 

Bei Becoming You tauchen wir tiefer in diese Traditionen ein, kommen zu den passenden Zeremonien zusammen und lassen an den entscheidenden Stellen Heilung geschehen. Denn erst wenn wir verstehen warum und wozu wir etwas tun, kann es seine wahre Bedeutung und Kraft entfalten.

Wenn wir uns erinnern wer wir sind,

können wir zu denen werden, die wir sein können

Und so starten wir bei Becoming.You mit dem Eröffnungswochenende in der Samhain Energie. Wenn du dich jetzt anmeldest kannst du noch live mit dabei sein.

Die Zeit der gelüfteten Schleier

Wir sind eingeladen die alten Bräuche in die neue Zeit zu übertragen. So können wir auch Brot und Wasser für unsere Ahnen in der Küche stehen lassen, wir können die Gräber der Vorausgegangenen gestalten, wir können Rübenkerzen gestalten oder symbolisch Teelichter anzünden. 

Und all das muss eben nicht in einer Nacht geschehen, sondern kann eine ganze Periode sein. Mit diesen Inspirationen kannst du überlegen, wie du die kommenden zwei Wochen für dich gestalten möchtest:

  • Wie kannst du die Geister des alten Jahres vertreiben?
  • Wie kannst du deine Ahnen ehren?
  • Wie kannst du deine Ahnen gut nähren?

Traue dich kreativ zu werden und vertraue deinen Impulsen. Du kannst nichts falsch machen – es sind deine Ahnen. Nutze diese Zeit für die Einkehr, sitze bei Kerzenlicht im Dunkeln und lausche den Ahnen, nähre sie und nähe damit eure Beziehung für das kommende Jahr. Starke Ahnen können dich kraftvoll unterstützen.

Ich liebe es um diese Zeit im Stillen nur mit einer Kerze und meinem Journal zu sitzen und meine Ahnen durch mich schreiben zu lassen. Ich liebe es im Dunkeln zu tanzen und meine Ahnen durch mich tanzen zu lassen. Und ja, ich rede mit meinen Ahnen 🙂 Und ich liebe es auch um diese Jahreszeit über sie zu reden und sie wieder lebendig werden zu lassen.

Bei  Becoming You widmen wir den ganzen November unseren Ahnen. Wir verbinden uns, nähren sie, heilen sie und unsere Linie und verkörpern ihre Weisheit. Jetzt ist die letzte Möglichkeit deinen Platz einzunehmen.

Die Macht der Entscheidungen

Die Macht der Entscheidungen

Jeden Tag trifft jede von uns Entscheidungen. Wir entscheiden uns für etwas, wir entscheiden uns gegen etwas – und damit dann auch wieder für etwas anderes – und manchmal entscheiden wir uns uns nicht zu entscheiden. Oder wir überlassen anderen die Entscheidung. Und das ist der Moment, in dem wir unsere Macht abgeben und aktiv aus unserer Schöpferinnenkraft gehen. Denn: Eine Entscheidung zu treffen bedeutet auch immer in meine Macht zu gehen.

Was passiert, wenn wir darauf warten, dass das Leben für uns entscheidet? Wenn wir darauf warten, dass das Leben für uns entscheidet, dann geben wir den Leben Macht über uns – oder genauer gesagt: wir geben allem anderen Faktoren und Menschen Macht über uns. In diesem klassischen moment, in dem ich sage:“Ich weiß nicht. Ich warte mal ab, was Anna sagt.“, in diesem Moment gehe ich aus meiner Macht, ich gebe meine Macht an jemanden anderes ab.

Damit ist die unterschwellige Botschaft: Ich gebe die Macht über mein Leben und darüber, wie mein Leben läuft, an jemanden anders ab. Das hört sich erst einmal krass an, doch spür dort ruhig mal rein. In dem Moment darf jemand anderes darüber entscheiden wo und wie du dein Leben verbringst. Das gilt überigens auch, wenn ich sage, dass es mir egal ist, was wir gemeinsam unternehmen.

Es geht nicht um die Entscheidung, sondern um die Konsequenzen

Wir treffen jeden Tag viele kleine Entscheidungen. Wir entscheiden uns, die Zähne zu putzen. Wir entscheiden uns, einen Kaffee einen Tee zu machen. Wir entscheiden, was wir anziehen. Wir entscheiden, dass wir jeden Morgen in die Bahn steigen oder aufs Fahrrad steigen oder jeden Morgen Porridge essen, das sind alles Entscheidungen, die wir treffen. Viele Entscheidungen haben wir automatisiert. Wenn also jemand sagt, dass es ihr schwer fällt Entscheidungen zu treffen, dann lade ich die Person gerne ein, da nochmal drüber zu reflektieren.

Denn es ist in Wirklichkeit nicht, dass Entscheidungen als solches schwer fallen. Sondern diese spezielle Entscheidung, weil sie eventuell mit Konsequenzen verbunden ist, die die Person nicht tragen will. Oder in denen wir uns nicht selber vertrauen. Und in solchen Momenten gehen wir aus unserer Macht. Denn wir gehen raus aus dem Moment, wo ich sagen kann, ich übernehme die Verantwortung für mein Leben.

Vermeide ich die Entscheidung, verneine ich die Macht.

In dem Moment, wo ich mich nicht traue, eine Entscheidung zu treffen, gibt es zwei Gründe. Der eine Grund ist oft der Zeitpunkt. Es kann sein, dass ich wirklich noch nicht genug Informationen habe und deswegen warte ich noch ab. In dem Moment kann ich bewusst entscheiden, abzuwarten und sagen:“ Hey, ich brauche noch einen Moment Zeit.“ Was dann übrigens eine klare Entscheidung ist.

Wenn ich allerdings abwarte, um etwas hinauszuzögern und zu hoffen, dass jemand anders für mich entscheidet, dann steht da eigentlich hinter, dass ich mir selber nicht vertraue, meiner Entscheidungskraft nicht vertrauen, dass ich aus meiner Macht rausgeht, dass ich mich persönlich selber in eine Ohnmacht begebe. Das bedeutet kurz gesagt ich übernehme nicht die Verantwortung für mein Leben.

Wenn ich keine Entscheidungen treffe, lehne ich die Verantwortung für mein Leben ab. In dem Moment, wo ich Verantwortung ablehne, gehe ich aus meiner Macht und da sind wir wieder bei dem Satz: Du bist die Antwort auf deine Fragen.

Vom Opfer zur Schöpferin

Wenn du eine Entscheidung nicht treffen kannst, dann frage dich: Was fehlt mir? Was fehlt mir, um diese Entscheidung zu treffen? Und wenn es das Selbstvertrauen ist, weil du dir selber nicht vertraust, dann frag dich warum vertraust du dir selber nicht? Wir zweifeln vergangene Entscheidungen an, wenn wir im Hir und Jetzt nicht zufrieden sind. Dann fangen wir an Entscheidung aus der Vergangenheit anzuzweifeln. Doch im Kern geht es darum, hier wieder eine Entscheidung zu treffen und die Verantwortung zu übernehmen.

Denn wenn ich mich über meine alte Entscheidung beschwere, gehe ich wieder in eine Opferhaltung und mache mich zum Opfer meiner Vergangenheit. Ich stehe meiner Vergangenheit ohnmächtig gegenüber. Ich stilisiere mich zum Opfer meines jüngeren Ichs. Doch wenn es Entscheidungen gibt, wo du rückblickend sagst: „ Das war nicht so geil, das hätte ich anders gemacht.“, dann muss die Frage dazu direkt lauten: „ Was würdest du heute anders machen? Was kannst du hier und jetzt tun, um diese diesen Weg, den du eingeschlagen hast, so zu kreieren, dass er wieder deiner ist, dass er dich glücklich macht, dass er dich erfüllt?

Entscheidungen als Power-Tool

Warum ist das Thema Entscheidungen so wichtig? Es ist so wichtig, dass wir Frauen wieder in unsere Macht kommen. Die Schöpferinnenmacht wieder verkörpern. Der Anfang ist, jedes Mal, wenn mich jemand etwas fragt, nicht zu sagen, „weiß ich nicht“ oder „ist mir egal“. Sondern zu sagen:“ Das kann ich dir vielleicht jetzt noch nicht sagen“ „Ich muss das mal sacken lassen.“ Aber nicht mehr zu sagen ich weiß es nicht und jemand anders entscheiden zu lassen.

Das ist der allererste Schritt in deine Macht. Du wirst merken, was für ein Unterschied es macht, wenn du tagtäglich anfängst, bewusst Entscheidungen zu treffen.

Ich feiere dich schon jetzt für all die Entscheidungen, die du ab jetzt treffen wirst. Und freue mich über all die Macht, die du dir damit zurück holst. Zu wissen, dass wir mit jeder Entscheidung somit auch das Patriarchat ein wenig mehr zum wackeln bringen. Denn wenn Frauen wieder in ihre Macht kommen und souveräne Entscheidungen treffen, dann verändern sie die Welt.

Und wenn du deine Entscheidung für Becoming You treffen willst, dann geht es hier lang.

Verbindung mit den Ahnen mal anders

Verbindung mit den Ahnen mal anders

Wenn es um Ahnenarbeit und Ahnenverbindung geht, dann stehen oft die folgenden Fragen im Mittelpunkt: Wie kann ich mich am besten mit meinen Ahnen verbinden? Wie schaffe ich einen Raum, in dem ich meine Ahnen spüren kann? Und oft ist der erste Impuls, der gegeben wird: Baue einen Altar. Auch ich mache das, und gleichzeitig gibt es neben dem Altar noch weitere bodenständige und sehr kraftvolle Kanäle, auf denen wir uns mit der Energie unserer Ahnen verbinden können und durch die wir Heilung in die Linie und unser System bringen können.

Ancestral Food

Auch wenn ich es liebe, asiatisch essen zu gehen, sobald ich die alten Rezepte meiner Ahnen koche, passiert etwas in meinem Körper. Unser Körper erinnert sich an die Energie des Essens und bestimmter Nahrungsmittel. Bereiten wir diese dann mit der Intention der Ahnenverbindung zu, können wahrlich magische Genüsse entstehen. Das kann dadurch passieren, dass wir klassische Gerichte aus der Region zubereiten oder essen – in Ostwestfalen ist es der Pickert, in Ostfriesland das Schwarzbrot – oder bewusst auf „alte“ Zutaten wie Urweizen zurückgreifen. Das kann bedeuten, dass wir uns mit alten Zubereitungsformen auseinandersetzen oder die Lieblingsrezepte unserer Großeltern kochen – wenn wir diese kennen. Wir können jahreszeitentypische Mahlzeiten zubereiten und vor allem das Kalorienzählen zu Seite zu schieben – ist dies doch eine sehr moderne Angelegenheit. Kochen und backen können Zeremonie sein – wenn wir es dazu machen. Wir können es als eine Notwendigkeit betrachten oder wir können es bewusst nutzen, um einen Raum für die Energie unserer Ahnen zu schaffen. Ich habe mir angewöhnt vorm Kochen und Backen immer meine Ahnen dazu zu rufen, so bereite ich niemals allein Nahrung zu. Und am Ende schmeckt es anders und nährt mich anders – der erste Bissen wird dabei dann immer für die Ahnen beiseite gestellt. Denn sie essen mit uns und so erkenne ich an, dass ich durch sie genährt werde.

Ancestral Songs

Direkt vorweg: Nein, es geht hier nicht um Volksmusik. Und doch geht es darum, die alten Lieder der Menschen die vor uns kamen, wieder erklingen zu lassen. Das können im deutschsprachigen Raum alte Volkslieder sein, in anderen Kulturkreisen kommen noch die alten Rhythmen dazu. Es können Kompositionen für Instrumente wie Flöte, Leier – mit die ältesten Instrumente in Europa – oder schamanisches Trommeln sein. Viele der alten Lieder sind nicht festgehalten und ihre Tonfolgen nicht notiert – wir können sie also nicht korrekt wiedergeben. Doch wir können uns mit der Energie der singenden, klingenden Ahnen verbinden, wenn wir die alten Volkslieder singen oder zu der Leier summen, die Trommeln schlagen oder in die Flöte pusten. Wir können unsere Ahnen einfach einladen durch uns zu singen und zu tönen und uns überraschen lassen, was sich den Weg bahnt. Denn: viele der alten Tonfolgen können sich für unser Ohr ungewohnt anhören. Was wir wissen ist jedoch, dass Menschen seit ziemlich langer Zeit zusammenkamen, um zu singen und Musik zu machen. Und wenn wir in diese Energie eintauchen, dann können wir uns mit unseren Ahnen verbinden.

Ancestral Rhythms

Vor der Erfindung der mechanischen Zeit im 14. Jahrhundert durch katholische Mönche und der Einteilung der Welt in Zeitzonen im 19. Jahrhundert lebten die Menschen noch deutlich mehr im Rhythmus mit der Natur. Es war die Natur, die ihnen den Takt vorgab, nicht der Takt, dem sich die Natur unterwerfen sollte. Werden wir von der Uhr beherrscht und befindet sich unser Nervensystem im permanenten Stress und Zeitdruck, so kann die Verbindung mit Sonne, Mond, Pflanzen und unseren Gebärmüttern uns den Weg zurück in die natürliche Zeit, die Ahnenzeit, zurückweisen. Dabei hilft es zu überlegen – was würde ich jetzt machen, wenn es keinen Strom geben würde? Die Orientierung am Jahreskreis und dem Lauf der Planeten sorg nicht nur für einen Ahnenverbindung, sondern auch für eine Verbindung mit der Natur. Diese Verbindung zur Natur erlaubt es uns dann an die alten Weisen anzuknüpfen – wir spüren, wie in dieser Art der Kommunikation mit unseren Ahnen eine neue Betrachtung auf die täglichen Abläufe entstehen kann. Diese Verbindung kann heilsam für unseren Körper und unser Nervensystem sein, denn die verändert unser Verhältnis zur mechanischen Zeit. Auch wenn diese weiterhin als Orientierungspunkt dient, so gibt sie nicht mehr zwangsweise den Takt vor. Sind wir müde können wir zu Bett gehen, auch wenn es „noch zu früh“ ist, denn die Uhr ist eine Orientierung und nicht der Taktgeber. Das ist unser Körper und die Natur. Durch die Verbindung mit unseren Ahnen auf dieser Ebene können wir eine tiefe Heilung begehen.

Ancestral Medicine  

Die Medizin der Ahnen nutzen bedeutet jetzt nicht, dass wir uns alle Blutegel ansetzen müssen und die Adern öffnen. Es ist vielmehr eine Einladung in Verbindung mit der alten Weisheit die alten Mittel wieder zu entdecken und anzuwenden, bevor wir zu modernen pharmazeutischen Produkten greifen. Lange Zeit war üblich Tee nicht nur für den Geschmack, sondern auch aufgrund seiner Wirkung zu trinken. Pflanzenmedizin war zum Teil eben auch präventiv – so wurde Tee gegen Menstruationsbeschwerden schon einige Zeit vor der Blutung getrunken, was möglich ist, wenn ich meinen Zyklus kenne und mit ihm verbunden bin. Gegen Gelenkschmerzen gab es wirkungsvolle Kohlwickel anstatt Schmerztabletten, gegen Kopfschmerzen Mädesüß. Es bedeutet uns wieder an die heilende Wirkung einer Berührung zu erinnern, das magische Pusten der Mutter, wenn es weh tat, oder die Beruhigung unseres Nervensystems durch tiefen Atem oder durch eine lange Umarmung. Ahnen-Medizin ist die Rückverbindung in eine ganzheitliche Betrachtung des Systems. So wie wir, wenn wir uns mit unseren Ahnen verbinden, uns auch als Teil einer Linie sehen. Und erkennen, dass manche Symptome nicht im Ursprung unsere sind, sondern die unserer Ahnen und am besten mit ihrer Medizin geheilt werden können. Ich selbst trinke meinen Kräutertee mittlerweile bewusster und erinnere mich immer daran, dass auch meine Ahninnen höchstwahrscheinlich einen ähnlichen Tee getrunken haben.

Ancestral Altar

Ein Altar ist der Ort, an dem wir unseren Fokus bewusst setzen und unsere Energie gezielt bündeln. Er ist die manifeste, lebende Erinnerung an die Dinge, die uns wichtig sind. Ein Altar wird bestückt mit Gegenständen, die etwas symbolisieren. Durch die Regelmäßigkeit der Aktivierung des Altars, vertiefen wir die Verbindung zu der Energie, für die wir den Altar errichtet haben. Für einen Ahnen-Altar kannst du einfach eine Kerze aufstellen oder Gegenstände, die du mit deinen Ahnen oder deinen Wurzeln verbindest zusammenstellen. Die bewußte wiederholte Anrufung der Ahnen schafft einen immer kraftvoller werdenden Raum, in denen du deinen Ahnen begegnen kannst. Dabei muss nicht immer spektakuläres passieren. Es geht im Kern um die Anerkennung und Ehrung deiner Wurzeln, darum deine Ahnen wissen zu lassen, dass du weißt, dass sie da sind. es ist eine Möglichkeit mit ihnen ins Gespräch zu gehen. Und offen darüber zu sein, welchen Antwortkanal sie sich wählen.

Den Faden wieder aufnehmen

Dies sind nur fünf Optionen uns mit unseren Ahnen zu verbinden, ohne direkt in die gezielte Ahnenarbeit zu gehen. Auch wenn die Verbindung mit dem Ancestral Food zu einer Veränderung von unserem Essverhalten führen kann oder sich Verdauungsthemen lösen können. Diese Optionen sind Einladungen im Alltag wieder mehr den Raum mit unseren Ahnen zu teilen und uns mit ihrer Weisheit zu verbinden. Denn jede Linie hat neben den diversen Traumata eben auch ganz viel Weisheit. Diese kann sich uns in diesen Bereichen einfach und leicht erschließen. Und es ist wie mit allem: wir dürfen auch einfach mal so mit unseren Ahnen verbunden sein, ohne zu arbeiten oder transformieren zu müssen. Einfach nur weil wir es gerne wollen. Wir können gemeinsam essen oder zusammen bei einem Tee sitzen und die gegenseitige Präsenz wahrnehmen und genießen. Nicht mehr und eben auch nicht weniger.

Doch im Prinzip sind wir immer mit unseren Ahnen verbunden, denn wir sind das Resultat der Gebete unserer Ahnen. Wir sind ihr Erbe, wir sind ihr Vermächtnis. Jede von uns einzigartig gewoben aus all den Linien, die in dir zusammenfließen. Gehen wir in Verbindung mit unseren Ahnen – unabhängig davon, ob wir sie persönlich kennen oder nicht, dann erkennen wir diese Tatsache an und öffnen uns und unser System für diese tiefe Verbindung. Wir werden Teil von etwas Größerem, welches wir durch die obenstehenden Möglichkeiten der Verbindung verkörpern können.  Bis zur Einführung des christlichen monotheistischen Gottes, waren die Ahnen noch bei uns und in unseren Alltag eingebunden. Dem Alleinstellungsanspruch des christlichen Gottes mussten sie dann weichen. Wenn wir uns – wie so viele andere auf der Welt – wieder mit der Ahnenenergie verbinden, dann nehmen wir einen uralten Faden wieder auf, den wir dann bewusst in unser Leben weben können.